Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg
Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg
Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ziele und Qualifikationen 39<br />
3.3. Berufseingangsphase<br />
Die Berufseingangsphase dauert in der Regel drei Jahre. Sie ist der<br />
Beginn des Handelns unter den Bedingungen der eigenverantwortlichen<br />
Berufstätigkeit. Die Ausbildung ist abgeschlossen, aber damit<br />
eröffnet sich ein Lernfeld eigener Art, das in der bisherigen<br />
Ausbildungsorganisation zu wenig oder gar nicht beachtet wurde.<br />
Wenn die Berufsbiografie ausschlaggebend ist für die erreichte<br />
oder nicht erreichte Qualität der Lehrkräfte, dann muss dem Berufseingang<br />
besondere Aufmerksamkeit zukommen. Das gilt in zweifacher<br />
Hinsicht, Sicherung der Ausbildungseffekte im Berufseingang<br />
einerseits, Nutzung der besonderen Motivation der Berufsanfänger<br />
andererseits. Der Ernstfall darf die Ausbildungseffekte nicht<br />
einfach entwerten und ablöschen, andererseits muss die Situation<br />
von Berufsanfängern auf Schulentwicklung und Weiterbildung bezogen<br />
sein. Das gilt auch deswegen, weil die Ausbildung Grundlagen<br />
der beruflichen Handlungskompetenzen legt, aber bestimmte<br />
Standards der beruflichen Realität entweder gar nicht erfasst oder<br />
nur simulieren kann. Dazu zählen etwa<br />
Teamarbeit angesichts von Konflikten,<br />
Timing von Unterricht unter hohem Stoffdruck,<br />
die Ökonomie der Kräfte angesichts sehr schnell sehr hoher<br />
Belastungen,<br />
Konfliktbewältigung bei Unwilligkeit,<br />
Öffentlichkeitsarbeit unter nicht-idealen Voraussetzungen<br />
und Ähnliches mehr. Die Standards der Ausbildung müssen auf<br />
konkrete, oft mühsam strukturierte und nicht immer erfolgreiche<br />
Situationen des Lehrens und Lernens in einem belasteten Alltag<br />
übersetzt werden. Zudem muss die nicht-lineare und konflikthafte<br />
Situation der einzelnen Schule berücksichtigt werden, die keine<br />
Simulation je erreichen könnte. Ausbildung idealisiert notwendig,<br />
die Übersetzung der Ideale in belastbare Kompetenz ist das<br />
Problem der Berufseingangsphase. Sie erhält noch dadurch zusätzliches<br />
Gewicht, dass die Einstellung der Lehrerinnen und Lehrer in