Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg
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Offene Fragen 201<br />
ist damit nicht möglich. Zugleich ist es schwierig, derartige Kriterien vor<br />
Ausübung des Berufes verlässlich abzuklären. Die Entscheidung für das<br />
Studium der verschiedenen Lehrämter hat oft andere Motive als diejenigen,<br />
die zur Bewältigung des Berufes erforderlich sind. Andererseits unterscheiden<br />
sich die Fähigkeiten und Talente der Lehrkräfte, was schon in<br />
der Ausbildung sichtbar ist. Die Ausbildung hat aber nicht die geeigneten<br />
Instrumente, die Erfahrung der Unterschiede im Vermögen der Studierenden<br />
zu einer Klärung ihrer Eignung für den Beruf zu nutzen.<br />
Dieser Befund gilt für die universitären Studien und Prüfungen mehr<br />
als für die Ausbildung im Studienseminar, weil es dort erhebliche griffigere<br />
Beurteilungskriterien gibt, die aus der Beobachtung und Bewertung<br />
von längeren Unterrichtssequenzen sowie von schulischem Engagement<br />
erwachsen. Demgegenüber fehlen weitgehend Standards und Kriterien,<br />
mit denen die universitäre Ausbildung beurteilen könnte, wie sich etwa<br />
die fachwissenschaftlichen Studien mit Berufseignung verknüpfen lassen.<br />
Insgesamt wird auf die Frage der Eignung zu wenig Gewicht gelegt, obwohl<br />
grundlegend ein Konsens darüber vorhanden ist, dass sehr unterschiedlich<br />
berufstaugliche Lehrkräfte die Ausbildung verlassen. Die<br />
<strong>Kommission</strong> empfiehlt zur Lösung <strong>dieser</strong> dringlichen Frage wiederum die<br />
Erstellung einer Expertise, die auch klären muss, welche Folgen sich mit<br />
der Veränderung der Lehrereinstellungen für die Selektion der Berufstauglichkeit<br />
verbinden.<br />
Die <strong>Kommission</strong> hat sich nicht mit der Frage auseinander gesetzt, wie<br />
mehr Studierende mit Migrationshintergrund für die Lehramtsstudiengänge<br />
gewonnen werden können. Sie misst <strong>dieser</strong> Frage aber eine erhebliche<br />
Bedeutung bei, nicht zuletzt im Blick auf die Schulentwicklung. Die<br />
Ausbildung ist faktisch immer noch weitgehend monoethnisch, während<br />
die Schulen zunehmend mehr einen multiethnischen und multikulturellen<br />
Charakter erhalten. Zur Veränderung dieses monoethnischen Tatbestandes<br />
sind besondere Anreize zu schaffen, was auch für die Zusammensetzung<br />
des Lehrkörpers gilt. Die Lehrberufe insgesamt müssen für neue Gruppen<br />
erschlossen und attraktiv gemacht werden. Die Universität als Verantwortliche<br />
für die erste Phase sowie alle anderen Verantwortlichen müssen<br />
hier erhebliche Anstrengungen unternehmen.