Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger ... - RKI
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Abb. 6.24.2:<br />
Übermittelte HUS-Erkrankungen nach Kreis<br />
(mittlere Jahresinzidenz), Deutschland, 2005 bis 2010<br />
0 (223)<br />
> 0 – 0,04 (11)<br />
> 0,04 – 0,08 (36)<br />
> 0,08 – 0,11 (30)<br />
> 0,11 (123)<br />
Demografi sche Verteilung<br />
Unter den Erkrankten waren 44 (68 %) Kinder unter<br />
5 Jahren (2009: 71 %), 6 Personen waren älter<br />
als 18 Jahre. Insgesamt betrafen 30 der mit Angabe<br />
zum Geschlecht übermittelten Erkrankungen<br />
(46 %) männliche Personen. Bei Kindern unter<br />
3 Jahren waren im Gegensatz zu den meisten Vorjahren<br />
Jungen (47 %) etwas weniger stark betroff en<br />
als Mädchen.<br />
Nachgewiesene Erreger<br />
Bei 50 Fällen (77 %) wurde ein labordiagnostischer<br />
Nachweis einer EHEC-Infektion angegeben. Bei 31<br />
HUS (Hämolytisch-urämisches Syndrom), enteropathisch Spezielle Krankheiten<br />
der EHEC-assoziierten Fälle (62 %) wurden Angaben<br />
zur Serogruppe übermittelt. Darunter entfi elen<br />
20 (65 %) auf die Serogruppe O157; bei 6 Fällen<br />
wurde O26 angegeben, je ein Fall entfi el auf die<br />
Serogruppen O11, O103, O111, O145 und Ont (nicht<br />
typisierbar).<br />
Klinische Aspekte<br />
Es wurden 2 bestätigte Todesfälle (3 %) im Zusammenhang<br />
mit HUS-Erkrankungen übermittelt.<br />
Dabei handelte es sich um ein Kind im ersten Lebensjahr<br />
mit EHEC-Nachweis (ohne Angabe der<br />
Serogruppe) und einen über 50-jährigen Erwachsenen<br />
ohne labordiagnostischen Nachweis einer<br />
EHEC-Infektion.<br />
Ausbrüche<br />
Es wurden 2 Ausbrüche übermittelt. Dabei handelte<br />
es sich zum einen um ein Infektionsgeschehen<br />
in der ersten Jahreshälfte im Zusammenhang mit<br />
überregional in den Verkehr gebrachtem Rohmilchkäse<br />
einer Hofkäserei, der mit EHEC<br />
O26:H11 kontaminiert war. Trotz intensiver Fallsuche<br />
und einer Erhöhung der Anzahl der HUS-Erkrankungen<br />
mit Nachweis einer EHEC-O26-Infektion<br />
in der ersten Jahreshälfte, konnten lediglich 2<br />
HUS-Fälle (und kein EHEC-Fall) diesem Ausbruch<br />
epidemiologisch und mikrobiologisch zugeordnet<br />
werden. Der zweite Ausbruch betraf einen Haushalt,<br />
in dem 2 Kinder und ein Erwachsener erkrankten<br />
und bei denen EHEC O157 nachgewiesen<br />
wurden. Eines der Kinder hatte ein HUS entwickelt.<br />
Datenqualität<br />
Seit 2003 werden Erkrankungen an enteropathischem<br />
HUS getrennt von EHEC übermittelt und<br />
ausgewertet. In den Jahrbüchern der Jahre 2001<br />
und 2002 waren die HUS-Fälle in der Zahl der<br />
EHEC-Meldungen enthalten. Dies ist bei Vergleichen<br />
der EHEC-Zahlen über mehrere Jahre zu beachten.<br />
Seit dem Jahr 2006 werden übermittelte<br />
Häufungen, die mindestens eine HUS-Erkrankung<br />
enthalten, in dieser Meldekategorie aufgeführt.<br />
Die Häufi gkeit der Diagnose von EHEC oder<br />
anderen HUS-assoziierten Erregern in Deutschland<br />
ist sehr von der Inanspruchnahme und Qualität<br />
labordiagnostischer Untersuchungen abhängig.<br />
Die Diagnostik von EHEC ist nicht ohne<br />
Schwierigkeiten und wird im Routinealltag häufi g<br />
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