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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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Im Jahr 2010 wurden 48 Erkrankungsfälle mit<br />

24 Todesfällen (50 %) bestätigt und somit eine höhere<br />

Letalität als 2009 (44 %), jedoch eine geringere<br />

Letalität als in den vorangegangenen Jahren<br />

(2008: 75 %; 2007: 67 %; 2006: 69 %) registriert.<br />

Während in Indonesien 83 % (144/174) der Fälle<br />

tödlich verliefen, betrug der Anteil Verstorbener in<br />

Ägypten 33 % (43/129). Die von Jahr zu Jahr<br />

schwankende Letalität kann demnach teilweise<br />

durch eine jeweils unterschiedliche geografi sche<br />

Verteilung der Fälle bedingt sein.<br />

Zu beachten ist, dass der Begriff »aviäre Infl uenza«<br />

sowohl für Infektionen mit aviären Infl uenzaviren<br />

bei Hausgefl ügel und Wildvögeln als auch<br />

für Erkrankungen beim Menschen verwendet<br />

wird. Daher sollte bei seinem Gebrauch im Zweifelsfall<br />

ergänzt werden, ob es sich um eine Erkrankung<br />

beim Menschen oder bei Vögeln handelt.<br />

Situation in Deutschland<br />

In Deutschland wurden – wie in den Vorjahren –<br />

keine Fälle aviärer Infl uenza A(H5N1) beim Menschen<br />

übermittelt. Im Rahmen des routinemäßigen<br />

Wildvogelmonitorings wurden hochpathogene<br />

aviäre Infl uenzaviren A(H5N1) zuletzt bei einer im<br />

Januar 2009 untersuchten Stockente (Landkreis<br />

Starnberg) festgestellt und im März 2009 amtlich<br />

bestätigt. Seither wurden keine weiteren Ausbrüche<br />

bei Wildvögeln oder Hausgefl ügel gemeldet.<br />

Literaturhinweise<br />

World Organization for Animal Health: World Animal Health<br />

Information Database (WAHID) Interface http://web.<br />

oie.int/wahis/public.php?page=weekly_report_index&<br />

admin=0<br />

Friedrich-Löffl er-Institut: Bewertung des Risikos zur neuerlichen<br />

Einschleppung sowie zum Auftreten von hochpathogenem<br />

aviären Infl uenzavirus (HPAIV H5N1) in Hausgefl<br />

ügelbestände in der Bundesrepublik Deutschland. www.<br />

fl i.bund.de/no_cache/de/startseite/aktuelles/tierseu<br />

chengeschehen/aviaere-infl uenza-gefl uegelpest-2011.<br />

html<br />

WHO: Cumulative number of confi rmed human cases of avian<br />

infl uenza A/(H5N1) reported to WHO. 2011. www.who.<br />

int/csr/disease/avian_infl uenza/country/cases_table_<br />

2011_03_14/en/index.html<br />

<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte: Infl<br />

uenza (Saisonale Infl uenza, Infl uenza A(H1N1) 2009,<br />

Aviäre Infl uenza). Aktualisierte Fassung vom Januar<br />

2011. www.rki.de > Infektionsschutz > <strong>RKI</strong>-Ratgeber/<br />

Merkblätter<br />

Kryptosporidiose Spezielle Krankheiten<br />

6.26 Kryptosporidiose<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Kryptosporidiose ist eine Darminfektion, die<br />

durch den Parasiten Cryptosporidium parvum verursacht<br />

wird. Der Erreger wird von befallenen Haustieren,<br />

Rindern und Menschen mit dem Stuhl ausgeschieden<br />

und über verunreinigtes Wasser und<br />

verunreinigte Lebensmittel übertragen. Normalerweise<br />

heilt die Erkrankung nach oft wochenlang<br />

anhaltenden Bauchschmerzen und Durchfällen<br />

von selbst aus, allerdings kann es bei abwehrgeschwächten<br />

Patienten zu schweren chronischen<br />

und unter Umständen tödlichen Verläufen kommen.<br />

Falldefi nition<br />

Die nachfolgende Auswertung bezieht sich auf Erkrankungen,<br />

die die Referenzdefi nition erfüllen<br />

(s. Tab. 6.26.1).<br />

Zeitlicher Verlauf<br />

Im Jahr 2010 wurden insgesamt 934 Kryptosporidiosen<br />

gemäß Referenzdefi nition übermittelt. Dies<br />

entspricht einer Abnahme um 16 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Die bundesweite Inzidenz der Kryptosporidiose<br />

lag bei 1,1 Erkrankungen pro 100.000<br />

Einwohner und damit unter dem Median der 5 Vorjahre<br />

(1,5). Im Zeitraum 2001 bis 2010 schwankte<br />

die jährlich übermittelte Anzahl von Erkrankungen<br />

relativ stark (815 bis 1.475 Erkrankungen pro<br />

Jahr). Sie war 2001 am höchsten. Der auff ällige<br />

Gipfel in der 35. Meldewoche jenes Jahres (s. Abb.<br />

6.26.1) war überwiegend auf einen Ausbruch bei<br />

etwa 200 Bundeswehrsoldaten in Baden-Württemberg<br />

zurückzuführen. Danach waren ausgehend<br />

von einer vergleichsweise niedrigen Fallzahl 2002<br />

ein Anstieg der übermittelten Kryptosporidiosen<br />

bis 2007 und seitdem ein eher rückläufi ger Trend<br />

zu verzeichnen.<br />

Kryptosporidiosen unterliegen ausgeprägten<br />

saisonalen Schwankungen mit höheren Inzidenzen<br />

in der zweiten Jahreshälfte. Im aktuellen Jahr<br />

2010 zeigte sich diese Saisonalität in einer deutlich<br />

erhöhten Zahl Erkrankter im Zeitraum von Anfang<br />

August bis Ende November.<br />

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