Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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120 Spezielle Krankheiten HIV-Infektion<br />
Abb. 6.23.2:<br />
Gemeldete HIV-Erstdiagnosen pro 100.000 Einwohner nach Bundesland, Deutschland,<br />
2010 (n = 2.918) im Vergleich mit den Vorjahren<br />
Bundesland<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Niedersachsen<br />
Schleswig-Holstein<br />
Brandenburg<br />
Baden-Württemberg<br />
Sachsen<br />
Bayern<br />
Saarland<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Hessen<br />
Bremen<br />
Hamburg<br />
Berlin<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
Infektionsrisiken<br />
Angaben zum Infektionsweg lagen für 85 % der<br />
neu diagnostizierten HIV-Infektionen vor. Davon<br />
stellten Männer, die Sex mit Männern haben, mit<br />
68 % die größte Gruppe. Der von 2001 bis 2007 zu<br />
beobachtende kontinuierliche sowohl prozentuale<br />
als auch absolute Anstieg der Meldungen in dieser<br />
Gruppe hat sich seit 2007 nur noch in so geringem<br />
Umfang fortgesetzt, dass die Veränderungen auch<br />
durch eine verstärkte Wahrnehmung von Testangeboten<br />
erklärbar wären. Die zweitgrößte Betroff enengruppe<br />
(17 %) waren Personen, die ihre HIV-<br />
Infektion durch heterosexuelle Kontakte erworben<br />
haben. In den letzten 4 Jahren (2007 bis 2010)<br />
haben sich Zahl und Anteil der HIV-Erstdiagnosen<br />
in dieser Gruppe nicht wesentlich verändert. Die<br />
Erstdiagnosen/100.000 Einwohner<br />
Median 2005–2009 2010 2010 bundesweit<br />
mit 11 % drittgrößte Gruppe bilden Personen, die<br />
aus Ländern mit einer hohen HIV-Prävalenz in der<br />
allgemeinen Bevölkerung (Hochprävalenzländer)<br />
stammen. Es ist anzunehmen, dass sich ein großer<br />
Teil dieser Personen in ihren Herkunftsländern –<br />
meist über heterosexuelle Kontakte – infi ziert hat.<br />
Die Zahl der Meldungen von HIV-Neudiagnosen<br />
bei Personen aus Hochprävalenzländern schwankte<br />
in den letzten Jahren zwischen 250 und 300 Fällen<br />
pro Jahr, ohne eindeutig erkennbaren Trend.<br />
Im Jahr 2010 wurden mit 273 HIV-Infektionen<br />
etwa gleich viele Fälle bei Personen aus Hochprävalenzländern<br />
diagnostiziert wie im Jahr 2009<br />
(285). Die Gruppe der Personen, die eine HIV-Infektion<br />
über i. v.-Drogengebrauch erworben hatten,<br />
stand mit 4 % (93) an vierter Stelle.