Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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Ausbrüche Allgemeine Aspekte <strong>meldepflichtiger</strong> Krankheiten<br />
Abb. 5.1.2:<br />
Mittlere Ausbruchsdauer (Median) der 10 Krankheiten, deren größere Ausbrüche (5 oder mehr Fälle) am häufigsten waren,<br />
Deutschland, 2010 (Anzahl der ausgewerteten Ausbrüche mit 5 oder mehr Fällen in Klammern)<br />
Krankheit<br />
Campylobacter-Enteritis (18)<br />
Salmonellose (81)<br />
Influenza (10)<br />
E.-coli-Enteritis (4)<br />
Rotavirus-Gastroenteritis (501)<br />
Shigellose (5)<br />
Adenovirus-Konjunktivitis (7)<br />
Hepatitis A (8)<br />
Masern (17)<br />
Q-Fieber (7)<br />
schieden. Norovirus-Ausbrüche sind nicht mehr<br />
dargestellt. Die mittlere Dauer der Ausbrüche der<br />
einzelnen Krankheiten änderte sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr nur geringfügig. Sie nahm bei Hepatitis<br />
A, Masern und Q-Fieber, die bereits in den<br />
Vorjahren die am längsten andauernden Ausbrüche<br />
ver ursachten, zu und bei E.-coli-Enteritis, Rotavirus-Gastroenteritis,<br />
Infl uenza und Salmonellose<br />
ab. Die längste mittlere Ausbruchsdauer errechnete<br />
sich für Q-Fieber mit 105 Tagen für 7 Ausbrüche.<br />
Lebensmittelbedingte Ausbrüche<br />
Seit 2004 werden im Rahmen der integrierten<br />
Ausbruchserfassung in SurvNet@<strong>RKI</strong> auch Daten<br />
zur Bedeutung von Lebensmitteln als Infektionsvehikel<br />
in Ausbrüchen erhoben. Diese Daten sind<br />
wichtig für die epidemiologische Betrachtung lebensmittelbedingter<br />
Ausbrüche in Deutschland<br />
sowie für die Identifizierung des hieraus resultierenden<br />
Präventions- und Forschungsbedarfs.<br />
0 20 40 60 80 100 120 140<br />
Median der Ausbruchsdauer in Tagen<br />
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />
(EFSA) wertet den Zusammenhang mit<br />
einem Lebensmittel in einem Ausbruch als bestätigt,<br />
wenn im Rahmen der Ermittlungen zur Infektionsursache<br />
ein Erregernachweis im Lebensmittel<br />
erfolgte bzw. eine analytische epidemiologische<br />
Studie einen statistisch signifikanten Zusammenhang<br />
zwischen dem Verzehr eines Lebensmittels<br />
oder einer Mahlzeit und der Erkrankung erbrachte.<br />
Da diese Evidenzen für die große Mehrzahl der<br />
Ausbrüche nicht vorliegen, umfasst die nachfolgende<br />
Analyse zunächst alle Ausbrüche, bei denen<br />
aufgrund des Erregers eine lebensmittelbedingte<br />
Übertragung angenommen werden kann (potenziell<br />
lebensmittelbedingte Ausbrüche). Bei einem<br />
Teil von diesen werden in der Ausbruchsdokumentation<br />
Lebensmittel explizit genannt (explizit<br />
lebensmittelbedingte Ausbrüche). Anschließend<br />
findet sich eine kurze zusammenfassende Darstellung<br />
der Ausbrüche, die gemäß den Kriterien der<br />
EFSA als bestätigt lebensmittelbedingt gewertet<br />
werden.<br />
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