XML » SVG Presenter - Carto:net
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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 121<br />
Konvention eingearbeitet, als dies etwa im HGML-Format [HGML98] erkennbar ist. Darüber hinaus ist eine<br />
Definition von CSS-Stilangaben, die stets Vorrang vor ihren jeweiligen <strong>XML</strong>-Pendants (etwa bei Farbangaben)<br />
haben, gemäß der PGML-Spezikation möglich. Besonders gelungen und dem Nachfolge-Standard<br />
<strong>SVG</strong>, 1 der hier nach [Behm02] „völlig un-<strong>XML</strong>isch“ 2 vorgeht, an dieser Stelle sogar leicht überlegen ist meiner<br />
Ansicht nach in PGML die Realisierung von Freiform-Objekten über das -Element gelöst: Statt<br />
mittels „unstrukturierter“ [Heis98] Koorinatenangaben ord<strong>net</strong> PGML die einzelnen Knotenpunkte als<br />
Tochterelemente dem jeweiligen Pfadelement unter:<br />
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Listing und Abb. 5.3.2.2: Polygonpfad in PGML (links) und seine Darstellung (rechts)<br />
Ebenso angenehm fallen einige besonders im Inter<strong>net</strong> sinnvolle und benötigte [vgl. Bayn98] Erweiterungen<br />
auf, die den angegrauten PostScript-Standard vorsichtig und zukunftsweisend [Rein98b] im Hinblick auf<br />
Web- und optische Funktionalität erweitern. Insbesondere seien hier, wie bereits seitens der Entwickler angesprochen,<br />
3 die erweiterten Kontrollmechanismen hinsichtlich Anti-Aliasing und Transparenz genannt.<br />
Weiteres Lob verdienen die auch unter Berücksichtigung der im selben Jahr veröffentlichten SMIL-<br />
Spezifikation [SMIL98] ausgereift, wenn auch hinreichend schlicht 4 erscheinenden Animationsmöglichkeiten<br />
nahezu sämtlicher PGML-Elemente, 5 ebenso wie Manipulations- und DOM-Funktionen mittels EC-<br />
MAScript. 6<br />
Einzig die typografischen Gestaltungsmöglichkeiten fallen erneut etwas enttäuschend aus: zwar sind absolute<br />
Positionierung von Textelementen sowie Zuweisung von Schriftarten über CSS-Angaben möglich –<br />
„wirklicher“ Textfluss ist trotz des Anspruchs der Durchsuchbarkeit, 7 ebenso wie eine besonders von Grafikern<br />
erwünschte absolute Kontrolle über Schriftbild und –Größe in Ermangelung von Font-Embedding 8<br />
jedoch nicht möglich. Lediglich in [Rein98b] wird eine Browserseitige Unterstützung des Schriftsystems<br />
OpenType 9 angesprochen, 10 welches eine Einbettung von Schriftarten zumindest im Rahmen einer HTML-<br />
Integration erlauben würde. Da es sich, trotz der beeindruckenden Animations- und Scripting-<br />
Funktionalität, bei PGML primär um eine Webbasierte Grafik-Beschreibungskonvention handelt, fehlen<br />
zudem wichtige Multimedia-Funktionen wie etwa eine mögliche Soundunterstützung oder bewegte Videosequenzen<br />
(wobei letztere sich allerdings über „Workarounds“, zumindest theoretisch, 11 realisieren lasen).<br />
5.3.2.3 Umsetzung<br />
Nicht nur hinsichtlich der inhaltlichen Konzeption, sondern auch zeitstrategisch bewies das hinter PGML<br />
stehende Konsortium 12 ein gutes Gespür: bereits wenige Wochen nach Verabschiedung des PGML zugrunde<br />
1<br />
s. Kap. 6<br />
2<br />
vgl. [Heis98] p.54<br />
3<br />
vgl. [PGML98] Kap 2.3 Pkt. 2<br />
4<br />
vgl. [Bayn98]<br />
5<br />
ebenda, Appendix C.7<br />
6<br />
vgl. [ECMA97]<br />
7<br />
vgl. [PGML98] Kap 2.3 Pkt. 13<br />
8<br />
Einbettung von Schriftarten zur ubiquitären Verwendung<br />
9<br />
Dieses wurde leider nie vollständig implementiert [s.4.4]; vgl. hierzu [Wild99] pp.443f sowie [Meis97]<br />
10<br />
“Font Mapping: CSS2 (Browsers will use OpenType)” [Reid98b]<br />
11<br />
Hierbei kämen dann u.a. die Animations- und Scriptability-Eigenschaften der PGML-Spezifikation zum tragen.<br />
12 s. 5.3.2.1