Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg

78 Neugestaltung der Organisation
cherlich kein Zufall, dass die Entwicklung des Institituts für Lehrerfortbildung
in dieser Hinsicht am weitesten gediehen ist. Insgesamt
hat die Kommission den Eindruck gewonnen, dass die Notwendigkeit
von Leitungsfunktionen und insbesondere die Übernahme von zurechenbarer
Verantwortung in der Lehrerbildung in der Reformdiskussion
bislang keine Priorität erhalten hat 41 .
Für die vorrangige Behandlung des Themas Leitung gibt es aus
Sicht der Kommission gute und dringliche Gründe:
1) Der Gesamtauftrag Lehrerbildung verlangt gemeinsame Zielsetzungen
und Entscheidungen.
2) Eine durchsetzungsfähige Abstimmung des Lehrangebots zwischen
unterschiedlichen Anbietern lässt sich nur mit einer Leitung
erreichen, die eigene Befugnisse hat.
3) Die Heterogenität der Interessen bringt Konflikte mit sich, die
produktiv und speditiv im Sinne der Gesamtausbildung gelöst
werden müssen.
4) Die unterschiedlichen Erfahrungen in den Ausbildungsbereichen
benötigen eine gemeinsame Instanz, die die einzelnen Entwicklungen
zu steuern versteht.
5) Die Durchführung des Gesamtauftrages Lehrerbildung ist mit
langwierigen und hierarchiefreien Abstimmungen nicht zu erreichen.
Die Kommission ist sich darüber bewusst, dass allein die Erwähnung
von Ausdrücken wie „Leitung“ oder „Führung“ zu Missverständnissen
führen kann. Andererseits bezieht sich etwa ein Großteil der Diskussion
um „teilautonome Schulen“ auf die Verstärkung der Schulleitung,
eine Tendenz, auf die der vorliegende Bericht an verschiedenen
Stellen zurückgreifen konnte. Was also für Schulen gilt, kann für
die Ausbildung jedenfalls nicht pauschal zurückgewiesen werden.
Allerdings ist klärungsbedürftig, was genau unter „Leitungsfunktionen“
in der Lehrerbildung verstanden werden soll.
41
Das gilt auch für die Literatur (etwa BAYER u.a. 2000, CLOER/KILKA/KUNERT
2000). Das Thema Leitung erscheint nicht.