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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 89<br />

Unter Berücksichtigung der bereits in [3.5.3] beleuchteten, problematischen Aspekte in Verbindung mit<br />

der Anwendung Java-basierter Applets lässt die Tatsache, dass den soeben betrachteten, vektorbasierten Ansätzen<br />

ein quantitativer 1 Erfolg bislang versagt blieb, in Verbindung mit dem bereits zuvor 2 betrachteten<br />

Scheitern Pixel-orientierter Multimedia-Lösungen auf Applet-Basis („Coda“ von RandomNoise [Bers97,<br />

Wagn98], Web Knight’s „Instant Coffee“ [Hess97, Perr97], sowie „Jamba“ [Shah96, Para97, Kurz97] von<br />

AimTech) daher den Schluss zu, dass auch die Java-Technologie an dieser Stelle im Vergleich zum Plug-In-<br />

Prinzip trotz erheblicher Vorzüge [s.3.5.3] offensichtlich bislang nicht den erhofften „Schlüssel zum Erfolg“<br />

darstellt.<br />

Im Zusammenhang mit Web-basierter Echtzeit-Präsentation kommt an dieser Stelle insbesondere dem bislang<br />

unter diesem Aspekt kaum behandelten Performance-Problem der Java-Umgebung erhebliche Bedeutung<br />

zu: Nicht nur der Lade-Vorgang des Applet-Loaders sowie der JVM, sondern ebenso die bereits ausgesprochene<br />

„Trägheit“ [Glue96] des Runtime-Systems (welches ja schließlich ein interpretierendes ist), 3 beeinträchtigen<br />

naturgemäß die Ablaufgeschwindigkeit des auszuführenden Programms und somit auch den<br />

Präsentationseindruck des Nutzers. Speziell rechenintensive Effekte wie etwa aufwendige Übergänge oder<br />

auch (aus ästhetischer Sicht durchaus wichtiges) Anti-Aliasing von Schrift- und Vektorelementen können<br />

somit bei Realisierung der Präsentationslösung im Rahmen eines Java-Applets durchaus kritisch werden: So<br />

merkt etwa [Duda99] an, dass sich etwa mithilfe des Java-basierten Colada lediglich „langsame nichteditierbare<br />

Webseiten“ generieren ließen, 4 während [Wagn98] den „Dokumenten“-Aspekt Java-basierter<br />

Applet-Grafiken zu recht schmerzlich vermisst. 5 Wesentlicher „Knackpunkt“ Applet-basierter Lösungen ist<br />

und bleibt hingegen die Performance-Schwäche der Programmiersprache selbst, aus der sich letztendlich<br />

auch eine kontroverse Diskussion um die mitunter angezweifelte Eignung des Java-Ansatzes hinsichtlich<br />

durchaus rechenintensiver Multimedia-Effekte entwickelt hat:<br />

Embedded Java […] is not fully suited for multimedia rich content. [Shoy01]<br />

Neben diesem, in meinen Augen durchaus lösbaren Aspekt 6 gilt es bis zur vollständigen, sinnvollen Anwendung<br />

der Java-Umgebung 7 im Rahmen multimedialer Web-Präsentaionen freilich überdies die derzeit noch<br />

unzureichende, clientseitige Ausbreitung und Akzeptanz der Applet-Technologie [s. hierzu auch die entsprechende<br />

Diskussion in 3.5.3] erheblich zu steigern. Derzeit vermag zwar die primär aus unternehmensstrategischen<br />

Überlegungen motivierte Blockadehaltung insbesondere des Microsoft-Konzerns [vgl. Viol01]<br />

noch eine vollständige Verbreitung entsprechender „Virtual Machines“ auf sämtlichen Browser-Clients zu<br />

verhindern – meiner Ansicht nach steht aber der Java-Sprache selber, dem „Hottest Thing on the Web“<br />

[Schm95], und im Hinblick auf multimediale, webfähige Multimediapräsentationen insbesondere natürlich<br />

dem Applet-Framework der eigentliche Durchbruch im Bezug auf großflächige Anwendung im Web erst<br />

noch bevor.<br />

Während die soeben angesprochenen Probleme statischer Vektorformate im Hinblick auf „Web-<br />

Akzeptanz“ auch heute noch teils ungelöst im Raum stehen, konnte sich derweil der Vertreter einer gänzlich<br />

anderen (da animationsbasierten) Herangehensweise bereits die diesbezügliche „Marktführerschaft“ er-<br />

1<br />

Anm: Die Quantität bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Anzahl der mit den entsprechenden Techniken realisierten Lösungen.<br />

2<br />

s. hierzu [3.5.3]<br />

3<br />

Anm: Im Gegensatz zu den kompilierenden Systemen, in denen die Programmlogik bereits in direkt ausführbarer Maschinensprache<br />

vorliegt, muss in diesem Falle der „vorbehandelte“ Byte-Code noch zur Laufzeit ausgewertet („interpretiert“) und ausgeführt werden.<br />

4<br />

“Problem is, Colada produces slow, uneditable, Java-based Web pages.” [Duda99] p.54<br />

5<br />

“While a Java-only solution may offer some capabilities that can't be fulfilled by HTML, it's never going to wildly succeed in the long<br />

run. No matter how popular Java gets, it will never surpass the document-publishing aspect of the Web.” [Wagn98]<br />

6<br />

Anm: Neben intensiven Optimierungs-Bemühungen zahlreicher Java-Entwickler wird sich das Problem aufgrund erheblich steigender<br />

Rechenleistungen natürlich in der Theorie ohnehin von selbst lösen.<br />

7<br />

s. hierzu [2.3.4] sowie [3.5.3]

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