Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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36 Nutzung der Daten Allgemeine Hinweise<br />
wählten Kapiteln eine Abbildung zum Impfstatus<br />
(»Impfbaum«) angeboten. Die Endpunkte sind im<br />
Allgemeinen »Vollständig und zeitgerecht geimpft«<br />
bzw. »Unvollständig geimpft«, wobei Letzteres<br />
als »Unvollständig oder nicht zeitgerecht geimpft«<br />
zu verstehen ist.<br />
Infektionsrisiken<br />
Sofern Infektionsrisiken systematisch erfragt wurden<br />
– dies ist insbesondere bei sexuell und durch<br />
Blut übertragenen Krankheiten der Fall – sind die<br />
Ergebnisse in diesem Abschnitt dargestellt. Die bei<br />
den jeweiligen Krankheiten enthaltenen Hinweise<br />
zu Limitationen dieser Daten sollten beachtet werden.<br />
Ausbrüche<br />
Als Ausbrüche werden im Infektionsepidemiologischen<br />
<strong>Jahrbuch</strong> Gruppen solcher Fälle bezeichnet,<br />
für die im Laufe des Meldeprozesses ein epidemiologischer<br />
Zusammenhang dokumentiert wurde.<br />
Fälle können in der Übermittlungssoftware auf der<br />
Ebene des Gesundheitsamtes, der Landesstelle<br />
oder des <strong>RKI</strong> verknüpft werden, um ihre Zugehörigkeit<br />
zu einem Ausbruch anzuzeigen.<br />
Zusätzlich können in der Übermittlungssoftware<br />
auch Ausbrüche miteinander verknüpft und<br />
dadurch zusammengefasst werden. So ist es z. B.<br />
möglich, dass zwei Ausbrüche, die in verschiedenen<br />
Gesundheitsämtern eines Bundeslands erzeugt<br />
wurden, auf Landesebene zusammengefasst<br />
und dann auf Bundesebene mit weiteren Ausbrüchen<br />
aus anderen Bundesländern verknüpft werden.<br />
Die in diesem <strong>Jahrbuch</strong> dargestellten Ausbrüche<br />
sind also Ansammlungen von Fällen, bei denen<br />
über die rein zeitliche und räumliche Häufung<br />
hinaus Gründe für die Feststellung eines epidemiologischen<br />
Zusammenhangs vorliegen.<br />
Zum besseren Verständnis der im Infektionsepidemiologischen<br />
<strong>Jahrbuch</strong> angegebenen Zahlen<br />
sind folgende Regeln zu beachten:<br />
▶ Fallverknüpfungen, für deren Erzeugung nicht<br />
»Ausbruch«, sondern ein anderer Grund (z. B.<br />
»konnataler Zusammenhang«, »organisatorische<br />
Verknüpfung« oder »Studie«) explizit<br />
genannt wurde, werden nicht gezählt.<br />
▶ Bei der Ermittlung der Fallzahl (Anzahl der enthaltenen<br />
Fälle) werden nur die Fälle gezählt, die<br />
die Referenzdefinition erfüllen.<br />
▶ Ausbrüche werden nach der Fallzahl in solche<br />
mit 2 bis 4 Fällen und solche mit 5 oder mehr<br />
Fällen eingeteilt, da bei letzteren anzunehmen<br />
ist, dass es sich um haushaltsübergreifende Geschehen<br />
handelt. Ausbrüche, bei denen nur ein<br />
einzelner Fall die Referenzdefi nition erfüllt,<br />
werden nicht in die Auswertung einbezogen.<br />
▶ Ein Ausbruch wird in dem Meldejahr gezählt<br />
und ausgewertet, in dem sein Meldebeginn<br />
liegt. Der Meldebeginn ist der Meldezeitpunkt<br />
des zuerst gemeldeten Falls, unabhängig davon,<br />
ob dieser die Referenzdefinition erfüllt.<br />
Das bedeutet, dass es theoretisch möglich ist,<br />
dass ein Fall, der bei der Fallzahl des Ausbruchs<br />
nicht mitgezählt wird, dennoch seinen Meldebeginn<br />
festlegt.<br />
▶ Zur Fallzahl eines Ausbruchs tragen alle zugeordneten<br />
Fälle bei, unabhängig vom Meldejahr<br />
der Fälle. Dies kann unter Umständen dazu<br />
führen, dass die Zahl der Fälle in Ausbrüchen<br />
eines Meldejahres die Gesamtzahl der Fälle des<br />
Meldejahres übersteigt.<br />
▶ Derselbe Fall kann unter Umständen mehreren<br />
Ausbrüchen zugeordnet werden. (Dies betriff t<br />
z. B. Personen, die sich im Rahmen eines Ausbruchs<br />
in einer Gemeinschaftseinrichtung<br />
infiziert hatten und dann Ausgangspunkt eines<br />
Sekundärausbruchs im Haushalts- bzw. Familienumfeld<br />
wurden.)<br />
▶ Es werden nur die Ausbrüche der obersten Ebene<br />
ausgewertet. Das bedeutet, dass bei Verknüpfung<br />
von zwei Ausbrüchen A und B zu<br />
einem Ausbruch C nur ein Ausbruch (nämlich<br />
C) gezählt wird. Als Fälle dieses Ausbruchs werden<br />
dann alle Fälle der Ausbrüche A und B gezählt.<br />
Ist ein Fall aber sowohl in Ausbruch A als<br />
auch in B enthalten, wird er nur einmal gezählt.<br />
▶ Enthält eine Häufung Fälle mehrerer Krankheiten,<br />
so werden jeweils nur die Fälle einer<br />
Krankheit als zu einem Ausbruch gehörig betrachtet.<br />
Eine Ausnahme bilden Ausbrüche mit<br />
EHEC- und HUS-Fällen. Hier werden HUS-<br />
Fälle, die im Rahmen von EHEC-Ausbrüchen<br />
gemeldet werden, bei der Auswertung dieser<br />
Ausbrüche mit einbezogen.