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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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82 Spezielle Krankheiten EHEC-Erkrankung<br />

Abb. 6.11.2:<br />

Übermittelte EHEC-Erkrankungen nach Kreis<br />

(mittlere Jahresinzidenz), Deutschland, 2005 bis 2010<br />

0 (21)<br />

> 0 – 0,6 (122)<br />

> 0,6 – 1,2 (127)<br />

> 1,2 – 1,8 (65)<br />

> 1,8 (88)<br />

zur mikrobiologischen Diagnostik häufi g keine<br />

kulturelle Untersuchung des Stuhls auf EHEC erfolgt.<br />

In den Altersgruppen ab 15 Jahren haben<br />

Frauen – wie schon in den Vorjahren – eine etwas<br />

höhere Inzidenz als Männer, was sich auch bei den<br />

Erkrankungszahlen widerspiegelt: von 430 Erkrankten<br />

in diesen Altergruppen waren 264 (61 %)<br />

Frauen.<br />

Nachgewiesene Erreger<br />

In 309 Fällen (34 %; 2009: 31 %) wurden Angaben<br />

zur Serogruppe der Erreger gemacht. Auf die häufi<br />

gste Serogruppe O26 entfi elen 17 % der Nennun-<br />

gen, gefolgt von O157 (14 %). Unter den häufi gsten<br />

3 Serogruppen war erstmals O91 (12 %), die am<br />

häufi gsten angegebene Serogruppe bei Erwachsenen.<br />

Klinische Aspekte<br />

Es wurde ein Todesfall im Zusammenhang mit<br />

einer EHEC-Erkrankung übermittelt. Eine 79-jährige<br />

Frau mit Diarrhoe verstarb nach Darmperforation.<br />

Bei ihr wurde ein Shigatoxin-2-produzierender<br />

EHEC nachgewiesen, die Serogruppe war<br />

nicht typisierbar (Ont).<br />

Ausbrüche<br />

Es wurden 26 Ausbrüche durch EHEC mit insgesamt<br />

63 EHEC-Erkrankungen übermittelt; dies<br />

entspricht 7 % der Fälle, die die Referenzdefi nition<br />

erfüllen. Die Ausbrüche, die im Median 2 Erkrankungen<br />

umfassten, betrafen überwiegend Fälle,<br />

die jeweils im selben Haushalt lebten. Der größte<br />

übermittelte Ausbruch umfasste 5 Mitglieder einer<br />

Familie, die einen mehrwöchigen Urlaub in der<br />

Türkei verbrachte. Unterschiedliche EHEC-Erreger<br />

wurden von den von diesem Ausbruch betroffenen<br />

Personen isoliert. Ausbrüche, die neben<br />

EHEC auch Fälle von HUS enthalten, werden im<br />

Kapitel HUS (s. Kap. 6.24) beschrieben.<br />

Im Jahr 2009 wurden 21 Ausbrüche durch<br />

EHEC mit insgesamt 53 EHEC-Erkrankungen<br />

übermittelt.<br />

Datenqualität<br />

Seit dem Jahr 2003 wird das enteropathische HUS<br />

getrennt von EHEC übermittelt und ausgewertet,<br />

da in seltenen Fällen auch andere Erreger enteropathisches<br />

HUS hervorrufen können. In den Jahrbüchern<br />

für 2001 und 2002 waren die HUS-Fälle<br />

noch in der Zahl der EHEC-Meldungen enthalten.<br />

Dies ist vor allem beim Vergleich der EHEC-Zahlen<br />

über mehrere Jahre zu beachten. Seit dem Jahr<br />

2006 werden Häufungen durch EHEC, die mindestens<br />

eine HUS-Erkrankung enthalten, der Meldekategorie<br />

enteropathisches HUS zugeordnet<br />

(s. Kap. 6.24). Die Häufi gkeit der Diagnose von<br />

EHEC in Deutschland ist sehr von der Inanspruchnahme<br />

und Qualität labordiagnostischer Möglichkeiten<br />

abhängig. Die Diagnostik dieser Erreger ist<br />

schwierig und wird im Routinealltag häufi g nicht<br />

bis zur Anzucht eines Isolats oder bis zur Bestimmung<br />

der Serogruppe durchgeführt, die aber für

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