XML » SVG Presenter - Carto:net
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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 193<br />
7.1.1.2 Das Web als bislang zweifelhafter Carrier für Multimedia-Präsentationen<br />
An dieser Stelle setzte im Verlaufe der Entwicklung nun die so genannte Plug-In-Schnittstelle<br />
wie auch die<br />
Applet-Plattform der Programmiersprache Java an, die eine Portierung konventioneller<br />
Multimedia-Ansätze<br />
und –Formate in die Browserumgebung ermöglichten – aufgrund dürftiger Plug-In-Verbreitung und verschiedenen,<br />
problematischen Aspekten beider Ansätze jedoch mit nur mäßigem Erfolg. Lediglich die „übergewichtige“<br />
[3.5.3] Director-Portierung Shockwave sowie das, dank Vektoreigenschaft, weitaus schlankere<br />
Flash erlangten an dieser Stelle zufrieden stellende „Plug-In Pe<strong>net</strong>ration“ [vgl. Macr02b].<br />
Aufgrund dessen<br />
bietet sich das kompakte, proprietäre SWF-Format zwar für überwiegend Animationsbasierte Web-<br />
Präsentationen durchaus an, muss jedoch<br />
aufgrund der problematischen, binären Dateistruktur und man-<br />
gelnd er Inter<strong>net</strong>-Usability [vgl. Niel99]<br />
als „nur begrenzt Web-gemäß“ bezeich<strong>net</strong> werden. Insbesondere<br />
das „Frame-Diktat“ der Formatarchitektur sowie der darauf aufbauende „Animatimationszwang“ des Flash-<br />
Anwendungsprinzips haben in der Vergangenheit überdies zu „selbstverliebten“ [Lipm00] und speziell im<br />
Amateurbereich [vgl. True01] „ästhetisch problematischen“ [Zmoe00] Flash-Anwendungen geführt, was<br />
wiederum eine Reihe kritischer Beobachter [Ragu99, Niel99, Fren02] zu dem Schluss verleitet, dass die<br />
Flash-Technologie dem „Web-Gedanken“ grundsätzlich entgegenstehe [s.4.5.4].<br />
7.1.2 Die Zukunft im Web: <strong>XML</strong><br />
7.1.2. 1 <strong>XML</strong>-basierte Vektor- und Multimediaformate<br />
Die darauffolgende Betrachtung speziell <strong>XML</strong>-basierter Vektorformate machte zwar deutlich [s.5.3.1-3],<br />
dass entsprechende, textbasierte Ansätze zwar die Vorzüge des vektorbasierten Flash mit Web-spezifischen<br />
Eigenschaften des HTML-Formates durchaus zu verbinden<br />
wissen – die entsprechenden, beim W3C als<br />
Standard-Vorschläge (Notes) eingereichten Formatentwürfe (PGML, VML…) wurden jedoch bedauerlicher-<br />
weise, insbesondere aufgrund der strategischen<br />
Blockadehaltung der Microsoft/Macromedia-Allianz zunächst<br />
auf Eis gelegt. Das aus diesen Bemühungen erwachsene <strong>SVG</strong>-Format konnte aufgrund dessen erst<br />
spät [Svg01] als Standard verabschiedet werden, überzeugt bei näherer Betrachtung jedoch durch beeindruckende,<br />
grafische Funktionalität, gepaart mit den „web-gemäßen“ Vorzügen der <strong>XML</strong>-Konvention. Daher<br />
stellt das W3C-Vektorformat speziell in Verbindung mit dem (leider nur mäßig erfolgreichen) S MIL ein<br />
durchaus interessantes Modell zur Realisierung Web-basierter Multimedia-Präsentationen dar.<br />
7.1.2.2 Formatseparation und <strong>SVG</strong>-Präsentationsschwemme<br />
Neben der faktisch bislang enttäuschenden Verbreitung der jeweiligen Format-Clients [s.5.4.7.3] stellt an<br />
dieser Stelle hingegen die nur rudimentäre Repräsentation abstrakter, logischer Verknüpfungen bzw. eine<br />
bislang ungenügende Trennung von Darstellung und Inhalt das Hauptproblem <strong>SVG</strong>-basierter Präsentationen<br />
dar. Zur Lösung dieser Problematik<br />
unterstützt das <strong>SVG</strong>-Framework via XSLT-Stylesheets, oder besser,<br />
mithilfe einer prozeduralen DOM-Verarbeitung jedoch die Separation dieser beiden Komponenten unter<br />
Hinznahme eines weiteren, internen Präsentationsformates – ein Ansatz, den nicht nur der dieser Diplomarbeit<br />
zugrunde liegende Prototyp verfolgt, sondern ebenso eine „schier unüberschaubare“ [Sue02] Anzahl<br />
weiterer, <strong>SVG</strong>-basierter Präsentationslösungen [HSL00, Fisc02, Herm02]: Da sich das <strong>SVG</strong>-Format für<br />
Web-basierte Präsentationen geradezu anzubieten scheint, haben sich die Entwicklung diesbezüglicher Ansätze<br />
zu einem wahren „Hello-World des <strong>SVG</strong>“ 1 entwickelt.<br />
Ein höchst problematischer Aspekt dieser „epidemisch hervorsprießenden“ [Sue02] Präsentationslösungen<br />
stellt angesichts der technisch in der Regel doch eher unbewanderten PowerPoint-Anwenderschaft in meinen<br />
Augen jedoch die ausgesprochen hohe Komplexität der jeweiligen, internen Präsentationsformate dar:<br />
So setzt das Gros der zugehörigen Dokumentstrukturen ein extrem hohes, technisches<br />
Kompetenzniveau<br />
1 vgl. [Sue02]