Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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150 Spezielle Krankheiten Malaria<br />
Abb. 6.32.2:<br />
Gemeldete Malaria-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner nach Bundesland, Deutschland,<br />
2010 (n = 616) im Vergleich mit den Vorjahren<br />
Bundesland<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Sachsen<br />
Thüringen<br />
Saarland<br />
Brandenburg<br />
Niedersachsen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Baden-Württemberg<br />
Bayern<br />
Schleswig-Holstein<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Hessen<br />
Berlin<br />
Bremen<br />
Hamburg<br />
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0<br />
Demografi sche Verteilung<br />
Erwachsene im Alter zwischen 30 und 39 Jahren<br />
wiesen die höchsten Inzidenzen auf (s. Abb.<br />
6.32.3). Die Inzidenzen bei Männern waren in einigen<br />
Altersgruppen im Vergleich zu denen bei<br />
Frauen nahezu 3-fach so hoch. Die Unterschiede<br />
zwischen den Inzidenzen bei Männern und Frauen,<br />
die auch in den Vorjahren ähnlich ausgeprägt<br />
waren, sind vermutlich auf das unterschiedliche<br />
Reise- oder Präventionsverhalten zurückzuführen.<br />
Auch Geschlechtsunterschiede bei den aus Endemiegebieten<br />
stammenden Personen, die im Jahr<br />
2010 in ihre Herkunftsländer gereist waren, kommen<br />
als Erklärung in Betracht.<br />
Erkrankungen/100.000 Einwohner<br />
Median 2005–2009 2010 2010 bundesweit<br />
Nachgewiesene Erreger<br />
Unter den 596 Fällen mit Angaben zur Erregerspezies<br />
(97 % aller Fälle) wurde Plasmodium (P.) falciparum<br />
mit 83 % am häufi gsten diagnostiziert. Dies<br />
steht im Einklang damit, dass die meisten Erkrankungen<br />
in Afrika erworben wurden. An zweiter<br />
Stelle lag P. vivax mit 8 %, gefolgt von P. malariae<br />
und P. ovale (3 bzw. 2 %). Malaria tertiana (P. vivax<br />
oder P. ovale, ohne weitere Diff erenzierung des Erregers)<br />
machte 2 % aus. Mischinfektionen hatten<br />
einen Anteil von 3 % (s. Abb. 6.32.4).<br />
Klinische Aspekte<br />
Unter den 2010 gemeldeten 617 Malaria-Erkrankungen<br />
wurden 2 Sterbefälle (0,3 %) berichtet.