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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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198 Spezielle Krankheiten Tuberkulose<br />

Literaturhinweise<br />

Jansen A, Schöneberg I, Stark K, Nöckler K: Epidemiology<br />

of trichinellosis in Germany, 1996–2006. Vector Borne<br />

Zoonotic Dis, 2008; 8:189–196.<br />

<strong>RKI</strong>: Reiseassoziierte Infektionskrankheiten 2009. Epid Bull<br />

2010; 38:379–387.<br />

<strong>RKI</strong>: Trichinellose – eine Übersicht. Epid Bull 2007; 21:177.<br />

<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte:<br />

Trichinellose. Aktualisierte Fassung vom Januar 2002.<br />

www.rki.de > Infektionsschutz > <strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />

6.50 Tuberkulose<br />

Kurzbeschreibung<br />

Als Tuberkulose werden Erkrankungen bezeichnet,<br />

die durch Erreger des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes<br />

hervorgerufen werden. Im<br />

Mycobacterium-tuberculosis-Komplex werden Mycobacterium<br />

(M.) tuberculosis, M. africanum, M. bovis,<br />

M. microti, M. canetti u.a. zusammengefasst. Die<br />

Übertragung der Erreger erfolgt in der Regel aerogen<br />

von Mensch zu Mensch. Aus diesem Grund<br />

sind die frühzeitige Entdeckung infektiöser Fälle<br />

und die rasch eingeleitete sowie konsequent über<br />

mindestens 6 Monate durchgeführte Therapie zur<br />

Unterbrechung von Infektionsketten von besonderer<br />

Bedeutung.<br />

Unbehandelt ist die Krankheit durch einen<br />

langen schweren Verlauf gekennzeichnet, der mit<br />

unspezifi schen Symptomen wie Appetitverlust<br />

(Gewichtsabnahme), subfebrilen Temperaturen,<br />

Nachtschweiß und Husten einhergeht. In Abhängigkeit<br />

von den betroff enen Organen ist eine vielfältige<br />

Symptomatik möglich.<br />

Falldefi nition<br />

Die nachfolgende Auswertung bezieht sich, sofern<br />

nicht anders angegeben, auf Erkrankungen, die die<br />

Referenzdefi nition erfüllen (s. Tab. 6.50.1).<br />

Zeitlicher Verlauf<br />

Für das Jahr 2010 wurden dem <strong>RKI</strong> 4.302 Erkrankungen<br />

an Tuberkulose übermittelt. Dies entspricht<br />

einer Inzidenz von 5,3 Erkrankungen pro<br />

100.000 Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr<br />

(4.445 Erkrankungen; Inzidenz 5,4) ist eine Abnahme<br />

der Fallzahl um 3 % zu verzeichnen. Damit<br />

setzte sich der rückläufi ge Trend der letzten Jahre,<br />

allerdings in abgeschwächter Form, weiter fort<br />

(s. Abb. 6.50.1).<br />

Geografi sche Verteilung<br />

Wie in den Vorjahren lag die Inzidenz in den<br />

Stadtstaaten Hamburg (9,7 Erkrankungen pro<br />

100.000 Einwohner) und Berlin (8,5) sowie in<br />

Hessen (6,8) deutlich über der bundesweiten Inzidenz<br />

von 5,3. Die Länder mit den niedrigsten<br />

Inzidenzen waren Mecklenburg-Vorpommern<br />

(2,6) sowie Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />

(jeweils 3,5). Im Vergleich zum Median der<br />

vergangenen 5 Jahre ist in allen Bundesländern<br />

außer in Berlin ein Rückgang der Inzidenz zu<br />

beobachten (s. Abb. 6.50.2). Ein Anstieg der Inzi-<br />

Tab. 6.50.1:<br />

Übermittelte Tuberkulose-Fälle nach Kategorie der Falldefi nition, Deutschland, 2009 und 2010<br />

Kategorie 2009 2010<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

nur klinisch (A) 1.005 22 % 1.007 23 %<br />

klinisch-epidemiologisch (B) 81 2 % 84 2 %<br />

klinisch-labordiagnostisch (C) 3.359 75 % 3.211 73 %<br />

labordiagnostisch bei nicht erfülltem klinischen Bild (D) 11 0 % 38 1 %<br />

labordiagnostisch bei unbekanntem klinischen Bild (E) 28 1 % 31 1 %<br />

alle 4.484 100 % 4.371 100 %<br />

Referenzdefi nition (A+B+C) 4.445 99 % 4.302 98 %

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