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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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sammenhang zwischen dem Auftreten von Infl<br />

uenza und invasiven Meningokokken-Erkrankungen<br />

nachweisen. Seit Einführung der<br />

Meningokokken-C-Impfung für einjährige Kinder<br />

im Jahr 2006 zeigen die Daten einen stärkeren<br />

Rückgang der Erkrankungen durch die Serogruppe<br />

C als durch die Serogruppe B. Das betriff t vor<br />

allem Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren, welche die<br />

Hauptzielgruppe der 2006 eingeführten Impfempfehlung<br />

gegen invasive Meningokokken-C-<br />

Erkrankungen im 2. Lebensjahr sind.<br />

Literaturhinweise<br />

Vogel U, Elias J, Hellenbrand W: Epidemiologie der Meningokokken-Infektion<br />

in Deutschland. Kinderärztl Praxis<br />

2010; 81:8–12.<br />

Jansen AG, Sanders EA, van der Ende A, van Loon AM,<br />

Hoes AW, Hak E: Invasive pneumococcal and meningococcal<br />

disease: association with infl uenza virus and respiratory<br />

syncytial virus activity? Epidemiol Infect 2008;<br />

136:1448–1454.<br />

Schrauder A, Claus H, Elias J, Vogel U, Haas W, Hellenbrand<br />

W: Capture-recapture analysis to estimate the incidence of<br />

invasive meningococcal disease in Germany, 2003. Epidemiol<br />

Infect 2006; 135:657–664.<br />

Jensen ES, Lundbye-Christensen S, Samuelsson S, Sorensen<br />

HT, Schonheyder HC: A 20-year ecological study of the<br />

temporal association between infl uenza and meningococcal<br />

disease. Eur J Epidemiol 19:181–187, 2004.<br />

Nationales Referenzzentrum für Meningokokken: Daten des<br />

Nationalen Referenzzentrums für Meningokokken für das<br />

Jahr 2010. www.meningococcus.de<br />

<strong>RKI</strong>: Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am<br />

Robert Koch-Institut: Neuerungen in den aktuellen Empfehlungen<br />

der Ständigen Impfkommission (STIKO) am<br />

<strong>RKI</strong> vom Juli 2010. Epid Bull 2010; 33:331–334.<br />

<strong>RKI</strong>: Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am<br />

Robert Koch-Institut: Änderung der Empfehlungen zur<br />

Impfung gegen Meningokokken. Epid Bull 2010; 32:325–<br />

330.<br />

<strong>RKI</strong>: Empfehlung und Begründung einer postexpositionellen<br />

Meningokokken-Impfung. Epid Bull 2009, 31:314–317.<br />

<strong>RKI</strong>: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)<br />

am Robert Koch-Institut – Stand: Juli 2010. Epid Bull<br />

30:279–298, 2010.<br />

<strong>RKI</strong>: Invasive Meningokokken-Erkrankungen im Jahr 2008.<br />

Epid Bull 2009; 45:463–470.<br />

<strong>RKI</strong>: Invasive Meningokokken-Erkrankungen: Retrospektive<br />

Erhebung von Verdachtsmeldungen nach § 6 Abs. 1 IfSG,<br />

Deutschland, 2001–2007. Epid Bull 2009; 8:69–75.<br />

<strong>RKI</strong>: Frage und Antwort zur Impfung von Kindern gegen Meningokokken<br />

der Serogruppe C. Epid Bull 7:57, 2007.<br />

<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte:<br />

Meningokokken-Erkrankungen. Aktualisierte Fassung<br />

vom Oktober 2009. www.rki.de > Infektionsschutz ><br />

<strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />

6.35 Milzbrand<br />

Milzbrand Spezielle Krankheiten<br />

Kurzbeschreibung<br />

Milzbrand (auch als Anthrax bezeichnet) wird<br />

durch Bakterien der Art Bacillus anthracis verursacht.<br />

Am Anfang der Ansteckungskette stehen<br />

normalerweise pfl anzenfressende Säugetiere<br />

(Nutz- oder Wildtiere). Abhängig vom Ansteckungsweg<br />

können die Haut (Hautmilzbrand), die<br />

Lunge (Lungenmilzbrand) oder der Darm (Darmmilzbrand)<br />

betroff en sein. Zusätzlich wurde in der<br />

jüngeren Vergangenheit das Krankheitsbild des<br />

Injektionsmilzbrandes beschrieben, bei dem es<br />

nach Injektion kontaminierter Substanzen zu einer<br />

schweren Weichteilinfektion im Bereich der<br />

Injektionsstelle mit Entwicklung eines Kompartmentsyndroms<br />

(Abschnürung von Blutgefäßen<br />

und Nerven durch z. B. starke Schwellungen oder<br />

Blutergüsse in Muskellogen der Extremitäten)<br />

kommen kann. Unbehandelt verläuft Milzbrand<br />

häufi g tödlich. Der Milzbrand-Erreger ist wegen<br />

seiner Eignung für bioterroristische Anschläge seit<br />

2001 ins öff entliche Interesse gerückt.<br />

Situation in Deutschland<br />

Nachdem im Dezember 2009 bereits ein Fall von<br />

Milzbrand bei einem Heroinkonsumenten aus<br />

Nordrhein-Westfalen bekannt geworden war, wurde<br />

aus diesem Bundesland im April 2010 ein weiterer<br />

Fall bei einem Heroinkonsumenten übermittelt.<br />

Der Mann stellte sich wegen einer entzündeten<br />

Injektionsstelle am Arm ärztlich vor. Die sich im<br />

Verlauf entwickelnde massive Schwellung des Armes<br />

führte – wie auch schon bei dem 2009 übermittelten<br />

Fall – zu einem Kompartmentsyndrom.<br />

Die mikrobiologische Untersuchung einer im Rahmen<br />

der operativen Wundversorgung entnommenen<br />

Gewebeprobe führte zur Diagnosestellung.<br />

Unter antibiotischer Therapie heilte die Infektion<br />

aus.<br />

Ein weiterer, allerdings nur retrospektiv serologisch<br />

diagnostizierter Fall von Milzbrand bei einem<br />

Heroinkonsumenten aus Bayern wurde im<br />

Juli 2010 übermittelt. Da dieser Fall nicht die Falldefi<br />

nition erfüllt, für die der direkte Erregernachweis<br />

gefordert ist, erscheint er nicht in den offi ziellen<br />

Statistiken des <strong>RKI</strong>. Bei dem Mann war es im<br />

Februar 2010 nach der Injektion von Heroin in ein<br />

Gefäß der Leiste zu einer Weichteilinfektion mit<br />

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