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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 36<br />
rimierung der Präsentationsdaten.<br />
Trotz dieser beeindruckenden Funktionalität macht [Abb. 2.3.4.2.2.1] die signifikante Schwäche Impaticas<br />
hinsichtlich typografischer Konvertierung deutlich: So werden vom Windows-Standard abweichende<br />
Schriftarten weder in die Impatica-Präsentationsdatei eingebettet, noch durch das Viewer-Applet korrekt<br />
dargestellt, sodass die Online-Präsentation von der ursprünglichen PowerPoint-Datei in erheblichem Maße<br />
negativ abweicht. Die Rendering-Engine des Applets verfügt überdies über keinerlei Anti-Aliasing-<br />
Funktionalität, sodass das sichtbare Ergebnis in ästhetischer Hinsicht relativ unbefriedigend ausfällt.<br />
Einen weitaus spannenderer, ebenso vollständig auf der Java Applet-Technologie aufbauender Ansatz ist<br />
hingegen das vor allem auf Echtzeit-Video-Streaming hin orientierte Präsentationssystem Oplayo, das darüber<br />
hinaus über eine angesichts der problematischen Java-Performance beeindruckend schnelle Rendering-<br />
Engine verfügt. So ist das stark optimierte 1 Viewer-Applet etwa in der Lage, selbst ganze Video-Streams<br />
flüssig und in Echtzeit darzustellen. Daher verwundert es kaum, dass sich die Funktionalität des Systems<br />
mittlerweile insbesondere auf Java-fähige, mobile Telekommunikations-Endgeräte konzentriert [vgl. Voge02].<br />
Die Fähigkeiten Oplayos hinsichtlich eines auch diesbezüglich ausgesprochen interessanten Power-<br />
Point-Imports verbleiben jedoch – offensichtlich aufgrund fehlender Lizenzabkommen mit Microsoft – auf<br />
einem derzeit relativ enttäuschenden Niveau: Im Gegensatz zur konkurrierenden Impatica-Lösung, welche<br />
fortgeschrittenere PowerPoint-Funktionalität mit unterstützt, ist das Authoring-Tool von Oplayo lediglich<br />
in der Lage, einzelne, statische PowerPoint-Slides zu importieren. Dennoch besteht darüber hinaus die<br />
Möglichkeit, im Rahmen der Oplayo-eigenen Authoring-Tools „Media Designer“ [Hans02] und „Composer“<br />
[vgl. Muel02b], PowerPoint sogar weit überlegene Präsentationen einschließlich optisch ansprechenden<br />
Text-Renderings zu erstellen.<br />
Abb. 2.3.4.2.2.2: Oplayo in Aktion<br />
Sowohl die erstellenden Autoren-Programme<br />
als auch die<br />
überzeugenden Performance-<br />
Daten des proprietären Video-Codecs MVQ [vgl. Lero02] wie auch des flotten Viewer-Applets machen daher<br />
diese vollständig Java-basierte Alternative des finnischen Software-Herstellers Oplayo zu einem würdigen<br />
Kandidaten für eine denkbare, streaming-orientierte Präsentationslösung. Als mögliches „Master-<br />
Format“ für web-basierte Multimedia-Präsentationen kann diese strukturell durchaus interessante Lösung<br />
dennoch aufgrund der kommerziellen, proprietären Vermarktungspolitik des Formates sowie der bislang<br />
unzureichenden 2 PowerPoint-Schnittstellen auf der Authoring-Seite leider nicht in Betracht gezogen werden.<br />
Die überdies bislang noch unbefriedigende Integration leistungsstarker Java-Engines in führende Inter<strong>net</strong>-<br />
Browser 3 rückt darüber hinaus noch eine weitere Alternative zum Java-basierten Präsentations-Deployment<br />
ins Blickfeld: Die Verwendung des weitaus verbreiteteren Vektor-Animations-Formates Flash, das laut<br />
[Macr02a] bereits „bei 97,8 % aller Inter<strong>net</strong>-Nutzer ohne zusätzliches Wiedergabe-Programm ablauffähig<br />
ist“. 4 Da in Kapitel [4.5] die weiteren Details des Formates ohnehin noch ausführlich dargelegt werden, sei<br />
an dieser Stelle lediglich die im Hinblick auf den PowerPoint-bezogenen Inter<strong>net</strong>-Export relevante Eigenschaft<br />
erwähnt, dass das Flash-eigene Inter<strong>net</strong>-Deployment-Format SWF über die ansonsten übliche Autho-<br />
1<br />
vgl. Lou Hirsh: “New Tech Aims To Speed Video to Mobile Devices.” NewsFactor Network, 12. März 2002<br />
http://sci.newsfactor.com/perl/story/16745.html [20.2.03]<br />
2<br />
Die Integration ist bislang lediglich via einzel-Slide-Import [wie oben erläutert] oder der direkten Integration PowerPoint-nativer Daten<br />
möglich.<br />
3<br />
Insbesondere ist hierbei die Weigerung Microsofts, die Applet-untersützende JVM standard-mässig in derzeitige und künftige Versionen<br />
des Inter<strong>net</strong> Explorer zu integrieren [vgl. Viol01, Roth98], relevant (s. hierzu auch 3.5.3)<br />
4<br />
vgl. [Macr02] p.1