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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 40<br />

3 Inter<strong>net</strong>-Präsentation<br />

Zum Themenkomplex der Inter<strong>net</strong>-Präsentationen, zumeist auf Basis des World Wide Web muss freilich<br />

zunächst einführend erwähnt werden, dass die zwei Begriffe „Inter<strong>net</strong>“ und „WWW“, entgegen der landläufigen<br />

Meinung, nicht ein und denselben Sachverhalt, sondern in der Tat durchaus verschiedene technische<br />

Systeme repräsentieren: Während „das Inter<strong>net</strong>“ lediglich die Gesamtheit aller weltweit über das IP-<br />

Protokoll verbundenen Rechner darstellt, 1 bildet das WWW schließlich eine konkrete, hypertext-orientierte<br />

Anwendung, das auf dieser Grundlage aufsetzt. 2 Die Tatsache, dass das World Wide Web aufgrund seines<br />

selbst für dessen Entwickler überraschenden Erfolges den heute bekanntesten und am weitesten verbreiteten<br />

Inter<strong>net</strong>-Dienst bildet, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass „dies nur ein Teil des Anwendungsgebietes“<br />

des Inter<strong>net</strong> darstellt [Rieh01:23]. In der Tat ist es aus struktureller Sicht [s.3.2.1] eher „unglücklicher<br />

Zufall“, dass die WWW-Suite heute weit über den Kontext der reinen Hypertext-basierten Informationsdarstellung<br />

hinaus quasi als Standard-Benutzerschnittstelle für jegliche Art von Anwendung<br />

„missbraucht“ [Muen98] wird. Dabei hätte sich neben den relativ spezialisierten, weiteren Diensten des Inter<strong>net</strong><br />

(FTP, eMail, Tel<strong>net</strong>…) durchaus eine weitere, unter Umständen eher auf multimediale Präsentation<br />

oder grafische Darstellung gemünzte Applikation wie etwa HyperCard [vgl. Niel99] 3 als allgemein genutzter<br />

Standard etablieren können – wenn denn nur, wie auch Jakob Nielsen bedauernd anmerkt, 4<br />

die geschichtliche<br />

Entwicklung und „die betriebswirtschaftlichen Vorraussetzungen andere Gewesen wären“. 5<br />

Da allerdings aufgrund der heute absolut unantastbaren Stellung des WWW eine (technisch auf Basis des Inter<strong>net</strong><br />

freilich durchaus mögliche), „von Grund auf neu“ konzipierte Anwendung nur wenig Chancen besäße,<br />

sich gegen die universell etablierte, vielschichtige WWW-Suite durchzusetzen, muss sich eine Analyse<br />

hinsichtlich multimedialer Präsentationsmöglichkeiten „im Inter<strong>net</strong>“ leider hauptsächlich auf die Gestaltungs-<br />

und Implementierungsmöglichkeiten im Rahmen des World Wide Web konzentrieren. Darüber<br />

hinaus bleiben Ansätze, die hingegen von der durch die WWW-Protokollsuite bereitgestellten Standards abweichen<br />

(wie etwa Streaming-Anwendungen [s.3.5.1], die ebenfalls auf Basis eigener Protokolle und Darstellungsmechanismen<br />

arbeiten), natürlich weiterhin von Interesse, sind jedoch bislang erheblich weniger<br />

verbreitet [vgl. Bult01] und im Vergleich zu WWW-basierten Präsentationsformen daher im Rahmen dieser<br />

Diplomarbeit von weitaus geringerer Relevanz.<br />

3.1 WWW – Prinzipien und Historie<br />

Das World Wide Web selber stellt derweil, wie bereits erwähnt, gleich eine ganze Suite von Protokollen,<br />

Formaten und Konventionen zur Verfügung, die vorrangig der Erstellung, Übertragung und des „Retrievals“<br />

6 logisch strukturierter, zunächst rein textbasierter Informationen dienen sollten [vgl. Rieh01:30]. Die<br />

hieraus ersichtliche Struktur, Aufgabe und Motivation der bereitgestellten Komponenten, begründet sich<br />

freilich aus dem primär akademischen Entstehungshintergrund der WWW-Suite: Ursprüngliches Ziel der<br />

WWW-Entwickler am CERN-Forschungszentrum 7 in Genf war es, wissenschaftliche Dokumente, Papers und<br />

Dissertationen zu strukturierten Textdokumenten zusammenzufassen und über ein Computer<strong>net</strong>zwerk ver-<br />

1<br />

“The inter<strong>net</strong> is the entirety of all computers which are <strong>net</strong>worked (using various <strong>net</strong>working technologies) and employ the Inter<strong>net</strong><br />

protocol suite (IP) on to of their <strong>net</strong>working systems” [Wild99] p.18<br />

2<br />

vgl. [Wild99] p.18<br />

3<br />

s. hierzu auch die entsprechende Diskussion in [2.1]<br />

4<br />

vgl. [Niel99]<br />

5<br />

“If Apple had played its Cards better…”, frei übersetzt aus [ibid]<br />

6<br />

Hiermit sind sowohl Lokalisierung (Suchen und Auffinden) als auch das Betrachten der Dateien gemeint, nach Peter Daub: Theorie und<br />

Praxis des Information Retrievals. Bibl. FH Furtwangen 2000<br />

7<br />

CERN : Centre Européen pour la Recherche Nucléaire (Europäisches Kernforschungszentrum)

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