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terschiedlicher Informationen in variabler Bitlänge ermöglicht, wobei den am häufigsten vorkommenden<br />
Zeichen, ähnlich des Morse-Codes, jeweils die kürzesten Codeworte zugewiesen werden.<br />
3.3.1.2 Quellencodierung: Verlustbehaftete Kompression<br />
Im Gegensatz zu den soeben beschriebenen Entropie-Codierungen bedient sich die so genannte Quellen-<br />
Codierung nicht der eigentlichen, diskreten Bildwerte, sondern vielmehr der Semantik der zu codierenden<br />
Informationen. Da die verschiedenen Verfahren jeweils die „Irrelevanzen“, also die vom Benutzer subjektiv<br />
weniger gut wahrnehmbaren Bildinhalte eliminiert, ist die Quellencodierung zwar grundsätzlich Verlustbehaftet,<br />
erzielt dadurch jedoch erheblich bessere Kompressionsraten. Grundlegendes Kennzeichen dieser<br />
Kodierung ist die Hin- und Rücktransformation aus dem Bild- in den so genannten Frequenzbereich, in<br />
dem jeweils die eigentliche Datenreduktion erfolgt: hohe Bildfrequenzen werden aufgrund zunehmender Irrelevanz<br />
einfach „abgeschnitten“. Bekannteste Erscheinungsform ist hierbei das so genannte DCT-<br />
Verfahren, bei der die diskrete Kosinus-Tranformation 1 den Umwandlungsprozess realisiert.<br />
3.3.2 Konventionelle Inter<strong>net</strong>-Bildformate<br />
Zur Anwendung kommt diese „sehr komplexe“ [Schm99:24] Technik etwa im JPEG-Format, dem derzeit<br />
wohl meistverbreiteten Inter<strong>net</strong>-Bildformat. Eigentlich korrekterweise mit dem Kürzel JFIF 2 bezeich<strong>net</strong>, 3<br />
werden hierbei die nach der Kosinus-Rücktransformation gewonnenen, bereits komprimierten Bilddaten<br />
zur mit RLE- bzw. Huffmankodierung weiter in ihrer Speichergröße reduziert. Aufgrund der Verlust-<br />
Behaftetheit dieses Verfahrens 4 bietet sich das JFIF-Format daher primär für photografische Abbildungen<br />
an, erscheint jedoch hinsichtlich der Kodierung computergenerierter Grafiken nur wenig geeig<strong>net</strong>.<br />
Diese „Lücke“ weiß wiederum das GIF-Format, 5 welches bereits vor der langwierigen (da Gremienbasierten)<br />
6 Entwicklung JPEGs eingeführt und daher frühzeitig im Rahmen der Browser-Bildunterstützung<br />
implementiert werden konnte, 7 elegant zu füllen: Da sich die GIF-Kodierung einer durch Terry Welch verbesserten<br />
Variante des bereits erwähnten LZ-Verfahrens (LZW) 8 bedient, können insbesondere Grafiken mit<br />
großen, homogenen Flächen-Anteilen äußerst effizient komprimiert werden. Der Nachteil dieser Lookup-<br />
Technik begründet sich hingegen ebenfalls in der Paletten-Basiertheit dieses Algorithmus’: So sieht die<br />
konkrete Implementierung der GIF-Komprimierung lediglich Farbtiefen von maximal 8 Bit 9 vor, was das<br />
Format wiederum für photorealistische Bilder uninteressant und bei Einsatz von Dithering 10 zudem ineffizient<br />
macht. Nach anfangs (insbesondere durch das Engagement des Online-Dienstes CompuServe) nahezu<br />
epidemischer Verbreitung ist das Format durch rechtliche Forderungen des LZW-Patenteigners Unisys überdies<br />
heute zusehends „zur Bedeutungslosigkeit verdammt“ [Mian99:171] 11<br />
Hauptgrund für den berechtigten Niedergang des GIF-Formates bildet wiederum die eigens im Rahmen der<br />
Unisys-Patentstreitereien initiierte Entwicklung des daraufhin bereits 1996 veröffentlichten PNG 12 -Standards<br />
[Bout96]: Dieses ebenfalls auf dem LZ-Verfahren (wennauch freilich auf dessen patentfreier LZ77-<br />
1<br />
alternativ: Fourier-Transformation<br />
2<br />
JFIF: JPEG File Interchange Format<br />
3<br />
Anm: JPEG bezeich<strong>net</strong> lediglich den Namen seiner „Erfinder“, nicht aber des Formates selber.<br />
4<br />
Anm: Es existiert zwar ein entsprechendes „verlustloses“ JPEG-Format (JPEG-LS), dieses greift aber wiederum auf einen anderen Algorithmus<br />
zurück und ist aufgrund geringer Kompressionsraten nur wenig verbreitet.<br />
5<br />
GIF: Graphic Interchange Format<br />
6<br />
JPEG stellt eine Zusammenarbeit gleich zweier Gremien dar: Der ISO sowie der CCITT (daher auch „joint“)<br />
7<br />
s. hierzu Marc Andreessens “IMG Tag Proposal” im WWW-Talk-Forum vom 25. Februar 1993 [mittlerweile offline]<br />
8<br />
LZW: Lempel-Ziv-Welch.<br />
9 8<br />
8 Bit = 2 = 256 Farben<br />
10<br />
Statistische Verteilung von Pixeln (im Gegensatz zur Nearest-Color-Methode, die stets auf den nahe-liegendsten Farbwert zurückgreift)<br />
11<br />
“Legal entanglements have certainly condemned it to obsolescence.” [Mian99] p.171<br />
12 PNG: Portable Network Graphics