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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 117<br />
5.3.1.2 Aufbau und Syntax<br />
Da sich allerdings zu Beginn des Formatentwurfs auch die Entwicklung des Wunschformates <strong>XML</strong> noch in<br />
einem sehr frühen Stadium befand, 1 definierten die Entwickler sowohl eine „Tag-basierte“ als auch eine<br />
weitere, „minimalistische“ Notation, die der ersteren semantisch jedoch vollständig entspricht. Daher orientiert<br />
sich auch die tag based Syntax des Formates [HGML98] eher lose an der letztendlich verabschiedeten<br />
Konvention [<strong>XML</strong>98] - die Autoren sprechen an dieser Stelle trotz selbsterklärter <strong>XML</strong>-Fixierung 2 lediglich<br />
von „HTML-like Tags“. 3 Die Idee der verkürzten, minimalistischen Notation wird zudem von den Entwicklern<br />
an späterer Stelle wieder etwas zurückgestellt. 4<br />
5.3.1.2.1 Grundsätzlicher Aufbau<br />
Grundkonzept des Format-Prototypen ist in beiden Notationen die Repräsentation trivialer Polygontypen<br />
(auch „Primitives“ genannt) durch eine zugunsten von Bandbreite und Performance möglichst reduzierte<br />
Auswahl an Grafik-Elementen. Eine einfache Linie würde demnach in HGML wie folgt abgebildet:<br />
<br />
Listing 5.3.1.1: Linien-Primitive in HGML (Tag-Notation)<br />
LINE 10,10,20,30,3,1,3<br />
Listing 5.3.1.2: Linien-Primitive in HGML (Minimalistische-Notation)<br />
Die Attribute des verwendeten Elements (dies kann sowohl das vorausgestellte Beispiel als auch circle,<br />
square, polygon etc. sein) geben hierbei die zu spezifizierenden Eigenschaften des jeweiligen „Primitives“<br />
dar, wobei diese durch einen numerischen Wert (etwa „3“ für die Kantendicke psize), Bezeichner („red“)<br />
oder auch ein Variablen-Array (wie etwa die Koordinatenangaben) repräsentiert werden können.<br />
Verwirrend erscheint in diesem Kontext der Attributvergabe die Verwendung einer style-Eigenschaft [vgl.<br />
HGML98] Da in der Spezifikation eingangs explizit von „HTML-like Tags“ die Rede ist, überrascht an dieser<br />
Stelle die Einführung eines dem (zum Formlierungszeitpunkt bereits weit verbreiteten) HTML-<br />
Schlüsselwortes zur Style-Sheet-Definition. Da es sich hierbei ja ausdrücklich nicht um Stile gemäß der CSS-<br />
Konvention handelt, mutet dies, zusammen mit einem ebenso definierten -Tag, zumindest<br />
etwas seltsam an.<br />
5.3.1.2.2 Multimedia: Fehlanzeige<br />
Über die Formulierung einfacher Vektorformen hinaus bietet HGML, wie die Entwickler selbst bemerken, 5<br />
jedoch keinerlei Multimedia-Funktionalität: Weder die Referenzierung externer Bitmaps, noch Scripting-<br />
Möglichkeiten oder, wie an anderer Stelle [Farm99] irrtümlich behauptet, 6 Animationseigenschaften werden<br />
durch die Spezifikation realisiert.<br />
Etwas enttäuschend erscheint auch die Umsetzung von Text-Elementen: Hier fallen die vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
insbesondere hinsichtlich typografischer „Kontrolle“ drastisch gering aus. 7 Da diese<br />
1<br />
vgl. [HGML98]<br />
2<br />
“HGML could now be defined using <strong>XML</strong>…” [ibid]<br />
3<br />
ibid.<br />
4<br />
“There was a natural leaning towards the HTML approach..:” [ibid]<br />
5<br />
“HGML is only applicable to certain types of image…” [HGML98]<br />
6<br />
“[…] The ability to animate [shapes] to paths.” [Farm98]<br />
7<br />
Lediglich die Auswahl aus 3 vordefinierten Schrifttyen (TimesRoman | Helvetica | Dialog) sowie einfache Stilauswahl sind spezifiziert<br />
[vgl. HGML98]