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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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68 Spezielle Krankheiten CJK (Creutzfeldt-Jakob-Krankheit)<br />

Abb. 6.6.1:<br />

Übermittelte CJK-Fälle nach Meldejahr, Deutschland, 2001 bis 2010<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Anzahl der Fälle<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Meldejahr<br />

2007<br />

schen den einzelnen Bundesländern wider, sondern<br />

sind wegen der insgesamt geringen Häufi gkeit<br />

von CJK durch Zufall entstanden. Es liegen wie<br />

auch in den Vorjahren keine Hinweise für regionale<br />

Häufungen vor.<br />

Demografi sche Verteilung<br />

CJK-Erkrankungen treten überwiegend in der Altersgruppe<br />

der über 60-Jährigen auf. Wie in den<br />

Vorjahren stellte diese Altersgruppe mit 84 % den<br />

Hauptanteil aller übermittelten CJK-Fälle. Fälle<br />

von vCJK würden am ehesten in der Altersgruppe<br />

der unter 30-Jährigen auftreten. In dieser Altersgruppe<br />

war kein Fall zu verzeichnen. Frauen waren<br />

insgesamt etwas häufi ger betroff en als Männer<br />

(71 bzw. 51 Fälle). In der geschlechtsspezifi schen<br />

Inzidenz ist jedoch kein signifi kanter Unterschied<br />

festzustellen. Insgesamt war die Alters-<br />

und Geschlechtsverteilung ähnlich wie im Vorjahr.<br />

Klinische Aspekte<br />

Fälle der varianten Form der CJK (vCJK) wurden<br />

wie in den Vorjahren nicht übermittelt.<br />

Die meisten übermittelten Fälle (89 %) konnten<br />

der sogenannten sporadischen Form der CJK<br />

zugeordnet werden; bei 14 Fällen fehlte die Infor-<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

mation zur speziellen Diagnose. Jedoch sprachen<br />

die Altersgruppenzugehörigkeit sowie die klinischen<br />

Zeichen auch bei diesen Fällen für die sporadische<br />

Form der CJK. Fälle von iatrogener CJK<br />

traten nicht auf.<br />

Datenqualität<br />

Im Jahr 2010 lag der Anteil neuropathologisch bestätigter<br />

Fälle bei 20 % und ist im Vergleich zum<br />

Vorjahr (24 %) zurückgegangen. Da die Durchführung<br />

der neuropathologischen Diagnostik einige<br />

Zeit in Anspruch nimmt, wird erwartet, dass der<br />

Anteil der neuropathologisch bestätigten Fälle für<br />

das Berichtsjahr noch ansteigen wird. Insgesamt<br />

werden jedoch zu wenige Fälle neuropathologisch<br />

bestätigt und ihr Anteil ist seit 2001 (51 %) rückläufi<br />

g. Der geringe Anteil neuropathologisch untersuchter<br />

Fälle ist auch deshalb problematisch, weil<br />

nur diese der höchsten Evidenzkategorie der WHO<br />

zugeordnet werden, während rein klinisch diagnostizierte<br />

Fälle nur als »wahrscheinliche Fälle«<br />

eingestuft werden.<br />

Fazit<br />

Es wurde bis jetzt noch kein Fall von varianter CJK<br />

in Deutschland übermittelt. Der in diesem Jahr<br />

deutlicher ausfallende Anstieg der Fallzahlen ist

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