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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 131<br />
gen liefern beispielsweise [Rich00] sowie dHTML-Entwickler Phil Richards 1 interessante Beispiele eindrucksvoll<br />
umgesetzter Animations-Engines, die über aufwendige JavaScript-Codes sogar (wenn auch triviale)<br />
3D-Features aufweisen.<br />
Abb. 5.3.3.5: Animation eines Papierfliegers mittels gescriptetem VML nach Phil Richards 2<br />
Die etwas umständlichen Erklärungen der VML-Entwickler zu diesem auffälligen Versäumnis [vgl. Wu98,<br />
Math98] legen an dieser Stelle den Schluss nahe, dass auf Animationseigenschaften vor allem aufgrund „politisch“<br />
motivierter Beweggründe verzichtet wurde: So lässt etwa [Micr98a] vermuten, dass insbesondere auf<br />
Druck des VML-Gruppenmitglieds Macromedia eine unter Umständen bereits spezifizierte Animationsimplementierung<br />
in VML wohl unter Rücksicht auf Macromedias primär animationsbasiertes Flash-Format<br />
[s.4.5] wieder entfernt wurde. Der ausdrückliche Hinweis [Wu98] auf die Verwendung von VML-<br />
Komponenten speziell „in Verbindung mit Animations-Formaten“ 3 weist außerdem auf die strikte Auffassung<br />
der VML-Spezifikation als primär statisches Grafikformat hin. Dies erhöht freilich erneut die Komplexität<br />
der in VML integrierten Anwendungsschichten: Neben den bereits angeführten Komponenten HTML,<br />
CSS und JavaScript, sowie unter Verwendung des Office-Workflows u.U. darüber hinaus noch weiterer<br />
proprietärer Tag-Elemente, 4 kommt bei einer Animations-Implementierung im Sinne der Entwickler [vgl.<br />
Wu98] das hierfür vorgesehene HTML+TIME-Modell zum tragen [s.3.5.2]. Authoring und Integration insbesondere<br />
der VML-, HTML- und Animationskomponenten fällt aufgrund der verschachtelten Notation der<br />
verschiedenen Elemente in ein und derselben Datei allerdings sehr umständlich und komplex aus.<br />
5.3.3.3 Umsetzung<br />
Nach der formalen Anerkennung der VML-Mitgliedervorlage [VML98] durch das W3C im Mai 1998 und<br />
verschiedener euphorischer Kommentare bezüglich des eingereichten Formates [Wals98] wurde es aufgrund<br />
der bereits in [5.3.2.3] beschriebenen Patt-Situation zwischen insbesondere VML und PGML sowie weiterer,<br />
im gleichen Zeitraum eingereichter Vorschläge [HGML, 5 DrawML und Web Schematics] 6 im Umfeld des<br />
Web-Konsortiums alsbald sehr ruhig um die eingereichte VML-Spezifikation. Tenor des W3C war im Sommer<br />
1998, dem VML-Entwurf die formale Anerkennung als Recommendation zu verweigern und einzelne<br />
Komponenten der Vektorsprache, zusammen mit dem syntaktisch saubereren PGML-Format zu einem neuen<br />
Standard [<strong>SVG</strong>, s. 5.4] zu verschmelzen. [vgl. Rein98b]<br />
Microsoft hingegen ließt sich, im Gegensatz zu den ebenfalls vor dem W3C gescheiterten PGML-<br />
Entwicklern [s. 5.3.2.4] von den bereits anlaufenden Vorarbeiten zu <strong>SVG</strong> „nicht beirren“ [Behm02:52] und<br />
verfolgte trotz formaler Mitgliedschaft im <strong>SVG</strong>-Entwicklerteam weiterhin den „eigenen“ VML-Ansatz. So<br />
1<br />
Phil Richards: The evolve Home Page [http://www.p-richards.demon.co.uk/vml/vml_main.htm]<br />
2<br />
s. ebenda: [http://www.p-richards.demon.co.uk/vml/paperdart1.htm]<br />
3<br />
“VML does not define animation of graphics, but it can be used in conjunction with animation formats” [Wu98]<br />
4<br />
hiermit sind die mittels Office-Export integrierten „w:“ [Word], „p:“ [PowerPoint] und „o:“ [Office]-Tags und Attribute, die primär<br />
dem Re-Import der HTML-Dateien und somit der Rekonstruktion der originären Office-Formate dienen, gemeint.<br />
5<br />
s. 5.3.1<br />
6 DrawML und Web Schematics: s. 5.3.4