Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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Männer, die Sex mit Männern haben, während der<br />
Anteil der Neudiagnosen bei i. v.-Drogengebrauchern<br />
und Menschen aus Hochprävalenzländern<br />
zurückgeht – letzteres wahrscheinlich in erster Linie<br />
deshalb, weil durch die EU-Einreisebeschränkungen<br />
weniger Menschen aus diesen Ländern<br />
nach Deutschland gelangen. Bemerkenswert ist<br />
der nach Altersgruppen divergierende Trend bei<br />
den HIV-Neudiagnosen bei MSM, mit einer Zunahme<br />
des Anteils der unter 30-Jährigen seit 2008.<br />
Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass<br />
in den höheren Altersgruppen der Anteil der als<br />
HIV-infi ziert diagnostizierten Personen, die eine<br />
eff ektive antiretrovirale Therapie erhalten, in den<br />
letzten 2 bis 3 Jahren angestiegen und deutlich größer<br />
geworden ist als bei den jüngeren Infi zierten.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, auf einen infektiösen Partner<br />
zu treff en, ist damit für jüngere MSM im Vergleich<br />
zu älteren MSM größer geworden.<br />
Literaturhinweise<br />
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in Deutschland bis Ende 2010; Zur Situation in<br />
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HUS (Hämolytisch-urämisches Syndrom), enteropathisch Spezielle Krankheiten<br />
<strong>RKI</strong>: HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen in Deutschland<br />
– Jahresbericht zur Entwicklung im Jahr 2009 aus dem<br />
Robert Koch-Institut. Epid Bull 2010; 22:205–220.<br />
<strong>RKI</strong>: HIV bei Migranten in Deutschland. Epid Bull 2010;<br />
5:39–44.<br />
<strong>RKI</strong>: Analyse der HIV-Meldedaten 2000–2007 zu Migranten<br />
aus Hochprävalenzländern im Rahmen der HIV-Inzidenzstudie<br />
am <strong>RKI</strong>. Epid Bull 2009; 1:1–5.<br />
<strong>RKI</strong>: Daten zur Resistenz in der nationalen HIV-Serokonverterstudie<br />
des <strong>RKI</strong>. Epid Bull 2008; 1:5–7.<br />
<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte:<br />
HIV/AIDS. Aktualisierte Fassung vom März 2011.<br />
www.rki.de > Infektionsschutz > <strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />
6.24 HUS (Hämolytisch-urämisches<br />
Syndrom), enteropathisch<br />
Kurzbeschreibung<br />
Das enteropathische hämolytisch-urämische Syndrom<br />
(HUS) umfasst schwere, unter Umständen<br />
tödliche Komplikationen, die bei bakteriellen<br />
Darminfektionen mit enterohämorrhagischen<br />
Escherichia coli (EHEC; s. Kap. 6.11) auftreten können.<br />
In sehr seltenen Fällen kommt enteropathisches<br />
HUS auch bei Infektionen mit Shigellen<br />
(s. Kap. 6.45) oder anderen Erregern vor. Das Vollbild<br />
des HUS ist charakterisiert durch akutes Nierenversagen,<br />
Blutarmut durch den Zerfall roter<br />
Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen.<br />
Falldefi nition<br />
Die Referenzdefi nition für enteropathisches HUS<br />
umfasst alle klinisch begründeten Kategorien der<br />
Falldefi nition (klinisch diagnostizierte, klinischepidemiologisch<br />
bestätigte und klinisch-labordiagnostisch<br />
bestätigte Erkrankungen). Hierdurch<br />
gehen alle nach Falldefi nition übermittelten Fälle<br />
in die Auswertung ein (s. Tab. 6.24.1).<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
Im Jahr 2010 wurden 65 HUS-Erkrankungen<br />
übermittelt, exakt die gleiche Zahl wie im Median<br />
der Jahre 2001 bis 2009 und annähernd die gleiche<br />
Zahl wie im Vorjahr (66). Die größte Anzahl<br />
von Fällen wurde, wie auch in den meisten Vorjahren,<br />
im III. Quartal übermittelt (s. Abb. 6.24.1).<br />
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