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Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI

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Zusätzliche Krankheiten von aktueller Bedeutung Spezielle Krankheiten<br />

Abb. 6.55.3:<br />

Übermittelte Clostridium-diffi cile-Infektionen mit schwerem Verlauf pro 100.000 Einwohner nach Alter und Geschlecht,<br />

Deutschland, 2010 (n = 504)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Erkrankungen/100.000 Einwohner<br />

0–14<br />

15–19<br />

20–24<br />

männlich weiblich<br />

25–29<br />

30–39<br />

Altersgruppe<br />

Stratifi ziert man nach Bundesländern, so fanden<br />

sich deutliche Unterschiede in der Anzahl der<br />

Ribotyp-027-Übermittlungen. So wurden aus Niedersachsen<br />

29 und aus Thüringen 15, aus mehreren<br />

anderen Bundesländern aber nur vereinzelte<br />

oder keine Ribotyp-027-Nachweise übermittelt. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr gingen aus dem Saarland<br />

deutlich weniger, aus Niedersachsen und Thüringen<br />

mehr Ribotyp 027-Nachweise ein.<br />

Da keine Daten zur Anzahl der insgesamt<br />

durchgeführten Genotypisierungen vorliegen und<br />

der Nachweis eines Ribotyp-027-Isolats ein Meldekriterium<br />

darstellt, ist eine Interpretation der übermittelten<br />

Ribotypen problematisch.<br />

Datenqualität<br />

Im Jahr 2010 wurden dem <strong>RKI</strong> 4.997 Fälle von<br />

CDI übermittelt, bei denen keine bzw. keine ausreichenden<br />

Angaben zur Einordnung in die Meldekriterien<br />

vorlagen (s. Tab. 6.55.1).<br />

Ein Großteil dieser Fälle (n = 4.717) stammt<br />

aus dem Bundesland Sachsen. Dort sind gemäß<br />

Landesverordnung alle laborbestätigten, also auch<br />

leichte Fälle von CDI meldepfl ichtig. Eine Einord-<br />

40–49<br />

50–59<br />

60–69<br />

>69<br />

nung der sächsischen Fälle hinsichtlich der Meldekriterien<br />

ist somit problematisch.<br />

Aber auch aus den anderen Bundesländern<br />

wurden in unterschiedlichem Ausmaß Fälle ohne<br />

Angaben zu den Meldekriterien übermittelt. Diese<br />

Fälle blieben in den Auswertungen unberücksichtigt.<br />

Unterschiede in der Inzidenz können somit<br />

z. T. auch durch eine unterschiedliche Dokumentation<br />

der schweren Fälle in den einzelnen Bundesländern<br />

erklärt werden. Außerdem führt dies<br />

wahrscheinlich zu einer Untererfassung von Fällen<br />

aufgrund fehlender Angaben.<br />

Der nach wie vor hohe Anteil der Todesfälle<br />

könnte darauf hinweisen, dass von einer Untererfassung<br />

der schwer verlaufenden Fälle ohne Todesfolge<br />

ausgegangen werden muss. Auch insgesamt<br />

wird die Zahl der CDI mit schwerem Verlauf sehr<br />

wahrscheinlich deutlich unterschätzt. Die CDI-<br />

Surveillance stützt sich im Gegensatz zu den meisten<br />

anderen gemäß § 6 IfSG meldepfl ichtigen<br />

Infektionskrankheiten, für die zusätzlich eine<br />

Labormeldepfl icht besteht, allein auf die Arztmeldepfl<br />

icht. Hinzu kommt, dass die klinische Bewertung<br />

des Krankheitsbildes bei den vielfach<br />

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