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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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schiede in der Inzidenz zwischen den östlichen<br />

und den westlichen Bundesländern bei den 20 am<br />

häufigsten übermittelten Erkrankungen im Jahr<br />

2010. Dargestellt ist die relative Inzidenz im Osten,<br />

d. h. in den neuen Bundesländern einschließlich<br />

Berlin, im Verhältnis zum Westen. Statistisch<br />

signifikante Inzidenzunterschiede wurden mit<br />

einem Stern (*) ausgewiesen. Außer bei EHEC-<br />

Erkrankungen und Tuberkulose waren bei allen<br />

dargestellten Krankheiten die Unterschiede der<br />

Inzidenz zwischen Osten und Westen statistisch<br />

signifikant. Es fällt auf, dass die meisten Krankheiten<br />

im Osten eine höhere Inzidenz hatten als im<br />

Westen. Lediglich Hantavirus-Erkrankungen und<br />

in geringerem Ausmaß Masern und Hepatitis A<br />

waren im Westen signifi kant häufi ger.<br />

Im Vergleich zu den Vorjahresdaten (hier<br />

nicht dargestellt) zeigt sich insgesamt eine hohe<br />

Konstanz der Ost-West-Unterschiede. Der deutliche<br />

Inzidenzüberhang bei Syphilis und HIV-Infektionen<br />

im Osten wird durch die besonders hohen<br />

Inzidenzen in Berlin verursacht, da Berlin zum<br />

Osten Deutschlands gezählt wird.<br />

Nach wie vor ist davon auszugehen, dass die<br />

höhere Inzidenz einiger <strong>meldepflichtiger</strong> Krankheiten<br />

im Osten nicht nur reale Unterschiede in<br />

der Häufigkeit dieser Krankheiten widerspiegelt,<br />

sondern auch eine erhöhte Meldebereitschaft und<br />

möglicherweise auch unterschiedliches Vorgehen<br />

der Gesundheitsämter bei eigenen Ermittlungen.<br />

Hospitalisierung Allgemeine Aspekte <strong>meldepflichtiger</strong> Krankheiten<br />

5.5 Hospitalisierung<br />

Angaben zum stationären Aufenthalt liegen für<br />

97,3 % der in die Statistik aufgenommenen gemeldeten<br />

Fälle vor, von denen 41,2 % stationär im<br />

Krankenhaus behandelt wurden. Die Hospitalisierungsquote<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei<br />

Drittel gestiegen und hat den höchsten Wert seit<br />

2001 erreicht. In Abb. 5.5.1 sind der Anteil der hospitalisierten<br />

Patienten der 20 häufigsten Krankheiten<br />

und der Median mit dem 1. und 3. Quartil der<br />

Dauer des Krankenhausaufenthalts dargestellt.<br />

HIV-Infektionen und Syphilis sind unter den 20<br />

häufi gsten Krankheiten nicht gelistet, da zu diesen<br />

Krankheiten keine Hospitalisierungsdaten erfasst<br />

werden. Im Vorjahresvergleich neu hinzugekommen<br />

sind 2010 invasive Infektionen durch Methicillin-resistenten<br />

Staphylococcus aureus (MRSA)<br />

sowie Hantavirus-Erkrankungen; weggefallen sind<br />

invasive Meningokokken-Erkrankungen, zudem<br />

werden Infl uenza-Erkrankungen nicht wie im Jahr<br />

2009 nach saisonalen und pandemischen unterschieden.<br />

Einen Anteil hospitalisierter Patienten<br />

von über 70 % gab es bei Legionellose, invasiver<br />

MRSA-Infektion, Malaria und Tuberkulose.<br />

Wie im vergangenen Jahr hatte Tuberkulose<br />

den längsten Median der Krankenhausaufenthaltsdauer<br />

mit 20 Tagen, gefolgt von invasiver MRSA-<br />

Infektion (13 Tage), Legionellose (8,5 Tage) und<br />

Hepatitis C und B (jeweils 8 Tage). Bei Hepatitis C<br />

fällt auf, dass der Anteil hospitalisierter Patienten<br />

mit 16 % sehr gering ist, die Krankenhausaufenthaltsdauer<br />

mit einem Median von 8 Tagen jedoch<br />

hoch ausfällt.<br />

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