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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 159<br />

Die (im Übrigen recht einfache) Syntax in diesem Zusammenhang näher zu erläutern, würde an dieser Stelle<br />

sicher zu weit führen – die „wirklichen interessante Neuerung“ [Rutl99], die im Gegensatz zu den großteils<br />

bereits bekannten Positions- und Skalierungsaspekten mit der Veröffentlichung des SMIL-Konzepts<br />

einhergeht, manifestiert sich ohnehin zweifellos in dem Aspekt temporaler Synchronisation:<br />

Die meisten SMIL-Konstrukte beschreiben den zeitlichen Ablauf einer Präsentation, und auch der größte<br />

Teil einer in <strong>XML</strong> definierten Struktur der meisten SMIL-Dokumente ist dem Timing gewidmet. Das ist<br />

insofern angemessen, als der zeitliche Ablauf zu den Innovationen gehört, die SMIL Webautoren bietet.<br />

[Rutl99]<br />

5.5.2.1 Synchronisation und Intelligenz<br />

So lassen sich im Rahmen der SMIL-Spezifikation auch prinzipiell diskrete Multimedia-Objekte [vgl.<br />

Stei99:10] wie etwa statische JPEG-Bilder oder Textelemente mit konkreten Zeitkriterien (Beginn, Dauer<br />

etc.) versehen und so als kontinuierliche Komponenten etwa mit Video- oder Audioelementen koppeln.<br />

Neben dieser Zeit-basierten Koordinationsmethode ermöglicht SMIL überdies die Synchronisation der einzelnen<br />

Medienelemente über zentrale , und -Tags, die wahlweise die parallele, sequentielle<br />

(lineare) oder auch exklusive 1 Wiedergabe einzelner Medien oder auch (wiederum anhand derselben<br />

Syntax) beliebig verschachtelter Elementgruppen erlaubt. [vgl. Reid01:3].<br />

Darüber hinaus ist jedoch auch die Event- bzw. Link-basierte Verknüpfung einzelner Elemente möglich: So<br />

können beispielsweise Anfang bzw. Ende der Wiedergabe eines Video-Elements konditionell über den Zustand<br />

weiterer Objekte (z.B. beim Ende eines anderen Mediums) gesteuert werden, was die Synchronisation<br />

im Gegensatz zum „starren“, zeitbasierten Koordinationsschema, in dessen Rahmen etwa Puffer- und<br />

Bandbreitenprobleme nur wenig berücksichtigt werden können, erheblich flexibler gestaltet.<br />

Auf ebendiese Problematik geht unter anderem auch die letzte, so genannte „logische Synchronisation“ [vgl.<br />

Keit00] des SMIL 1.0-Modells ein: So ermöglicht das -Tag, ähnlich der gleichnamigen Kontrollstruktur<br />

bei prozeduralen Programmiersprachen 2 die „intelligente“ [Rutl99] Spezifikation entsprechend angepasster<br />

Alternativen, beispielsweise im Hinblick auf unterschiedliche Bandbreiten (system-bitrate).<br />

Leider erschöpfen sich diese Möglichkeiten neben der Bitrate auf einige, wenige Kriterien (deren entsprechende<br />

Argumente überdies von den SMIL-Clients nicht immer zufrieden stellend übermittelt werden), sodass<br />

auch dieser „innovative Ansatz“ 3 in der Praxis als „allenfalls rudimentär umgesetzt“ [vgl. Arci02] bezeich<strong>net</strong><br />

werden muss.<br />

5.5.2.2 No reason to SMILe: Probleme und enttäuschende Resonanz<br />

Insgesamt erscheint die erste Auflage des SMIL-Standards dennoch, trotz einiger Schwächen 4 im Hinblick<br />

auf multimediale Präsentationen als in dieser Hinsicht dem (diesbezüglich ungeeig<strong>net</strong>en) 5 HTML-Format<br />

sowohl bezüglich „räumlicher“ 6 als auch temporaler Kriterien deutlich überlegen. Da insbesondere die<br />

Streaming-gerechte Synchronisation, die das SMIL-Modell bereitstellt, in Verbindung mit der Integration<br />

weiterer Multimedia-Elemente die bislang gravierenden Usability-Probleme der Streaming-Branche<br />

[s.3.5.1] teils zu mindern vermochte, stellte sich insbesondere RealSystems durch eine recht frühe Integration<br />

des Standards in den G2-Player an die Speerspitze der SMIL-bewegung. Dem Software-Riesen Microsoft<br />

1<br />

Anm: Dies bedeutet, dass die Wiedergabe „konkurrierender“ Medien während der Ausführung des -Tags werden unterbrochen<br />

bzw. pausiert wird.<br />

2<br />

Anm: In C, C++, Java, JavaScript etc. existiert beispielsweise ein ebenso strukturiertes switch-Element.<br />

3<br />

vgl. [Rutl99] p.58<br />

4<br />

Anm: So sah der Standard etwa zunächst keinerlei Animation der Elemente vor [vgl. Arci02].<br />

5<br />

s. hierzu Kap. 3<br />

6<br />

Anm: Dieser Aspekt konzentriert sich auf die Vorzüge SMILs bezüglich Positionierung, Skalierung und Anordnung (Kachelung, Streckung<br />

etc.) von Elementen.

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