Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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Abb. 6.23.1:<br />
Gemeldete HIV-Erstdiagnosen nach Jahr der Diagnose, Deutschland, 2001 bis 2010<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Anzahl der Erkrankungen<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Meldejahr<br />
2007<br />
nem Immundefekt (bei CD4-Zellwerten unter<br />
200 Zellen/μl) erfolgte, zwischen 2001 und 2010<br />
abgenommen hat. Dies lässt den Schluß zu, dass<br />
der Anteil der nicht-diagnostizierten Infektionen<br />
vermindert werden konnte, d.h. dass in den vergangenen<br />
Jahren mehr Infektionen diagnostiziert<br />
als neu übertragen wurden. Trotzdem geht das<br />
<strong>RKI</strong> unter Berücksichtigung aller zur Verfügung<br />
stehenden Daten davon aus, dass es zumindest in<br />
der ersten Hälfte des Jahrzehnts zu einem realen<br />
Anstieg der Neuinfektionen bei MSM gekommen<br />
ist.<br />
Geografi sche Verteilung<br />
Die höchste Inzidenz der HIV-Erstdiagnosen fand<br />
sich in den Stadtstaaten Berlin (13,2 Fälle pro<br />
100.000 Einwohner) und Hamburg (11,8) (s.<br />
Abb. 6.23.2). Einige Großstädte innerhalb der<br />
alten Bundesländer – Düsseldorf (15,7), Köln (15,1),<br />
Frankfurt am Main (13,1), Wiesbaden (13,0), München<br />
(12,6), Mannheim (12,2) und Stuttgart (10,5)<br />
– wiesen ähnlich hohe Inzidenzen auf (s.<br />
Abb. 6.23.3). Berücksichtigt man die unterschiedliche<br />
Großstadt- und Bevölkerungsdichte der Bundesländer,<br />
nähern sich die Inzidenzen in den alten<br />
und neuen Bundesländern immer mehr an und<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
HIV-Infektion Spezielle Krankheiten<br />
bewegen sich – abgesehen von einigen Großstädten<br />
– auf einem Niveau zwischen 1,5 und 3 Fällen<br />
pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich mit dem<br />
Vorjahr stieg die Inzidenz in den Bundesländern<br />
Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hamburg,<br />
Niedersachsen, Saarland, Sachsen und<br />
Schleswig-Holstein an, in den übrigen Bundesländern<br />
blieb die Inzidenz gleich oder ging zurück.<br />
Demografi sche Verteilung<br />
Die Inzidenz der neu diagnostizierten HIV-Infektionen<br />
lag bei Männern mit 6,2 Fällen pro 100.000<br />
Einwohner geringfügig höher als im Vorjahr (5,9)<br />
und deutlich höher als bei Frauen, deren Inzidenz<br />
sich mit 1,0 Fällen/100.000 Einw. gegenüber dem<br />
Vorjahr ebenfalls kaum veränderte. Der Anteil der<br />
Frauen unter den HIV-Erstdiagnosen betrug 15 %.<br />
Bei Frauen liegt der Inzidenzgipfel neu diagnostizierter<br />
HIV-Infektionen in der Altersgruppe<br />
der jungen Erwachsenen zwischen 25 und 29 Jahren<br />
(4,2), bei Männern in der Altersgruppe der<br />
30- bis 39-Jährigen (15,0). Im Vergleich zu den Vorjahren<br />
stieg insbesondere die Inzidenz bei Männern<br />
in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen an<br />
(von 7,3 im Jahre 2008 auf 10,1 im Jahre 2010)<br />
(s. Abb. 6.23.4).<br />
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