Empfehlungen dieser Kommission - ZLH-Hamburg

Prioritäre Themen 171
In der Fort- und Weiterbildung, die sich kontinuierlicher Qualifizierung
verpflichtet weiß, erfordert der Fokus auf Qualitätsentwicklung für und
durch eigenständige Schulen die Revision gängiger Konzepte. Die Definition
dessen, was die souveräner werdende Schule in diesem Bereich
braucht, wird in vielen Bereichen immer weniger zentral vorgedacht werden
können. Die Angebote nehmen den Charakter eines Service an, der
abgerufen werden kann und imstande ist, auf ad hoc gegebene Probleme
wirkungsvoll zu reagieren. Schulferne Kurse werden demgegenüber an
Bedeutung verlieren.
Es besteht breiter Konsens, dass traditionelle Fortbildungsansätze erhebliche
Schwächen aufweisen, da sie
Lehrkräfte nur unzureichend bei ihrer professionellen Entwicklung unterstützen,
Qualifikationserweiterungen, weil sie Ergebnis individueller Wahlentscheidungen
sind, ungleichmäßig auf das Personal verteilen,
aufgrund der Arbeitsplatzferne den Transfer, d. h. die Übertragung des
Gelernten in den schulischen Alltag, erschweren,
die Bedarfslage der Schule als Organisation und Handlungseinheit mit
spezifischer Ausgangslage und Zielsetzung nicht wirksam genug erfassen,
individuelle Lernergebnisse von Lehrern nicht verbindlich rückbinden
und verknüpfen mit innerschulischen Kooperationszusammenhängen.
Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte haben sich deshalb in ähnlicher
Weise wie die für Leitungskräfte weiterzuentwickeln, indem
sie Akzente auf Praxisbegleitung und Unterstützung der Problemlösekapazität
im Organisationskontext der Einzelschule setzen,
Lehrerinnen und Lehrer in kooperative Fortbildungskontexte hineinzieht,
die arbeitsplatznahes individuelles Lernen und Gruppenlernen
ermöglichen,
die individuelle und gruppenbezogene Qualifizierung stimmig in ein
schuleigenes Fortbildungsprogramm einbettet.