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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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4 Impfdosen, wovon die jeweils letzte Dosis 16<br />

bzw. 44 Monate vor der Erkrankung stattgefunden<br />

hatte, wurden als wahrscheinliche Impfdurchbrüche<br />

eingestuft. Beide Fälle hatten lediglich eine<br />

grippeähnliche Symptomatik. Bei keinem dieser<br />

Fälle wurde die Diagnose durch Untersuchung<br />

einer zweiten Serumprobe bestätigt.<br />

Ausbrüche<br />

Im Jahr 2010 wurde kein Ausbruch übermittelt.<br />

Datenqualität<br />

Die Vollständigkeit der Angaben ist weiter gestiegen.<br />

Zur Beurteilung des Impfschutzes fehlen lediglich<br />

vereinzelt noch wichtige Angaben, wie z. B.<br />

der Impfstatus, das Impfdatum, die Anzahl der<br />

Impfungen oder das Erkrankungsdatum, welches<br />

nur z. T. aus Angaben des Freitextes abgeleitet oder<br />

aus anderen Angaben geschätzt werden kann. Ferner<br />

fehlt in wenigen Fällen weiterhin die Angabe<br />

des Infektionsorts.<br />

Fazit<br />

Die Krankheitslast durch FSME hat im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht abgenommen. Sie bewegt sich<br />

im Schwankungsbereich früherer Jahre und liegt<br />

weiterhin deutlich unter dem Niveau der beiden<br />

Jahre 2005 und 2006, in denen stark erhöhte Fallzahlen<br />

beobachtet worden waren. Die Mehrzahl<br />

aller übermittelten FSME-Fälle war ungeimpft<br />

oder unvollständig geimpft und hätte mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit durch einen zeitgerechten vollständigen<br />

Impfschutz vermieden werden können.<br />

Literaturhinweise<br />

Stiasny K, Holzmann H, Heinz FX: Characteristics of antibody<br />

responses in tick-borne encephalitis vaccination breakthroughs.<br />

Vaccine 2009; 27:7021–7026.<br />

Bernard H, Campe H, Ludwig MS, Hautmann W, Hellenbrand<br />

W, Wildner M: Validation of routine laboratory diagnosis<br />

in notifi ed cases of tickborne encephalitis, Bavaria,<br />

2007. Abstract: 2nd European Scientifi c Conference on<br />

Applied Infectious Disease Epidemiology (ESCAIDE),<br />

Berlin, 19.–21.11.2008. 2009.<br />

<strong>RKI</strong>: Hohe diagnostische Sicherheit bei gemeldeten Fällen, aber<br />

zusätzliche Untersuchungen notwendig bei Patienten mit<br />

früherer FSME-Impfung. Epid Bull 2010; 17:142–145.<br />

<strong>RKI</strong>: FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: April 2011).<br />

Epid Bull 2011; 17:138–142.<br />

<strong>RKI</strong>: Aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete in Deutschland.<br />

Epid Bull 2011; 17:140–141.<br />

Giardiasis Spezielle Krankheiten<br />

<strong>RKI</strong>: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)<br />

am Robert Koch-Institut – Stand: Juli 2010. Epid Bull<br />

2010; 30:279–298.<br />

<strong>RKI</strong>: FSME in der Stadt und im Landkreis Passau. Epid Bull<br />

2009; 28:267–269.<br />

<strong>RKI</strong>: Zur aktiven Impfung gegen FSME nach einem Zeckenstich.<br />

Epid Bull 2007; 14:136–137.<br />

<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte:<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Aktualisierte<br />

Fassung vom November 2009. www.rki.de > Infektionsschutz<br />

> <strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />

6.14 Giardiasis<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Infektion mit dem weltweit verbreiteten Dünndarmparasiten<br />

Giardia lamblia kann unauff ällig<br />

verlaufen, aber auch zu lang andauernden und<br />

über Jahre wiederkehrenden Durchfällen und<br />

Oberbauchbeschwerden mit Gewichtsabnahme<br />

sowie ausgeprägtem Meteorismus führen. Der Parasit<br />

wird fäkal-oral durch direkten Kontakt, Nahrungsmittel<br />

oder Trinkwasser übertragen.<br />

Falldefi nition<br />

Die nachfolgende Auswertung bezieht sich auf Erkrankungen,<br />

die die Referenzdefi nition erfüllen<br />

(s. Tab. 6.14.1).<br />

Zeitlicher Verlauf<br />

Im Jahr 2010 wurden 3.994 Erkrankungen an<br />

Giardiasis übermittelt, nur geringfügig mehr als<br />

im Vorjahr. Entsprechend ist die Gesamtinzidenz<br />

mit 4,9 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner<br />

gegenüber dem Vorjahr (4,8) nur leicht gestiegen.<br />

Über die letzten zehn Jahre wurde im Jahr 2002<br />

mit 3,8 die niedrigste und 2008 mit 5,8 die höchste<br />

Inzidenz beobachtet. Auch in den Jahren 2004 und<br />

2005 waren mit 5,6 bzw. 5,5 relativ hohe Inzidenzen<br />

zu verzeichnen. Die mittlere Inzidenz der Jahre<br />

2001 bis 2010 liegt bei 4,7 Erkr./100.000 Einw.<br />

Es sind keine saisonalen Schwankungen zu beobachten<br />

(s. Abb. 6.14.1).<br />

Geografi sche Verteilung<br />

Nach Bundesländern variierten die Inzidenzen<br />

zwischen 2,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner<br />

in Niedersachsen und 11,5 in Berlin<br />

(s. Abb. 6.14.2). Über dem Niveau der bundesweiten<br />

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