Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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ländern variiert und bei Ausbrüchen insbesondere<br />
in Alten- und Pfl egeheimen vergleichsweise hoch<br />
ist..<br />
Diese Unterschätzung betriff t insbesondere<br />
Fälle, die im Rahmen von Ausbrüchen auftreten<br />
(z. B. in Alten- und Pfl egeheimen, Krankenhäusern,<br />
Kindergärten), da erstens nur noch Ausbrüche<br />
mit mindestens 2 klinisch-labordiagnostisch<br />
bestätigten Erkrankungen als Ausbruch gewertet<br />
werden (im Unterschied zum Infektionsepidemiologischen<br />
<strong>Jahrbuch</strong> für 2009, wo 2 Erkrankungen<br />
gemäß der damals gültigen Referenzdefi nition,<br />
also einschließlich klinisch-epidemiologisch bestätigter<br />
Erkrankungen, die Anforderung erfüllten),<br />
zweitens nur noch die klinisch-labordiagnostisch<br />
bestätigten Erkrankungen dieser Ausbrüche gezählt<br />
werden und drittens klinisch-epidemiologisch<br />
bestätigte Erkrankungen defi nitionsbedingt<br />
vor allem in Ausbrüchen vorkommen.<br />
Etwa ein Viertel der Ausbrüche, die nach den<br />
alten Regeln gezählt worden wären, bleibt nun unberücksichtigt.<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
Im Jahr 2010 wurden dem <strong>RKI</strong> 140.441 laborbestätigte<br />
Norovirus-Erkrankungen übermittelt. Gegen-<br />
Norovirus-Gastroenteritis Spezielle Krankheiten<br />
über dem Vorjahr stieg die Zahl damit um 27 % an.<br />
Das Maximum der Saison 2009/2010 lag in der<br />
5. Meldewoche, in der 9.149 laborbestätigte Erkrankungen<br />
übermittelt wurden. Von Meldewoche<br />
24 bis 44 (Mitte Juni bis Anfang November) wurden<br />
wöchentlich weniger als 1.000 laborbestätigte<br />
Erkrankungen übermittelt. Das Maximum der<br />
Saison 2010/2011 lag bis zum Jahresende 2010<br />
mit 2.210 laborbestätigten Erkrankungen in der<br />
50. Meldewoche (s. Abb. 6.36.1).<br />
Seit Inkrafttreten des IfSG zeigte sich ein<br />
deutlich ansteigender Trend bei den Norovirus-<br />
Erkrankungszahlen, der ab der Saison 2007/2008<br />
in eine kontinuierlich hohe Norovirus-Aktivität in<br />
den Wintermonaten mit teilweise um 9.000 wöchentlich<br />
übermittelten Erkrankungen überging.<br />
Geografi sche Verteilung<br />
Die Gesamtinzidenz lag mit 172 laborbestätigten<br />
Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deutlich<br />
über der medianen Inzidenz der vorangegangenen<br />
5 Jahre (111) und stieg auch gegenüber der von 2009<br />
(136) um 26 % an. Während die Erkrankungshäufi<br />
gkeit in den meisten westlichen Bundesländern<br />
und Berlin zwischen 107 und 160 Erkr./100.000<br />
Einw. betrug, lag sie im Saarland und Rheinland-<br />
Abb. 6.36.1:<br />
Übermittelte laborbestätigte Norovirus-Gastroenteritiden nach Meldewoche, Deutschland, 2001 bis 2010<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Anzahl der Erkrankungen<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
2010<br />
Meldewoche<br />
165