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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 170<br />
ten Anforderungen 1 erfüllen, jedoch zugleich auch technisch und inhaltlich eine wirkliche Alternative zur<br />
(wie in diesem Kapitel aufgezeigt) relativ uniformen Präsentations-„Norm“ aufzeigen sollte.<br />
6.2 Strukturierung und Verzeichnis-Metapher<br />
Den wohl interessantesten Hinweis auf einen möglichen „Ausweg“ aus diesem strukturellen Dilemma liefert<br />
frappierenderweise ein bereits in [2.1] angesprochener Ansatz aus den frühen 80er Jahren: In [Wine88]<br />
weist etwa Software-Pionier Dave Winer auf die Bedeutung strikt hierarchisch gegliederter Datenstrukturen<br />
für geschäftliche Präsentationssoftware hin:<br />
This very early piece of software met the two criteria that make something an outliner: you can control the<br />
level of detail in the display of information, and you can reorganize according to the structure of the information.<br />
[Wine88]<br />
Winers dazugehörige Software MORE, obgleich Mitte der 80er Jahre ein „großer Erfolg“, 2 verschwand<br />
zwar<br />
in den 90er Jahren „merkwürdigerweise wieder von der Bildfläche“ [Wine99] – seine Ausführungen zur<br />
Konzeption und Erstellung gesamter Präsentationen ausschließlich über strukturierte Gliederungs-GUIs inspirierten<br />
mich jedoch zur Umsetzung einer „verrückten Idee“: Aufgrund der Tatsache, dass die gesamte<br />
Präsentation – bereits bei relativ linearer Ausführung nach dem „Headline-Bullet-Staccato“-Prinzip [vgl.<br />
Park01:1] – einer (wenn auch zunächst recht flachen) Baumstruktur folgt, ließe sich dieser Gedanke, insbesondere<br />
bei zunehmender „Verschachtelung“ der Präsentationsdaten, fortspinnen zu einem in seiner Gesamtheit<br />
Baum-orientierten Präsentationsansatz. Hierbei, so meine ursprüngliche Idee, könnten nicht nur<br />
die einzelnen „Bullets“ (i.e. Stichworte) als Blätter des Baumes, sondern ebenso Überbegriffe, Kapitel, und<br />
schließlich die Präsentation selber (als „Wurzel“ des Baumes) durch interne bzw. auch externe Baumknoten<br />
realisiert werden. 3<br />
Da der Fokus meiner<br />
Arbeit jedoch auf<br />
multimedialer Präsentation liegen sollte<br />
und somit die eigentliche Visualisierung<br />
derart strukturierter Daten im Mittelpunkt<br />
meines Interesses steht, führten meine Überlegungen<br />
alsbald zu der wohl naheliegendsten<br />
Umsetzung einer Baum-<br />
Darstellung, nämlich der durch die weite<br />
Verbreitung des Windows-Explorers hinlänglich<br />
bekannten Visualisierung hierarchi-<br />
scher Datei- und Verzeichnsdaten in der<br />
gleichnamigen „Tree“-Ansicht:<br />
Abb. 6.2.1: Windows-Explorer mit Tree-View (Linkes Teilfenster)<br />
The expanding and collapsing file system viewer first appeared<br />
become a common feature of all file system browsers.<br />
in the Macintosh System 7, and now has<br />
[Wine99]<br />
Aufgrund der Bekanntheit dieser Baum-Ansicht und der daraus abgeleiteten, allgemeinen Vertrautheit<br />
mit<br />
der zugehörigen Verzeichnis-Metapher [vgl. Fors98:53f] lag aus meiner Sicht somit eine Adaption dieser<br />
1 s. 1.1<br />
2 “Initially, the sales […] were incredible” [Wine88]<br />
3 vgl. hierzu die Baum-theoretischen Überlegungen in [Walt00] pp.32ff.