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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) Spezielle Krankheiten<br />

Abb. 6.13.3:<br />

Übermittelte FSME-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner nach Alter und Geschlecht, Deutschland, 2010 (n = 260)<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

Erkrankungen/100.000 Einwohner<br />

49 Jahre) bis<br />

5 (Alter < 50 Jahre) Jahren. Durch die Impfung werden<br />

– wie durch die Erkrankung auch – FSMEspezifi<br />

sche Antikörper produziert.<br />

Nach einer Impfung können IgM-Antikörper,<br />

die auch auf eine akute Infektion hinweisen können,<br />

bis zu 8 Monate persistieren. Findet die Diagnose<br />

der Erkrankung daher in den Monaten<br />

nach einer Impfung statt, kann eine Fehldiagnose<br />

nicht sicher ausgeschlossen werden und es handelt<br />

sich daher lediglich um einen möglichen, nicht<br />

aber um einen wahrscheinlichen Impfdurchbruch.<br />

Zudem hat eine in Bayern durchgeführte Studie<br />

gezeigt, dass sich FSME-Diagnosen bei Personen<br />

mit vorausgegangenen Impfungen durch weitere<br />

Untersuchungen in einem spezialisierten Labor<br />

häufi g nicht bestätigen lassen. Bei Auftreten einer<br />

Altersgruppe<br />

30–39<br />

40–49<br />

50–59<br />

60–69<br />

>69<br />

Infektion trotz Impfung zeigt der Verlauf der<br />

FSME-spezifi schen Antikörper nämlich ein charakteristisches<br />

Muster, das entsprechend untersucht<br />

werden sollte. Daher sollte eine FSME-<br />

Diagnose bei Personen mit FSME-Impfanamnese<br />

an einer akuten und einer kon valeszenten Serumprobe<br />

durch ein spezialisiertes Labor bestätigt werden.<br />

Von den 260 übermittelten FSME-Erkrankungen<br />

wurden 26 als geimpft und 229 als nicht geimpft<br />

übermittelt. Bei 5 war der Impfstatus unbekannt<br />

(s. Abb. 6.13.4). Von den geimpften Fällen<br />

waren bei 25 die Angaben zur Anzahl der Impfungen<br />

und zum Datum der letzten Impfung vollständig,<br />

so dass der Immunschutz bewertet werden<br />

konnte.<br />

Von den 25 geimpften Fällen wurden 6 Fälle<br />

mit einer Impfdosis, 10 Fälle mit 2 Impfdosen und<br />

6 Fälle mit 3 Impfdosen als unvollständig geimpft<br />

eingestuft. Ein Fall im Alter von 72 Jahren, der 5<br />

Impfdosen erhalten hatte und der 5 Monate nach<br />

der letzten Impfung erkrankte, wurde als möglicher<br />

Impfdurchbruch eingestuft. Allerdings wurde<br />

angegeben, dass dieser Patient seit langem Immunsuppressiva<br />

einnahm. Weitere 2 Fälle mit<br />

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