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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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Rückblick auf 10 Jahre Meldedaten nach IfSG Allgemeine Aspekte <strong>meldepflichtiger</strong> Krankheiten<br />

Abb. 5.6.2:<br />

Vergleich der Regressionskurven von Salmonellose und Campylobacter-Enteritis, Deutschland, 2001 bis 2010<br />

Salmonellose<br />

Anzahl der Erkrankungen Anzahl der Erkrankungen<br />

80.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Meldejahr<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

toren aufgezählt, die für die gegenläufi gen Trends<br />

eine Rolle spielen könnten. Ob diese Faktoren tatsächlich<br />

zur Erklärung beitragen, ist nicht belegt.<br />

Das erste Paar (s. Abb. 5.6.2) besteht aus 2<br />

sehr häufi gen gastroenteritischen Krankheiten,<br />

deren bakterielle Erreger typischerweise über<br />

Lebens mittel übertragen werden. Während, wie<br />

die Erkrankungszahlen zeigen, in der Prävention<br />

und Kontrolle der Salmonellose (s. Kap. 6.44) im<br />

vergangenen Jahrzehnt deutliche Fortschritte erzielt<br />

wurden, nehmen Campylobacter-Enteritiden<br />

(s. Kap. 6.4) weiter zu.<br />

Da der Rückgang der Salmonellose in erster<br />

Linie ein Rückgang des häufi gen Serovars Salmonella<br />

Enteritidis ist, das vor allem in der Gefl ügel-<br />

und Eierproduktion vorkommt, ist es denkbar,<br />

dass die Durchsetzung der Impfung von Legehennen<br />

gegen Salmonellen eine Rolle spielt. Die Risikofaktoren<br />

und Ursachen von Campylobacter-Infektionen<br />

sollen in einer vom <strong>RKI</strong> koordinierten<br />

Fall-Kontroll-Studie untersucht werden.<br />

Abb. 5.6.3 vergleicht 2 bakterielle Krankheiten,<br />

deren invasive Formen meldepfl ichtig und im Gesamtvergleich<br />

aller meldepfl ichtigen Krankheiten<br />

von mittlerer Häufi gkeit sind. Sowohl Meningokokken<br />

(s. Kap. 6.34) als auch Haemophilus infl uenzae<br />

(s. Kap. 6.15) werden typischerweise über<br />

Tröpfchen übertragen. Es kann zu Hirnhautent-<br />

0<br />

Campylobacter-Enteritis<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Meldejahr<br />

Beobachtet<br />

Trend<br />

95% KI<br />

zündung und Sepsis kommen, die unbehandelt<br />

rasch zu lebensbedrohenden Zuständen führen<br />

können. Beide Erreger sind abhängig vom Serotyp<br />

bzw. Kapseltyp teilweise impfpräventabel. Die Meningokokken-C-Impfung<br />

im 2. Lebensjahr wird<br />

seit 2006 bundesweit empfohlen; Meningokokken-Impfungen<br />

für andere Altersgruppen und gegen<br />

andere Serotypen sowie Impfungen gegen<br />

Haemophilus infl uenzae, Kapseltyp b waren schon<br />

vor dem hier betrachteten Zeitraum etabliert (zu<br />

Details siehe die entsprechenden krankheitsspezifi<br />

schen Kapitel).<br />

Während invasive Erkrankungen durch Meningokokken<br />

– auch bereits vor Einführung der<br />

Meningokokken-C-Impfung – abnahmen, nahmen<br />

Erkrankungen durch Haemophilus infl uenzae<br />

zu, so dass es zu einer Annäherung der Inzidenzen<br />

kam. Die Zunahme betraf insbesondere invasive<br />

Erkrankungen durch nicht typisierbare Haemophilus<br />

infl uenzae, gegen die es keinen Impfstoff gibt,<br />

bei älteren Menschen. Für die Bewertung dieser<br />

Entwicklungen ist bei beiden Krankheiten die<br />

Kenntnis des Anteils impfpräventabler Subtypen<br />

in den verschiedenen Altersgruppen wichtig. Diese<br />

Information liegt insbesondere zu invasiven Haemophilus-infl<br />

uenzae-Erkrankungen oft nicht vor.<br />

Das letzte Paar – Malaria und Denguefi eber<br />

(s. Abb. 5.6.4) – vergleicht 2 reiseassoziierte Krank-<br />

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