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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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98 Spezielle Krankheiten Hantavirus-Erkrankung<br />

Abb. 6.16.1:<br />

Übermittelte Hantavirus-Erkrankungen nach Meldewoche, Deutschland, 2001 bis 2010<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Anzahl der Erkrankungen<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

2010<br />

ren sowie das Nahrungsangebot (Buchenmast im<br />

jeweiligen Vorjahr) beeinfl usst. Die ausgeprägte<br />

Zunahme der Mäusepopulation scheint maßgeblich<br />

für den massiven Anstieg der Hantavirus-Erkrankungen<br />

gewesen zu sein.<br />

Geografi sche Verteilung<br />

Die geografi sche Verteilung der Hantavirus-Erkrankungen<br />

wird vor allem durch die regionale<br />

Verbreitung infi zierter Reservoirtiere bestimmt.<br />

Mit 9,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner<br />

wurde 2010 wie in den Vorjahren die höchste Inzidenz<br />

in Baden-Württemberg ermittelt, wo mit der<br />

Schwäbischen Alb ein bekanntes Endemiegebiet<br />

für Puumala-Viren liegt. Eine hohe Erkrankungshäufi<br />

gkeit fand sich auch in Bayern (3,5), Hessen<br />

(2,9) und Thüringen (2,8), wobei in den beiden<br />

letztgenannten Bundesländern eine überproportionale<br />

Steigerung der Inzidenz im Vergleich zu<br />

2007 zu beobachten war.<br />

Auf regionaler Ebene wurden die höchsten<br />

Inzidenzen im Landkreis Main-Spessart, im Bayerischen<br />

Wald, in der Region Unterfranken, in den<br />

Kreisen Stuttgart und Böblingen, auf der Schwäbischen<br />

Alb, im Odenwald (Nordbaden) und im<br />

Raum Osnabrück ermittelt. Abb. 6.16.2 zeigt die<br />

Inzidenz nach Kreis des Wohnortes.<br />

Meldewoche<br />

Bei 2.009 Erkrankungen (99,7 %) wurden<br />

Angaben zum Infektionsland gemacht. Deutschland<br />

wurde in 98 % angegeben. Weitere Nennungen<br />

von Infektionsländern entfi elen größtenteils<br />

auf europäische Länder (u.a. Italien, Österreich,<br />

Schweiz, Kroatien, Frankreich und Belgien).<br />

Demografi sche Verteilung<br />

Die Inzidenz war bei der Altersgruppe der 40- bis<br />

49-Jährigen am höchsten (4,5 Erkrankungen pro<br />

100.000 Einwohner). Bei unter 15-Jährigen ist die<br />

Erkrankung vergleichsweise selten (1,8 % der Fälle).<br />

Die Erkrankten waren überwiegend (71 %)<br />

männlichen Geschlechts; die höchste Inzidenz<br />

(6,3) wurde für die 40- bis 49-jährigen Männer<br />

errechnet (s. Abb. 6.16.3).<br />

Klinische Aspekte<br />

Bei 1.404 Erkrankten (70 %) wurde eine Nierenfunktionsstörung,<br />

das Leitsymptom der Hantavirus-Erkrankung,<br />

angegeben. Im Zusammenhang<br />

mit Puumalavirus-Infektionen wurden 2 Todesfälle<br />

übermittelt. Betroff en waren eine 31-jährige Frau<br />

und ein 84-jähriger Mann, der bereits Ende 2009<br />

erkrankte und einen hämorrhagischen Verlauf entwickelte.

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