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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 72<br />
prinzip das ansonsten eher statischen HTML-Web um ganz erhebliche, multimediale Möglichkeiten (insbesondere<br />
natürlich im Hinblick auf Animation) erweitert, erstaunt es auch angesichts der bereits in [2.1] diskutierten<br />
Marktführerschaft des Hauptvertreters dieses Timeline-Ansatzes, Marcomedia Director, daher<br />
nicht, dass sich – freilich auch dank geschickter Marketing-Bemühungen und strategischer Vereinbarungen<br />
des Macromedia-Konzerns, speziell mit Microsoft [vgl. Star01] 1 – das entsprechende, so genannte Shockwave-Plug-In<br />
des zuvor im Offline-Bereich dominierenden Director-Tools aufgrund seiner letztlich „großen<br />
Verbreitung“ 2 von (laut eigener Studie) bis zu 70 Prozent, 3 überraschend deutlich durchsetzen konnte.<br />
3.5.4.2 Multimedia versus Web?<br />
3.5.4.2.1 Anwendungsprinzip<br />
Trotz des für semi-professionelle Anwender, wie bereits in [2.1] diskutiert, ungewohnten und (speziell im<br />
Vergleich mit der „Over-Simplicity“ [Maney99] PowerPoints) voraussichtlich „zu anspruchsvollen“ Anwendungsprinzips<br />
[vgl. Bole98], eröff<strong>net</strong> Shockwave – eine auf dem Client-Rechner vorhandene Plug-In-<br />
Installation natürlich stets vorausgesetzt – durchaus beeindruckende, multimediale Möglichkeiten auch im<br />
WWW: Neben mittlerweile vollständig geglättetem 4 Schrift-Rendering, integrierter Chat- und <strong>XML</strong>-<br />
Funktionen [vgl. Dowd99] ermöglicht insbesondere eine mächtigen 3D-Engine [vgl. AuBa02] die zwar<br />
aufwendige, aber prinzipiell umso wirkungsvollere Erstellung multimedialer Präsentationen.<br />
Die grafische Opulenz und Animationsmöglichkeiten, welche den Autoren von Multimedia-Präsentationen<br />
durch die Anwendung der Shockwave-Technik nun offenstehen (und die bei Betrachtung der tatsächlichen<br />
Umsetzungen in der Regel auch stets voll ausgespielt werden), geht jedoch mit einer im Hinblick auf Webfähigkeit<br />
empfindlichen Nachteil einher: So schlägt nicht nur der Download des Shockwave-Plug-Ins mit<br />
allein weit über 3 MB sehr „schwergewichtig“ zu Buche 5 – auch die Dateigröße der eigentlichen DCR-<br />
Dateien 6 selbst sprengt oftmals die Übertragungskapazität handelsüblicher Modems. Diese Problematik begründet<br />
sich freilich einerseits in der Animations-Basiertheit Directors per se, und zugleich natürlich ebenso<br />
in dessen ursprünglicher Offline-Orientierung: Da das Programm ursprünglich lediglich auf den „hybriden“<br />
7 Export auf CD-ROM-Basis ausgelegt war, sah die Shockwave-basierte Web-Export-Funktion zwar<br />
ausreichend kompressionstechnischen Spielraum zur rudimentären Datenreduzierung vor – allein das hinsichtlich<br />
möglicher Dateigrößen und Bandbreiten recht ignorante Anwendungsprinzip der Director-<br />
Anwendung selbst steht an dieser Stelle jedoch der Möglichkeit, auf dieser Grundlage tatsächlich Weboptimierte<br />
Anwendungen zu erstellen, eher entgegen.<br />
3.5.4.2.2 CD-ROM-Multimedia und Inter<strong>net</strong>: Unvereinbar?<br />
Diese Problematik wirft an dieser Stelle naturgemäß die Frage nach der Unvereinbarkeit des ursprünglich<br />
CD-ROM-Basierten „Offline-Multimedia“ mit an sich bandbreitenschonenden Web-Anwendungen auf:<br />
Obgleich zweifellos feststeht, dass sich im Rahmen des „nativen“ Offline-Multimedia (wie bereits in [1.1]<br />
beleuchtet) zweifellos emotional „beeindruckendere“ [vgl. Godi01] Präsentationen erzielen lassen, kann jedoch<br />
ebenso eindeutig festgestellt werden, dass sich diese Ansätze (wie teils im Rahmen von Directors<br />
Shockwave-Plug-In versucht, s.o.) keinesfalls 1:1 übertragen lassen, da sie den in [3.1-2] teils angedeuteten,<br />
grundsätzlichen Eigenschaften des Web keinesfalls Rechnung tragen: So werfen nicht nur die enormen Da-<br />
1<br />
„Die Verbreitung des Shockwave-Plugins basiert vielmehr auf einer geschickten Strategie von Macromedia: Durch Kooperation mit<br />
Firmen wie Microsoft...“ [Star01] p.11<br />
2<br />
vgl. [Dahm01]<br />
3<br />
vgl. die entsprechende Erhebung von NPD bzw. IDC User Forecast im Auftrag von Macromedia: „Shockwave Player Pe<strong>net</strong>ration“, San<br />
Francisco, Dezember 2002: http://www.macromedia.com/software/player_census/shockwaveplayer/pe<strong>net</strong>ration.html [4.2.03]<br />
4<br />
Anm: Mittels bikubischem Anti-Aliasing.<br />
5<br />
“Unfortunately, the Shockwave installation is very large, and it is difficult to download.” [Olip96] Kap.2<br />
6<br />
DCR stellt das eigentliche Shockwave-Exportformat für das WWW dar [vgl. Dowd99, Baja02]<br />
7<br />
Anm: „Hybrid“ bezeich<strong>net</strong> in diesem Falle die Plattformunterstützung sowohl für Mac- als auch für Windows-Betriebssysteme.