Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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sehr wahrscheinlich auf eine bessere Meldevigilanz<br />
und Qualität der Informationen im Datensatz<br />
zurückzuführen und weniger auf eine wirkliche<br />
Zunahme der Erkrankungen. Die Gesamtzahl der<br />
bis zum Datenschluss mit erfüllter Falldefi nition<br />
übermittelten CJK-Fälle lag im erwarteten Bereich;<br />
die Inzidenz blieb mit 0,1 Erkrankungen pro<br />
100.000 Einwohner wie in den Vorjahren im weltweiten<br />
Erwartungsrahmen.<br />
Literaturhinweise<br />
Heinemann U, Krasnianski A, Meissner B et al.: Creutzfeldt-<br />
Jakob disease in Germany: a prospective 12-year surveillance.<br />
Brain 2007; 130:1350–1359.<br />
<strong>RKI</strong>: Creutzfeldt-Jakob-Krankheit in den Jahren 2008 und 2009.<br />
Epid Bull 2010; 27:253–259.<br />
6.7 Denguefi eber<br />
Kurzbeschreibung<br />
Das Denguevirus, bei dem 4 Serotypen unterschieden<br />
werden, wird von vorwiegend tagaktiven<br />
Stechmücken in über 100 Ländern der Tropen und<br />
Subtropen übertragen. Es verursacht eine akute<br />
fi eberhafte Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen<br />
und gelegentlich Hautausschlag. Die<br />
schweren, zum Teil tödlichen Verlaufsformen mit<br />
diff usen Blutungen (hämorrhagisches Denguefi eber)<br />
und Kreislaufversagen (Dengue-Schocksyndrom)<br />
treten vermehrt bei erneuter Infektion mit<br />
Denguefi eber Spezielle Krankheiten<br />
einem anderen Serotyp und vor allem bei in Endemiegebieten<br />
lebenden Kindern auf.<br />
Falldefi nition<br />
Die nachfolgende Auswertung bezieht sich auf Erkrankungen,<br />
die die Referenzdefi nition erfüllen<br />
(s. Tab. 6.7.1). Die Falldefi nition für Denguefi eber<br />
wurde Ende 2010 dahingehend geändert, dass nun<br />
auch die zunehmend in der Diagnostik Verbreitung<br />
fi ndenden NS1-Antigentests den labordiagnostischen<br />
Nachweis im Sinne der Falldefi nition<br />
erfüllen. Dies gilt auch rückwirkend für entsprechend<br />
dokumentierte Fälle des ganzen Jahres<br />
2010.<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
Im Jahr 2010 wurden 595 Denguefi eber-Erkrankungen<br />
übermittelt (2009: 298 Fälle). Diese Verdopplung<br />
der Fallzahl entspricht einer Erhöhung<br />
der Inzidenz auf 0,7 Erkrankungen pro 100.000<br />
Einwohner. Das ganze Jahr hindurch wurden Fälle<br />
übermittelt, die meisten (208) im III. Quartal<br />
(s. Abb. 6.7.1). Seit 2004 sind die Fallzahlen jedes<br />
Jahr angestiegen.<br />
Geografi sche Verteilung<br />
Die höchsten Inzidenzen dieser importierten<br />
Krankheit fanden sich in den Bundesländern<br />
Hamburg und Berlin (jeweils 1,7 Erkr./100.000<br />
Einw.). Die Gründe dafür liegen wahrscheinlich in<br />
einer erhöhten Fernreisetätigkeit der Bevölkerung<br />
dieser Großstädte. Zudem gibt es in diesen Stadtstaaten<br />
über die ansässigen Tropeninstitute breiten<br />
Zugang zur Denguevirus-Diagnostik, so dass<br />
Tab. 6.7.1:<br />
Übermittelte Denguefi eber-Fälle nach Kategorie der Falldefi nition, Deutschland, 2009 und 2010<br />
Kategorie 2009 2010<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
klinisch-labordiagnostisch (C) 298 96 % 595 97 %<br />
labordiagnostisch bei nicht erfülltem klinischen Bild (D) 9 3 % 15 2 %<br />
labordiagnostisch bei unbekanntem klinischen Bild (E) 3 1 % 5 1 %<br />
alle 310 100 % 615 100 %<br />
Referenzdefi nition (C) 298 96 % 595 97 %<br />
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