Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg

100 Neugestaltung der Organisation
dafür ist die scientific community, also weder ein bestimmter Auftrag
noch eine spezifische Erwartung.
Außerhalb der Universität und im Blick auf Lehrerbildung gibt es
den Anreiz der Stelle oder des besonderen Auftrages. Die Unkündbarkeit
der Beamtenstelle ist ein hoher, wenngleich nur schematisch genutzter
Anreiz, der die zunehmenden und ungleich verteilten Belastungen
nicht ausgleicht. In der Fortbildung werden oft mehr oder weniger
attraktive Aufträge erteilt, dies in zunehmend kompetitiver Form, ohne
ein geeignetes System an Anreizen zur Verfügung zu haben, das zur
ständigen Fortbildung anhalten würde. Die Weiterbildung für neue
Schulfächer oder erweiterte Schulstufen ist ein traditionell starker Anreiz,
der allerdings zu wenig genutzt wird. Anreize zum Selbststudium
56 über das individuelle Pflichtgefühl hinaus bestehen nicht.
Die Lehrerbildung hat faktisch keine eigenen Anreizsysteme. Sie
benutzt die vorhandenen Systeme etwa der wissenschaftlichen Karrieren
oder der eher flachen Schullaufbahnen, ohne sie in ihrem Sinne
beeinflussen zu können. Für besondere Leistungen in der Lehrerbildung
wird niemand besonders belohnt, das Engagement einzelner
Personen wird nicht sichtbar, irgendeine Entwicklungsperspektive, die
Leistungen anreizen würde, besteht nicht. Die Kommission empfiehlt
den Aufbau und die Erprobung einer solchen Perspektive. Sie umfasst
Anreize auf verschiedenen Niveaus und in unterschiedlichen Funktionen.
Zu unterscheiden wären etwa
materielle Belohnungen, etwa Prämien als Lohnzulage für besondere
Leistungen,
symbolische Belohnungen, etwa die Herausstellung besonders erfolgreicher
Ausbildungsformen oder die Auszeichnung einzelner
Lehrender 57 ,
inhaltliche Anreize,
Anreize in der Karrieregestaltung.
56
Etwa fortlaufende Lektüre fachwissenschaftlicher oder fachdidaktischer Zeitschriften.
57
Wie Teacher of the Year.