Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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128 Spezielle Krankheiten Infl uenza<br />
Abb. 6.25.1:<br />
Übermittelte Infl uenza-Erkrankungen nach Meldewoche, Deutschland, 2001 bis 2010<br />
34.000<br />
33.000<br />
32.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
Anzahl der Erkrankungen<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
2010<br />
wurden in den MW 1 bis 22 insgesamt 2.949 Erkrankungen<br />
(85 %) und in den MW 23 bis 52 lediglich<br />
517 Erkrankungen (15 %) übermittelt.<br />
Demografi sche Verteilung<br />
Die altersspezifi sche Inzidenz übermittelter Infl uenza-Erkrankungen<br />
zeigt einen Gipfel bei Kleinkindern<br />
und Kindern im Grundschulalter (maximal<br />
14,4 Erkrankungen pro 100.000 Kinder unter<br />
5 Jahren; s. Abb. 6.25.2), der unter anderem durch<br />
die vermehrte diagnostische Tätigkeit von Kinderärzten<br />
beeinfl usst wird. Andererseits sind Kinder<br />
durch die fehlende bzw. geringere Grundimmunität,<br />
hohe Kontaktfreudigkeit und -häufi gkeit, z. B.<br />
durch den Besuch von Kindertagesstätten, häufi g<br />
von Infl uenza-Erkrankungen während einer saisonalen<br />
Grippewelle betroff en. Während die altersspezifi<br />
sche Inzidenz bei Jungen größer als bei<br />
Mädchen war, liegen für Erwachsene jüngeren und<br />
mittleren Alters mehr Meldungen für das weibliche<br />
Geschlecht vor. Ursächlich könnte der engere<br />
Kontakt von Frauen dieser Altersgruppen zu erkrankten<br />
Kindern sein.<br />
Meldewoche<br />
Klinische Aspekte<br />
Da 2010 zu Beginn und zum Ende des Jahres Fälle<br />
übermittelt wurden, die zu 2 unterschiedlichen<br />
Erkrankungswellen gehören, werden die Angaben<br />
zu den Fällen der Zeiträume 1. bis 22. MW und 23.<br />
bis 52. MW getrennt ausgewertet. Im ersten Zeitraum<br />
lag der Anteil der Erkrankten, die hospitalisiert<br />
waren, bei 22 % (639/2920), im zweiten<br />
Zeitraum bei 19 % (95/512). Für den gesamten<br />
Zeitraum 2010 wurde in der älteren Bevölkerung<br />
im Vergleich zur jüngeren ein höherer Anteil von<br />
Krankenhauseinweisungen übermittelt. So wurde<br />
bei 48 % der Erkrankten, die älter als 69 Jahre waren,<br />
eine Hospitalisierung angegeben, während es<br />
bei Kindern zwischen 5 und 9 Jahren 12 % waren.<br />
Diese Angaben überschätzen vermutlich die tatsächlichen<br />
Anteile der Krankenhauseinweisungen<br />
unter allen Infl uenza-Fällen, da es sich bei übermittelten<br />
Fällen um laborbestätigte oder epidemiologisch<br />
bestätigte Erkrankungen handelt, die eher<br />
»typisch« bzw. schwer verliefen.<br />
Wie bei den meisten Infektionskrankheiten ist<br />
ein kausaler Zusammenhang zwischen Infl uenza-