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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 55<br />

reiche eines Bildes, die „Ranges“, durch jeweils eine kontrahierende Abbildung die auf einen anderen Teilbereich,<br />

der sogenannten „Domain“, des Bildes ausgeführt wird, möglichst gut anzunähern. [vgl. Fick99]<br />

Eine interaktive Java-Anwendung des französischen Eurécom-Instituts [Duge99] visualisiert diesen Sachverhalt<br />

auf anschauliche Weise:<br />

Abb. 3.3.3.1: Eine Range wird an eine Domain angenährt.<br />

1<br />

Wie in [Duge99] deutlich wird, ist die „Domain“<br />

in der Regel größer als die „Range“, auf die sie abgebildet<br />

wird, 2 da die Überführung des ersten in<br />

den zweiten Bildbereich stets durch eine geometrische<br />

(Rotation, Spiegelung etc.) sowie eine Helligkeitstransformation<br />

durchgeführt wird. 3 Hauptproblem<br />

der fraktalen Bildkompression ist nun die<br />

Bestimmung eines IFS für eine Vielzahl möglicher „Ranges“, das die jeweilige Bildvorlage möglichst gut beschreibt.<br />

Es gibt [jedoch] unendlich viele solcher affinen Transformationen… [Daher] ist die Frage, wie viele man<br />

davon braucht, bzw. wie „optimal“ eine gewählte Transformation ist.<br />

[Kres95:44]<br />

Die Mathematik kommt uns hier allerdings einen Schritt entgegen: So müssen die jeweiligen Bildbereiche<br />

nicht „optimal identisch“ sein, sondern sich lediglich „hinreichend“ ähneln. Der hierdurch entstehende Informationsverlust<br />

(„Artefakte“) bildet somit das Abbruchskriterium des ansonsten „NP-harten“ 4 Algorithmus<br />

[vgl. Ruhl:5,43,63], sodass die Qualität bei fraktaler Bildkompression nicht allein durch den Speicherbedarf,<br />

sondern einen ebenso wichtigen Zeitfaktor determiniert wird. Bei Bilddaten mit großer Selbstähnlichkeit<br />

5 lassen sich jedoch bereits mithilfe dieses Ähnlichkeits-Annäherungsverfahrens durchaus ansehnliche<br />

Resultate erzielen, die überdies (schließlich werden mittels IFS-Verfahren Pixel-Daten in mathematische<br />

Gleichungen „übersetzt“) im Gegensatz zu den Raster-Originalen frei skalierbar sind.<br />

Entsprechend dieses in [Fish98] auch praktisch dargelegten Verfahrens existieren daher bereits mehrere<br />

„schlüsselfertige“ Anwendungen, die eine direkte Verwendung fraktaler Bildkompression erlauben. Neben<br />

des im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Ulm entstandenen, C-basierten 6 FraComp von Andreas<br />

Kassler [vgl. Kass95] sind dies vor allem Java-Klassenbibliotheken [Fick99, 7 DeLo02], obgleich die Java-Programmiersprache<br />

aufgrund ihrer „unerträglichen Langsamkeit“ 8 für den Rechenzeit-intensiven, asymmetrischen<br />

IFS-Algorithmus nur wenig geeig<strong>net</strong> erscheint.<br />

Neben verschiedenen, wenn auch „nicht sehr zahlreichen“ 9 Fraktal-Encodern konnte sich darüber hinaus<br />

das sogenannte Fractal Image Format (kurz: FIF), dem der IFS-Algorithmus der Firma Iterated Systems [vgl.<br />

1<br />

Nach [Duge99]<br />

2<br />

s. Abb. 3.3.3.1. In der Regel ist die „Range“ in der praktischen Anwendung somit 8x8 Pixel und die entsprechende „Domain“ jeweils<br />

16x16 Pixel breit.<br />

3 Quelle: [Fish98] Kap. 6 (pp.119ff)<br />

4 Das heißt, dass es keinen polynomiellen Algorithmus für dieses Problem gibt, falls P != NP gilt, also auf deutsch, dass es keine ‘schnellen’<br />

Verfahren für optimale Kompression gibt.<br />

5 “Fractal encoders are effective for images composed of isolated straight lines and constant regions since these features are self-similar”<br />

[EfSt98] p.35<br />

6 Anm: Leider ausschließlich für Windows-Systeme verfügbar [vgl. Kass95]<br />

7 Der Autor stellt neben seinen theoretischen Ausführungen überdies eine konkrete Fraktal-Implementierung zum Download bereit:<br />

http://www.stud.uni-siegen.de/markus.fick/ZIPS/ZFC10.ZIP [31.1.03]<br />

8 vgl. die Code-Kommentare in [Fick99]<br />

9 vgl. [Ruhl97] pp.4,17

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