Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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130 Spezielle Krankheiten Infl uenza<br />
52. MW getrennt aufgeführt. Im ersten Zeitraum<br />
wurden zu 95 % pandemische Infl uenza-A(H1N1)-<br />
2009-Viren nachgewiesen; 4 % der Infl uenza-A-<br />
Viren wurden nicht subtypisiert und nur bei 1 %<br />
der übermittelten Erkrankungen wurde als Erreger<br />
Infl uenza B angegeben. In der zweiten Jahreshälfte,<br />
in der am Jahresende bereits die Infl uenzawelle<br />
der Saison 2010/11 begann, wurden nur noch 42 %<br />
der Viren als Infl uenza A(H1N1) 2009 subtypisiert,<br />
43 % der Infl uenza-A-Viren waren nicht subtypisiert,<br />
15 % waren Infl uenza B und 1 % der Fälle<br />
wurden als Infl uenza A(H3N2) identifi ziert und<br />
übermittelt (s. Abb. 6.25.3). Die in früheren Pandemien<br />
beobachtete Tatsache, dass ein pandemischer<br />
Infl uenza-A-Subtyp den bis dahin zirkulierenden<br />
Infl uenza-A-Subtyp auch in den nachpandemischen<br />
Saisons weltweit vollständig verdrängte,<br />
wurde 2010 nicht beobachtet, obwohl Infl uenza<br />
A(H1N1) 2009 auch am Jahresende 2010 in<br />
Deutschland das dominant zirkulierende Virus war.<br />
Impfstatus<br />
Personen, die ein erhöhtes Risiko für schwere<br />
Krankheitsverläufe oder ein erhöhtes Infektionsrisiko<br />
haben, wird die jährliche Infl uenzaimpfung<br />
im Herbst/Frühwinter empfohlen. Für die saisonale<br />
Infl uenza sind dies alle Personen ab 60 Jahre,<br />
Personen jeden Alters mit chronischen Vorerkran-<br />
kungen und medizinisches Personal. Während der<br />
Pandemie 2009/10 galt neben der Empfehlung für<br />
die saisonale Infl uenza eine erweiterte Empfehlung<br />
zur Impfung gegen Infl uenza A(H1N1) 2009<br />
mit einem monovalenten Impfstoff . Im Februar<br />
2010 empfahl die WHO dann für die Saison<br />
2010/11 wieder einen trivalenten Infl uenzaimpfstoff<br />
mit 3 Komponenten, gegen die pandemische<br />
Infl uenza A(H1N1) 2009, Infl uenza A(H3N2) und<br />
B. Ab Juli 2010 wurde die Impfempfehlung der<br />
STIKO für die saisonale Infl uenza auf Schwangere<br />
erweitert, ab August 2010 stand der von der WHO<br />
empfohlene trivalente Influenzaimpfstoff in<br />
Deutschland zur Verfügung. Der Nachweis aller 3<br />
Erreger in der beginnenden Grippewelle Ende<br />
2010 rechtfertigt diese Empfehlung auch retrospektiv<br />
(s. Abbildung 6.25.3)<br />
Die übermittelten Angaben zum Impfstatus<br />
2010 beziehen sich auf die saisonale Impfung in<br />
der Saison 2009/10 (erste Jahreshälfte) und der<br />
Saison 2010/11 (zweite Jahreshälfte). Die Angaben<br />
zum Impfstatus bezüglich der monovalenten pandemischen<br />
Impfung wurden separat erfasst und<br />
kommen hier nicht zur Auswertung.<br />
Von 3.466 übermittelten Infl uenza-Erkrankungen<br />
wurden in 2.923 Fällen (84 %) Angaben<br />
zur Impfung gemacht, davon wurden 2.785 (95 %)<br />
als nicht geimpft und 138 (5 %) als geimpft über-<br />
Abb. 6.25.3:<br />
Vergleich der Anteile nachgewiesener Infl uenzatypen und -subtypen bei den übermittelten Fällen in der 1. bis 22. (n = 2.911)<br />
und in der 23. bis 52. Meldewoche (n = 480), Deutschland, 2010<br />
A/H1<br />
94,6%<br />
1. bis 22. Meldewoche 2010 23. bis 52. Meldewoche 2010<br />
A/H3<br />
0,0%<br />
A/H3<br />
1,0%<br />
A (nicht subtypisiert)<br />
4,3%<br />
B<br />
1,1%<br />
A/H1<br />
41,9%<br />
A (nicht subtypisiert)<br />
42,5%<br />
B<br />
14,6%