Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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Tab. 6.52.2:<br />
Am häufi gsten genannte Infektionsländer der übermittelten<br />
Typhus-Erkrankungen, Deutschland, 2010<br />
(Mehrfachnennungen möglich, 70 Erkrankungen,<br />
bei denen mindestens ein Infektionsland genannt wurde)<br />
Infektionsland Nennungen Anteil<br />
Indien 32 43 %<br />
Pakistan 11 15 %<br />
Deutschland 8 11 %<br />
Bangladesch 5 7 %<br />
Ägypten 3 4 %<br />
Ghana 2 3 %<br />
Nepal 2 3 %<br />
Irak 2 3 %<br />
Türkei 2 3 %<br />
Andere 8 11 %<br />
Summe 75 100 %<br />
denzen aufwiesen (0,4, 0,3 bzw. 0,3 Erkr./100.000<br />
Einw.); 37 Erkrankte (52 %) waren männlichen Geschlechts.<br />
Klinische Aspekte<br />
Im Zusammenhang mit Typhus abdominalis wurde<br />
kein Todesfall übermittelt.<br />
Impfstatus<br />
Von 64 Erkrankten waren Informationen zum<br />
Impfstatus vorhanden. Von diesen waren 62<br />
(97 %) nicht gegen Typhus geimpft.<br />
Ausbrüche<br />
Es wurden 3 Ausbrüche mit insgesamt 9 Erkrankungen<br />
erfasst. Bei 2 dieser Ausbrüche handelte es<br />
sich um im Ausland erworbene Infektionen, die<br />
mit einem bzw. mehreren weiteren Erkrankungsfällen<br />
in Deutschland assoziiert waren. Im Vorjahr<br />
wurden 2 Ausbrüche mit insgesamt 4 Erkrankungen<br />
registriert.<br />
Fazit<br />
Bei den in Deutschland übermittelten Typhus-Erkrankungen<br />
handelte es sich vor allem um importierte<br />
Erkrankungsfälle.<br />
Virale Hämorrhagische Fieber Spezielle Krankheiten<br />
Literaturhinweise<br />
Ekdahl K, de Jong B, Andersson Y: Risk of travel-associated<br />
typhoid and paratyphoid fevers in various regions. J Travel<br />
Med 2005; 12:197–204.<br />
<strong>RKI</strong>: Reiseassoziierte Infektionskrankheiten 2009. Epid Bull<br />
2010; 38:379–387.<br />
<strong>RKI</strong>: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)<br />
am Robert Koch-Institut – Stand: Juli 2010. Epid Bull<br />
2010; 30:279–298.<br />
<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblatt für Ärzte:<br />
Typhus (Typhus abdominalis) und Paratyphus. Aktualisierte<br />
Fassung vom Januar 2008. www.rki.de > Infektionsschutz<br />
> <strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />
6.53 Virale Hämorrhagische Fieber<br />
Kurzbeschreibungen<br />
Das Gelbfi ebervirus gehört in die Familie der Flaviviren<br />
und ist im tropischen Afrika sowie im tropischen<br />
Südamerika endemisch verbreitet. Es wird<br />
durch Mücken übertragen. Die Krankheit ist durch<br />
hohes Fieber, Muskel-, Rücken- und Kopfschmerzen<br />
gekennzeichnet. Bei schweren Verläufen<br />
kommt es zu einer Leberentzündung mit Gelbsucht,<br />
Schädigung verschiedener Organe sowie<br />
inneren und äußeren Blutungen (Hämorrhagien).<br />
Die Sterblichkeit kann dann 60 bis 70 % betragen.<br />
Es gibt eine wirksame Impfung.<br />
Ebola- und Marburgviren bilden zusammen<br />
die Familie der Filoviren. Ebolaviren kommen im<br />
Sudan, Kongo, in Gabun, der Elfenbeinküste und<br />
Uganda vor, Marburgviren in Zentralafrika. Sie<br />
führen beim Menschen zu schweren fi eberhaften<br />
Krankheitsverläufen mit Blutungen. In den bisher<br />
untersuchten Ausbrüchen lag die Sterblichkeit<br />
zwischen 30 und 90 %. Die Infektionsquelle für<br />
den Menschen ist immer noch unklar. Möglicherweise<br />
spielt Kontakt zu infi zierten Menschenaff en<br />
oder Fledermäusen eine Rolle. Die weitere Übertragung<br />
erfolgt dann in der Regel durch Kontakt<br />
mit erregerhaltigem Blut oder anderen Körperfl üssigkeiten.<br />
Das Lassavirus gehört in die Familie der Arenaviren.<br />
Lassafi eber kommt natürlicherweise nur<br />
in Westafrika vor, wo sich in manchen Regionen<br />
bei der Hälfte der Bevölkerung Antikörper nachweisen<br />
lassen. Am Anfang der Ansteckungskette<br />
steht ein Kleinnagetier. Die Übertragung erfolgt in<br />
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