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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 71<br />

Bei einer Aktualisierungsgeschwindigkeit von ungefähr 1% pro Woche dauert es etwa ein Jahr, bis die<br />

Mehrheit der Nutzer auf die Möglichkeiten der von ihnen eingesetzten […] Technologie zugreifen kann –<br />

und gar zwei Jahre, bevor jeder diese Technologie hat.<br />

[Niel00b:34]<br />

3.5.4.1 Plug-In-Problematik<br />

3.5.4.1.1 Unzählige Problembereiche<br />

Neben der im Zuge der Plug-In-Diskussion noch hinzukommenden Problematik, dass aufgrund der speziellen<br />

Browser- Schnittstelle für jedes Betriebssystem ein separates Plug-In zu entwickeln ist, erschwert überdies<br />

die Tatsache, dass die von Netscape entwickelte „Plug-In-API“ keinen offenen Standard, sondern<br />

ein auf den Communicator gemünztes Programmmodul darstellt [vgl. Blei96:68], die Entwicklung allgemeingültiger<br />

Plug-In-Komponenten, da somit auch die Kompatibilität mit anderen Browsern keinesfalls<br />

gewährleistet ist. Da überdies auch der Inter<strong>net</strong>-Nutzer „nur selten willens ist, sich ein entsprechendes Plug-<br />

In herunterzuladen“ [Star01:1] erscheint „der Einsatz von Techniken, die zusätzliche Plug-Ins verwenden,<br />

ohnehin fragwürdig.“ [Rieh01:68].<br />

Vor der Verwendung sollte überprüft werden, wie verbreitet die betreffenden Plug-Ins bei den Nutzern<br />

sind, um nicht zu viele potentielle Nutzer auszuschließen. Daher sind derartige Technologien in der Regel<br />

erst dann zu verwenden, wenn sie sich als Standard durchgesetzt haben, d.h. eine längere Zeit auf dem<br />

Markt erprobt sind.<br />

[Niel01]<br />

3.5.4.1.2 Vollständige Abdeckung: Praktisch unmöglich<br />

Aufgrund dieser Erkenntnis überrascht es daher nur wenig, dass es keinem der soeben genannten Multimedia-Tools<br />

schließlich gelang, eine ausreichende Verbreitung des jeweiligen Plug-Ins zu erreichen. Aufgrund<br />

der diese Problematik noch verschärfenden Stagnation des CD-ROM-basierten Offline-Marktes versank ein<br />

Grossteil der noch Anfang der 90er Jahre boomenden Authoring-Softwares rasch in Bedeutungslosigkeit<br />

oder konzentrierte sich, wie etwa Asymetrix’ Toolbook, auf kleinere Marktnischen wie Inter<strong>net</strong>-Lernsoftware<br />

[vgl. Musi02]. Das positive Beispiel HyperCards, das schließlich dennoch aufgrund schwindender Unterstützung<br />

von Seiten des Mutterkonzerns 1 die Waffen strecken musste, 2 macht dennoch zugleich die eigentliche<br />

Redundanz der entsprechenden Plug-In-Abhängigkeit deutlich: Da sämtliche, oben genannten Multimedia-Lösungen<br />

ebenso wie das HTML zugrunde liegende Strukturprinzip auf einer recht statischen Hypertext-Architektur<br />

nach dem Dexter-Modell 3 [vgl. HaSc94] basieren, ist, wie etwa die rein Server-seitige<br />

Lösung LiveCard [Roya96] deutlich macht, eine relativ exakte, aber dennoch dem Hypertext-Prinzip vollends<br />

entsprechende Überführung prinzipiell durchaus „sauber“ möglich. Daher erscheint es auch im Hinblick<br />

auf die Kompatibilitätsbezogenen Vorzüge einer möglichen Server-Lösung mitunter nahezu unverständlich,<br />

warum dennoch größtenteils auf den (wie soeben diskutiert) „problematischen“ 4<br />

Plug-In-Ansatz<br />

zurückgegriffen und somit zumindest in Teilen zum Scheitern dieses (wie in [2.1] beleuchtet, strukturell<br />

durchaus überzeugenden) so genannten Frame-based Paradigmas [vgl. Bole98] beigetragen wurde.<br />

3.5.4.1.3 Sinnvolle Plug-In-Verwendung<br />

Weitaus plausibler erscheint dagegen die Plug-In-Notwendigkeit des dem HTML-Prinzip grundsätzlich eher<br />

entgegenstehenden Modells des „Timeline-basierten“ Authoring-Paradigmas [vgl. Bole98], dessen Animations-Basiertheit<br />

eine direkte Konvertierung an dieser Stelle freilich unmöglich macht. Da ebendieses Grund-<br />

1 vgl. hierzu Jim Stephensons abschließenden Kommentar zu dessen „HyperCard Heaven“-Projekt vom 17. November 2001:<br />

http://members.aol.com/hcheaven/inactive.html [3.2.03]<br />

2 s. 2.1<br />

3 s. hierzu ebenda.<br />

4 vgl. hierzu auch [Depe02] pp.19ff.

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