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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 10<br />

Ausgangspunkt der zunächst unter dem Namen „Macromind VideoWorks II“ bekannten Software ist im<br />

Gegensatz zum konzeptionell interaktiven HyperCard-Ansatz noch in der 1989 erschienenen Version „VideoWorks<br />

I“ die rein lineare, nicht-interaktiv voranschreitende 2D-Animation [vgl. HoBo01]. Ursprünglich<br />

(worauf bereits der Name hinweist) ausschließlich für die Filmindustrie von Interesse, änderte Macromind-<br />

Firmengründer Marc Canter nach dem überwältigenden Erfolg der HyperCard-Software radikal Funktionalität<br />

und Anwendungsprinzip des Programms und brachte es schließlich 1990 unter dem Namen Director<br />

1.0 auf den Markt. Obgleich der potentiellen Anwenderschaft nun primär als „Authoring-Tool zur Erstellung<br />

interaktiver Multimedia-präsentationen“ [vgl. Robe95] angedient, wird allein bei Betrachtung der<br />

Benutzerschnittstelle die Animationsbasierte<br />

Herkunft der Software mehr als<br />

offensichtlich.<br />

Abb. 2.1.2.1: Director-GUI (rechts)<br />

Im Gegensatz zum rein Karten-basierten<br />

HyperCard bildet aufgrund der „filmischen<br />

Orientierung“ des Programms nun<br />

die Zeitleiste das Hauptnavigationselement<br />

des Director-Programms. Da dieses „Timeline-basierte“<br />

Authoring-Paradigma<br />

[vgl. Bole98] aufgrund der Zeitkontinuität<br />

[vgl. Stei99:10], d.h. der grundsätzlichen<br />

„Unendlichkeit“ zeitlicher Einheiten<br />

reichlich problematisch erscheint, behilft sich<br />

aufgrund der Animations-Allegorie nahe liegenden „Frame“-Metapher. (An dieser Stelle wird übrigens auch<br />

die irreführende Terminologie in [Bole98] deutlich, wo der hierzu komplementäre Card-Ansatz als „Frame“-Paradigma<br />

bezeich<strong>net</strong> wird, s.o.). Die kontinuierliche Zeitleiste wird somit diskretisiert, d.h. in einzelne<br />

„Bilder“ von jeweils festgelegter, in der Regel freilich nur kurzer Dauer eingeteilt. Aufgrund dieser Vereinfachung<br />

können nun auch die räumlichen Elemente bei Selektion einzelner „Frames“, ähnlich wie bereits<br />

in den Karten-basierten Autorensystemen direkt-manipulativ editiert werden. 1<br />

das Director zugrunde liegende Editing-Modell der bereits<br />

Dass dieses Bearbeitungsprinzip hingegen Interaktionen an sich aufgrund seines grundsätzlichen Prinzips<br />

eher erschwert, macht allein die Tatsache deutlich, dass die Animation stets kontinuierlich fortschreitet und<br />

etwaige interaktive Elemente innerhalb eines Frames dem Benutzer wiederum nur Bruchstücke einer Sekunde<br />

zur „Verfügung“ stehen, falls diese sich nicht über mehrere „Frames“ der Zeitleiste erstrecken [s.<br />

Abb. 2.1.1] Die einzige „Lösung“, diesen Zeitfortschritt anzuhalten und die Präsentation somit wieder in<br />

die weitaus vertrautere Karten-Umgebung zurückzuführen, besteht freilich in der Realisierung einer „Stop“-<br />

Anweisung, für die man sich bereits an dieser Stelle der integrierten Skriptsprache Lingo bedienen muss. Da<br />

dies meiner Einschätzung nach nicht nur etwas umständlich, sondern insbesondere auch auf ungeübte Benutzer<br />

unnötig anspruchsvoll wirkt [vgl. Bole98],<br />

Konzept näher stehende Karten-Paradigma.<br />

2 kann die Director-Anwendung zwar im Hinblick auf<br />

reine Animationsfunktionalität und lineare, nur rudimentär interaktive Präsentationen durchaus überzeugen,<br />

erscheint jedoch auch aufgrund der etwas verqueren „Theater“-Metaphorik 3 für die Erzeugung primär<br />

interaktiver Multimedia-Präsentationen in meinen Augen weniger geeig<strong>net</strong> als das überdies dem Hypertext-<br />

1<br />

„Die räumliche Anordnung der Objekte auf dem Bildschirm geschieht wie bei den frame-basierten Autorensystemen direkt-manipulativ<br />

bzw. über Menüs.“ [Bole98]<br />

2<br />

„Viele Autorensysteme versuchen, Probleme dadurch zu umgehen, daß sie eine spezielle Programmiersprache in der Verbindungsphase<br />

zur Verfügung stellen. Dadurch wird allerdings eine wesentliche Zielsetzung von Autorensystemen, nämlich die Unterstützung von<br />

Nicht-Programmierern bei der Entwicklung interaktiver multimedialer Anwendungen, nicht erreicht.“ [ibid]<br />

3<br />

Darsteller, Bühne, Drehbuch, etc. vgl. [Abb. 2.1.1]

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