Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
208 Spezielle Krankheiten Yersiniose<br />
<strong>RKI</strong>: Zu einem Ausbruch von Chikungunya-Fieber in Italien.<br />
Epid Bull 2007; 36:336–337.<br />
<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten: Gelbfi eber. Aktualisierte<br />
Fassung vom Oktober 2010 www.rki.de > Infektionsschutz<br />
> <strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />
<strong>RKI</strong>: Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte:<br />
Lassa-Fieber. www.rki.de > Infektionsschutz > <strong>RKI</strong>-Ratgeber/Merkblätter<br />
6.54 Yersiniose<br />
Kurzbeschreibung<br />
Die enterale Yersiniose wird durch Bakterien der<br />
Gattung Yersinia (Y.), insbesondere Y. enterocolitica<br />
hervorgerufen. Die Infektion mit Y. enterocolitica<br />
kann über kontaminierte Lebensmittel vorwiegend<br />
tierischer Herkunft, kontaminiertes Trinkwasser<br />
oder in seltenen Fällen direkt über infi zierte Personen<br />
erfolgen. Zum klinischen Bild gehören Durchfälle,<br />
in deren Folge es zu Gelenkentzündungen<br />
kommen kann.<br />
Falldefi nition<br />
Die nachfolgende Auswertung bezieht sich auf Erkrankungen,<br />
die die Referenzdefi nition erfüllen<br />
(s. Tab. 6.54.1).<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
Für das Jahr 2010 wurden 3.368 Erkrankungen gemäß<br />
Referenzdefi nition übermittelt (2009: 3.731).<br />
Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem<br />
Rückgang um 10 %. Der stetig fallende Trend der<br />
Vorjahre hat sich damit weiter fortgesetzt. Im Zeitraum<br />
2001 bis 2010 war ein leichter Anstieg der<br />
übermittelten Erkrankungen im Vergleich zum<br />
Vorjahr lediglich im Jahr 2002 zu beobachten. Seitdem<br />
nahm die Zahl der übermittelten Erkrankungen<br />
kontinuierlich ab und war im Jahr 2010 um<br />
mehr als die Hälfte (55 %) niedriger als im Jahr<br />
2002 (s. Abb. 6.54.1). Eine ausgeprägte Saisonalität<br />
der übermittelten Fälle war nicht erkennbar<br />
(s. Abb. 6.54.2).<br />
Geografi sche Verteilung<br />
Die bundesweite Inzidenz betrug 4,1 Erkrankungen<br />
pro 100.000 Einwohner (2009: 4,6). Vergleichsweise<br />
hohe Yersiniose-Inzidenzen wurden<br />
– wie bereits in den Vorjahren – in Thüringen<br />
(12,1), Sachsen (10,4) und Sachsen-Anhalt (8,7) registriert.<br />
Hohe Inzidenzen in diesen Bundesländern<br />
werden wesentlich durch hohe Inzidenzen<br />
bei Kindern unter 5 Jahren getragen. Im Vergleich<br />
zum Median der Vorjahre ist die Inzidenz in allen<br />
Bundesländern mit Ausnahme von Nordrhein-<br />
Westfalen zurückgegangen. Ein besonders starker<br />
Rückgang war im Saarland (59 %), in Baden-<br />
Württemberg (48 %) und in Schleswig-Holstein<br />
(47 %) zu beobachten (s. Abb. 6.54.3).<br />
Unter den 3.229 Fällen mit Angaben zum Infektionsland<br />
wurde bei 98 % Deutschland und bei<br />
1 % ein anderes europäisches Land als Infektionsland<br />
angegeben. Die am häufi gsten genannten<br />
außereuropäischen Länder waren die Türkei<br />
(0,2 %) und Ägypten (0,1 %).<br />
Tab. 6.54.1:<br />
Übermittelte Yersinia-enterocolitica-Fälle nach Kategorie der Falldefi nition, Deutschland, 2009 und 2010<br />
Kategorie 2009 2010<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
klinisch-epidemiologisch (B) 19 0 % 22 1 %<br />
klinisch-labordiagnostisch (C) 3.712 95 % 3.346 95 %<br />
labordiagnostisch bei nicht erfülltem klinischen Bild (D) 73 2 % 57 2 %<br />
labordiagnostisch bei unbekanntem klinischen Bild (E) 102 3 % 96 3 %<br />
alle 3.906 100 % 3.521 100 %<br />
Referenzdefi nition (B+C) 3.731 96 % 3.368 96 %