Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
80 Spezielle Krankheiten EHEC-Erkrankung<br />
Ob die Fälle von zystischer Echinokokkose, für<br />
die Deutschland als Infektionsland angegeben<br />
wurde, möglicherweise auch durch frühere Auslandsaufenthalte<br />
oder durch Kontakt mit aus dem<br />
Ausland importierten Haustieren bedingt waren,<br />
kann anhand der vorliegenden Daten nicht beurteilt<br />
werden.<br />
Literaturhinweise<br />
Brunetti E, Kern P, Vuitton DA: Expert consensus for the diagnosis<br />
and treatment of cystic and alveolar echinococcosis in<br />
humans. Acta Trop 2010; 114:1–16.<br />
Richter J, Orhun A, Grüner B et al.: Autochthonous cystic<br />
echinococcosis in patients who grew up in Germany. Euro<br />
Surveill 2009. www.eurosurveillance.org/ViewArticle.<br />
aspx?ArticleId=19229<br />
Jorgensen P, An der Heiden M., Kern P, Schöneberg I, Krause<br />
G, Alpers K: Underreporting of human alveolar echinococcosis,<br />
Germany. Emerg Infect Dis 2008; 14:935–937.<br />
Schnitzler J, Schöneberg I, Altmann D, Alpers K, Krause<br />
G: Echinokokkose in Deutschland. MMW Fortschr Med<br />
2006; 148:179–186.<br />
Kern P, Ammon A, Kron M et al.: Risk factors for alveolar<br />
echinococcosis in humans. Emerg Infect Dis 2004;<br />
10:2088–2093.<br />
<strong>RKI</strong>: Epidemiologie der Fuchsbandwurmerkrankungen in<br />
Deutschland – Daten des Echinokokken-Registers. Epid<br />
Bull 2006; 15:115–117.<br />
<strong>RKI</strong>: Zystische Echinokokkose: Eine Befragung von Pathologen<br />
dient der Surveillance und führt zu praktischen Schlussfolgerungen.<br />
Epid Bull 2005; 38:348–349.<br />
<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte:<br />
Echinokokkose. Aktualisierte Fassung vom November<br />
2005. www.rki.de > Infektionsschutz > <strong>RKI</strong>-Ratgeber/<br />
Merkblätter<br />
6.11 EHEC-Erkrankung<br />
Kurzbeschreibung<br />
Einige Stämme des Darmbakteriums Escherichia<br />
(E.) coli bilden sogenannte Shigatoxine und können<br />
schwere blutige Durchfälle auslösen. Diese<br />
Stämme werden als enterohämorrhagische E. coli<br />
(EHEC) bzw. als Shigatoxin-produzierende E. coli<br />
(STEC) oder Verotoxin-produzierende E. coli<br />
(VTEC) bezeichnet. Als lebensbedrohliche Komplikation<br />
kann das enteropathische hämolytisch-<br />
urämische Syndrom (HUS) auftreten, das in<br />
Kap. 6.24 behandelt wird. Infektionen mit EHEC<br />
kommen weltweit vor, als Reservoir für Infektio-<br />
nen des Menschen gelten Wiederkäuer, vor allem<br />
Rinder. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt<br />
fäkal-oral, wobei die Erregeraufnahme über den<br />
Kontakt mit Tierfäces, über kontaminierte Lebensmittel<br />
bzw. kontaminiertes Wasser erfolgt, aber<br />
auch durch direkten Kontakt von Mensch zu<br />
Mensch.<br />
Falldefi nition<br />
Die nachfolgende Auswertung bezieht sich auf<br />
Erkrankungen, die die Referenzdefi nition erfüllen<br />
(s. Tab. 6.11.1). Ausgeklammert sind alle Fälle von<br />
HUS, die in Kap. 6.24 behandelt werden.<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 918 EHEC-Erkrankungen<br />
übermittelt, die der Referenzdefi nition<br />
entsprachen. Dies entspricht einer Inzidenz<br />
von 1,1 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und<br />
stellt im Vergleich zum Vorjahr (836 Erkrankungen)<br />
eine Zunahme um annähernd 10 % dar. Die<br />
Zahl der Erkrankungen lag etwas unter der medianen<br />
Erkrankungszahl 2001 bis 2009 (945) und<br />
erreichte nicht das Niveau der Jahre 2001 bis 2006<br />
(Median: 1.138). Wie in den Vorjahren wurden die<br />
meisten Erkrankungen im III. Quartal registriert<br />
(s. Abb. 6.11.1).<br />
Geografi sche Verteilung<br />
Inzidenzen über dem bundesdeutschen Wert traten<br />
in den Bundesländern Rheinland-Pfalz (2,1;<br />
2009: 2,1), Niedersachsen (1,9; 2009: 1,5) Sachsen<br />
(1,8; 2009: 1,8), Bayern (1,5; 2009: 1,1) und Hamburg<br />
(1,4; 2009: 1,6) auf. Insbesondere in Hessen<br />
und Mecklenburg-Vorpommern lagen die Inzidenzen<br />
mit