XML » SVG Presenter - Carto:net
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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 115<br />
Wenn wir nun die im Rahmen einer Präsentation anfallenden Datentypen betrachten, so wird deutlich,<br />
dass ein Präsentations-„Format“ gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Komponenten beinhaltet: Neben<br />
der Speicherung rein textlicher Inhalte (z.B. in Form von Stichworten) gilt es freilich ebenso, deren Struktur<br />
sowie die logischen Zusammenhänge (etwa Formatierungsangaben oder semantische Auszeichnung:<br />
Überschrift, Zitattext etc.) abzubilden. Darüber hinaus müssen sich, wie etwa die Analyse des PowerPoint-<br />
Formates zeigt, natürlich überdies etwaige Bilddaten, insbesondere natürlich vektorbasierte Schaubilder und<br />
Illustrationen, die die Präsentation zusätzlich enthalten mag, im Rahmen des Präsentationsformates abbilden<br />
lassen, wie auch eventuelle Bewegungsdaten der einzelnen Bildelemente (i.e. Animation) oder Übergänge.<br />
5.2.2.1<br />
<strong>XML</strong>isiertes Flash – die Lösung?<br />
Ein „trivialer“ Ansatz, die Gesamtheit dieser Komponenten im Rahmen einer <strong>XML</strong>-basierten Lösung könnte<br />
daher etwa die direkte Konvertierung des Flash-Formates, welches bekanntlich alle dieser Eigenschaften<br />
abzudecken vermag [s.4.5], in ein entsprechendes <strong>XML</strong>-Pendant darstellen. Allein die Tatsache, dass mit<br />
„Spark“ [KuCu02], Saxess Wave [vgl. Dabb01, Star01:46ff] sowie JavaSWF2 [Main00], um nur einige zu<br />
nennen, gleich eine ganze Reihe von konkreten Implementierungen, die dieser Herangehensweise folgen,<br />
bereits am Markt existiert, macht die offensichtliche Nachfrage nach einem derartigen Ansatz deutlich. [Listing.4.5.3.3.2]<br />
1 veranschaulicht beispielhaft eine derartige <strong>XML</strong>-Struktur, die sich quasi direkt aus der Datei-Architektur<br />
des SWF-Formates ableitet.<br />
Da die Analyse des Flash-Dateiformates in [4.5.3.1] jedoch gezeigt hat, dass die SWF-Architektur aufgrund<br />
der „fragmentierten“ Frame-Struktur sowie der ansonsten ungeord<strong>net</strong>en Definitions- und Kontrollelemente<br />
wahrhaftig nicht ganz unproblematisch ist, erscheint an dieser Stelle ein direktes „Mapping“ ebendieser<br />
Struktur in eine entsprechende <strong>XML</strong>-Syntax mehr als fragwürdig: So ist etwa aus der Struktur der resultierenden<br />
<strong>XML</strong>-Datei weder die „z“-Schichtung der einzelnen Elemente (da diese nicht durch die Reihenfolge<br />
der Objekte, sondern deren depth-Attribut determiniert wird), noch der Zusammenhang der Animation<br />
direkt ersichtlich. Die konzeptionellen Vorteile des SWF-Formates (Binärkomprimierung, schnelle Darstellung)<br />
würden überdies durch eine derartige Konversion wegfallen – das resultierende <strong>XML</strong>-Pendant wäre<br />
zugleich jedoch durch die nicht unerheblichen Nachteile der Flash-Dateistruktur gekennzeich<strong>net</strong>.<br />
Darüber hinaus lässt freilich zudem die Tatsache, dass Flash nach wie vor eine „proprietäre“ Technologie<br />
darstellt [vgl. Abbe00, Doug01] sowie vollständig ausbleibende Norm- oder Standardisierungsbemühungen<br />
seitens der Herstellerfirma Macromedia [vgl. Cagl01], an dieser Stelle den Schluss zu, dass ein derartiges,<br />
<strong>XML</strong>-basiertes Flash-Derivat wohl kaum „die Lösung unserer Probleme“ darstellen kann.<br />
5.2.2.2 Die saubere Alternative: <strong>XML</strong>-Vektorformate from Scratch<br />
Unsere Aufmerksamkeit soll sich in den folgenden Abschnitten daher vielmehr auf von Grund auf neu konzipierte<br />
Formate konzentrieren, die eine konsequentere Umsetzung der <strong>XML</strong>-Architektur verfolgen, gleichzeitig<br />
jedoch den spezifischen Anforderungen der Web-Umgebung Rechnung tragen und überdies insbesondere<br />
direkt im Hinblick auf eine mögliche, offizielle Standardisierung von Seiten des W3C-Konsortoums<br />
entwickelt wurden.<br />
1 s. hierzu in [4.5.3.3]