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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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72 Spezielle Krankheiten Diphtherie<br />

Fazit<br />

Die Anzahl der Dengue-Infektionen, die jährlich<br />

durch Reisende nach Deutschland importiert werden,<br />

ist stark abhängig von der Schwankungen<br />

unterliegenden epidemiologischen Situation in<br />

den Infektionsländern sowie von Veränderungen<br />

in den Reiseströmen. Im Bezug auf die jährlich<br />

hohen Fallzahlen nach Thailand-Aufenthalt ist zu<br />

beachten, dass es sich hierbei um ein stark frequentiertes<br />

Fernreiseziel handelt. Die sehr starke<br />

Zunahme der Fallzahlen aus vielen verschiedenen<br />

Infektionsländern im Jahr 2010 ist off enbar auf<br />

eine Kombination der zuvor genannten Faktoren<br />

zurückzuführen. Zusätzlich wird möglicherweise<br />

mit den relativ neuen Antigentests häufi ger labordiagnostisch<br />

auf Denguefi eber untersucht.<br />

Literaturhinweise<br />

Gjenero-Margan, B. Aleraj, D. Krajcar, and et al.: Autochthonous<br />

dengue fever in Croatia, August–September 2010.<br />

Euro Surveill 2011. www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId<br />

= 19805<br />

Schmidt-Chanasit J, Haditsch M, Schöneberg I, Günther S,<br />

Stark K, Frank C: Dengue virus infection in a traveller<br />

returning from Croatia to Germany. Euro Surveill<br />

2010. www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?<br />

ArticleId=19677<br />

Jelinek T: Trends in the epidemiology of dengue fever and their<br />

relevance for importation to Europe. Euro Surveill<br />

2009. www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?<br />

ArticleId=19250<br />

Wichmann O, Gascon J, Schunk M et al.: Severe dengue virus<br />

infection in travelers: risk factors and laboratory indicators.<br />

J Infect Dis 2007; 195:1089–1096.<br />

Stark K, Harms G: Gesundheitsprobleme bei Fernreisen in tropische<br />

und subtropische Regionen. <strong>RKI</strong> – Gesundheitsberichterstattung<br />

des Bundes [2001 Heft 02/01]. www.rki.<br />

de > Gesundheitsberichterstattung und Epidemiologie<br />

> Gesundheitsberichterstattung > Veröff entlichungen<br />

> Themenhefte<br />

<strong>RKI</strong>: Überarbeitete Falldefinitionen zur Übermittlung von<br />

Nachweisen von Denguevirus und Norovirus und Erkrankungs-<br />

oder Todesfällen an Denguefi eber und an Norovirus-<br />

Gastroenteritis. Epid Bull 2010; 49:494–495.<br />

<strong>RKI</strong>: Reiseassoziierte Infektionskrankheiten 2009. Epid Bull<br />

2010; 38:379–387.<br />

<strong>RKI</strong>: Aus Indien importierte Koinfektion mit dem Dengue- und<br />

Chikungunya-Virus – Informationen zum Erkrankungsrisiko.<br />

Epid Bull 2009; 23:228–229.<br />

<strong>RKI</strong>: Dengue-Fieber: Aktuelle Inzidenzdaten für Thailand. Epid<br />

Bull 2009; 9:79–80.<br />

<strong>RKI</strong>: Zum Auftreten eines Dengue-Schocksyndroms während<br />

eines Indonesienaufenthaltes. Epid Bull 2008; 26:209.<br />

6.8 Diphtherie<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das klinische Bild der Diphtherie kann das einer<br />

schweren Rachenentzündung annehmen, die<br />

durch toxinproduzierende Bakterien der Art Corynebacterium<br />

(C.) diphtheriae oder anderer Arten,<br />

z. B. C. ulcerans hervorgerufen wird. Bei einer<br />

Hautdiphtherie werden toxinproduzierende Erreger<br />

in Wunden nachgewiesen. Sie werden vorwiegend<br />

durch Tröpfchen übertragen. Die Diphtherie<br />

gehört zu den impfpräventablen Erkrankungen,<br />

wobei die Schutzwirkung gegen das C.-ulceransspezifi<br />

sche Toxin bisher nicht ausreichend nachgewiesen<br />

ist.<br />

Situation in Deutschland<br />

Insgesamt 8 Erkrankungen an Diphtherie wurden<br />

2010 erfasst (s. Abb. 6.8.1). Die 8 Erkrankungen<br />

wurden aus Sachsen (3), Baden-Württemberg (3)<br />

und Bayern (2) übermittelt. Eine Rachendiphtherie,<br />

verursacht durch C. ulcerans, betraf eine 86-<br />

jährige einmal geimpfte Frau (Infektionsland<br />

Deutschland). Eine durch C. diphtheriae verursachte<br />

Erkrankung an Hautdiphtherie wurde bei einem<br />

2-mal geimpften 20-jährigen Mann (Infektionsland<br />

Philippinen) übermittelt. Weitere 6 Erkrankungen<br />

an Hautdiphtherie (alle verursacht durch<br />

C. ulcerans, alle mit Infektionsland Deutschland)<br />

traten bei 52 bis 89 Jahre alten Personen (3 Männer,<br />

3 Frauen) auf. Von den 6 Erkrankten waren 3<br />

Personen geimpft (einmal, 6-mal bzw. 8-mal); für<br />

3 Personen waren diesbezügliche Angaben nicht<br />

verfügbar.<br />

In den davor liegenden Jahren wurden bis<br />

2006 jährlich keine bzw. eine Diphtherie-Erkrankung,<br />

2007 zwei und 2009 vier Erkrankungen<br />

übermittelt. Seit 2009 scheint es zu einer steigenden<br />

Fallzahl zu kommen, bedingt durch eine Zunahme<br />

diagnostizierter Erkrankungen an Hautdiphtherie<br />

durch C. ulcerans.<br />

Literaturhinweise<br />

<strong>RKI</strong>: Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen in<br />

Deutschland 2009. Epid Bull 2011; 16:125–129.<br />

<strong>RKI</strong>: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)<br />

am Robert Koch-Institut – Stand: Juli 2010. Epid Bull<br />

2010; 30:279–298.

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