Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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Abb. 6.33.1:<br />
Übermittelte Masernerkrankungen nach Meldewoche, Deutschland, 2001 bis 2010<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Anzahl der Erkrankungen<br />
Geografi sche Verteilung<br />
Die bundesweite Inzidenz lag knapp unter 1,0 Erkrankungen<br />
pro 100.000 Einwohner und war damit<br />
ein Drittel höher als im Jahr 2009 (0,7) und<br />
etwas höher als der Median der 5 Vorjahre (0,9).<br />
Die beobachteten Erkrankungsgipfel erklärten<br />
sich, wie auch in den Vorjahren, durch regionale<br />
Masernausbrüche (s. Abschnitt »Ausbrüche«).<br />
Rund 83 % der übermittelten Erkrankungen<br />
kamen im Jahr 2010 aus Bayern, Nordrhein-Westfalen,<br />
Baden-Württemberg und Berlin. Dabei wurden<br />
219 Fälle aus Bayern (1,8 Erkr./100.000<br />
Einw.), 185 aus Baden-Württemberg (1,4), 151 aus<br />
Nordrhein-Westfalen (1,0) und 92 Fälle aus Berlin<br />
(2,7) übermittelt. In diesen 4 Bundesländern lag<br />
die Inzidenz somit über dem bundesweiten Wert<br />
(s. Abb. 6.33.2 und 6.33.3). Eine Inzidenz kleiner<br />
als 0,1, die von der WHO als ein Indikator für das<br />
Erreichen der Maserneliminierung angesehen<br />
wird, wurde in 4 Bundesländern (Saarland, Sachsen-Anhalt,<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen)<br />
erreicht.<br />
Angaben zum Infektionsland lagen für 767<br />
Erkrankungen vor (Mehrfachangaben möglich).<br />
Die Infektion wurde nach diesen Angaben überwiegend<br />
(697 Nennungen; 90 %) in Deutschland<br />
Masern Spezielle Krankheiten<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
2010<br />
Meldewoche<br />
erworben, gefolgt von Frankreich (19 Nennungen),<br />
Bulgarien (8) und Italien (7).<br />
Demografi sche Verteilung<br />
Insgesamt ist die Anzahl der übermittelten Masernfälle<br />
seit 2001 in allen Altersgruppen deutlich<br />
gesunken.<br />
Im Jahr 2010 waren etwa genauso viele Mädchen<br />
bzw. Frauen wie Jungen bzw. Männer erkrankt.<br />
Die höchste altersspezifi sche Inzidenz<br />
wurde, wie schon in den Vorjahren, bei einjährigen<br />
Kindern mit 6,0 Erkrankungen pro 100.000 Kinder<br />
(2009: 9,2) beobachtet, gefolgt von der Altersgruppe<br />
der 10- bis 14-Jährigen mit 4,5 (2009: 1,8)<br />
und der Altersgruppe der Kinder im ersten Lebensjahr<br />
mit 4,4 (2009: 7,5). Die Inzidenz der 15- bis<br />
19-Jährigen betrug 3,1 (2009: 1,7). Mit zunehmendem<br />
Alter nahm die Inzidenz stetig weiter ab<br />
und lag ab einem Alter von 50 Jahren unter 0,1<br />
(s. Abb. 6.33.4).<br />
Wie in den Vorjahren traten auch 2010 mehr<br />
als die Hälfte der Erkrankungen (67 %; 2009:<br />
57 %) bei Patienten im Alter über 10 Jahren auf; von<br />
diesen entfi elen 40 % auf die Altersgruppe der 10-<br />
bis 19-Jährigen und 23 % auf die Altersgruppe der<br />
20- bis 39-Jährigen. Während bei Säuglingen, Kin-<br />
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