XML » SVG Presenter - Carto:net
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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 126<br />
Verwendung erschwert: Da der VML-Parser ja stets in der Lage sein muss, grafische Vektorelemente (VML-<br />
Tags) von den umgebenden HTML-Tags zu unterscheiden, ist die Einführung eines separaten Namensraumes<br />
für <strong>XML</strong> im Kopf-Bereich der Webseite zwingend vorgeschrieben:<br />
<br />
Titel der HTML-Seite<br />
<br />
v\:*{behavior="url(#default#VML)"}<br />
<br />
Listing 5.3.3.1: Einführung des VML-Namespaces in der HTML-Datei<br />
Alternativ hierzu kann die Definition des <strong>XML</strong>-Namensraumes natürlich auch als Attribut im Root-Element<br />
der HTML-Datei (in diesem Falle also ) erfolgen:<br />
<br />
Listing 5.3.3.2: Einführung des VML-Namensraumes im Root-Element<br />
Das somit allen in der Seite vorkommenden VML-Tags voranzustellende „v“-Präfix erweist sich in der praktischen<br />
Anwendung nicht nur als relativ zeitraubend, sondern kann besonders für Anfänger des VML-<br />
Authorings eine sehr frustrierende Erfahrung darstellen, da die Darstellung von Vektorbildern mit fehlerhaft<br />
formulierten VML-Tags höchst „unbefriedigend“ ausfällt. Von einer angeblich „interessanten Syntax“<br />
der VML-Spezifikation, die etwa [NeWi00] ausmachen, kann also meiner Ansicht nach an dieser Stelle<br />
nicht die Rede sein.<br />
5.3.3.2.2 CSS-Syntax: Stilistische Verwirrung<br />
Eine weitere, etwas verstörend wirkende Eigenschaft stellt überdies die Tatsache dar, dass sämtliche Layout-<br />
Eigenschaften nicht direkt als Tag-Attribute der jeweiligen grafischen Elemente realisiert sind, sondern vollständig<br />
über das Style-Sheet-Modell [CSS98] abgebildet werden. Dies wäre grundsätzlich zwar eine gute Idee<br />
– die Umsetzung dieser Implementierung läuft jedoch der Grundidee der Style Sheets, paradoxerweise<br />
gerade durch die sehr strenge Einhaltung der CSS2-Spezifikation, meiner Einschätzung nach völlig zuwider:<br />
So werden zwar Positionierungs- und Dimensionsdaten der einzelnen Elemente (wie etwa style='top:10;<br />
left:10; width: 20; height: 30'> mittels Style Sheets dargestellt, typische stilistische<br />
Attribute wie Linienstärken und Fülleigenschaften müssen hingegen, da etwa fillcolor oder stroke-Attribute<br />
im ursprünglich für HTML entworfenen CSS-Standard nicht spezifiziert sind, über direkte Elementeigenschaften<br />
der VML-Objekte realisiert werden:<br />
<br />
Listing 5.3.3.3: Rechteck-Primitive in VML mit CSS-Positionierungs und <strong>XML</strong>-Stilangaben<br />
Nun sollte sich dies jedoch, wie uns der Grundsatz der Style Sheets lehrt, 1 exakt umgekehrt verhalten: Während,<br />
wie [Eise02] bemerkt, Position und Größe eines Grafikelementes dessen Struktur ausmachen, bilden<br />
Farbgebungs- und sonstige Stileigenschaften den Präsentations-Aspekt der jeweiligen Abbildung [vgl. Mage00].<br />
Die Auszeichnung der VML-Elementeigenschaften erscheint daher unter diesem Blickwinkel reichlich<br />
inkonsistent. Für komplexere Fülleigenschaften wie beispielsweise Verläufe ist darüber hinaus noch die<br />
Einbettung eines separaten fill-Objektes als Tochterelement möglich:<br />
<br />
1 vgl. [Eise02] p.8