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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 92<br />

Flash has retained a good amount of code that was written for the GO pen computers. [Wald00]<br />

4.5.1.3 Mit Animation zum Marktführer<br />

Dieser Umstand konnte freilich nicht verhindern, dass es Macromedia “insbesondere dank äußerst aggressivem<br />

Marketing” [vgl. Raux01] sehr erfolgreich gelungen ist, Flash zur derzeit unbestrittenen Marktführerschaft<br />

zu verhelfen, sodass das zugehörige SWF-Format derzeit als „de-Facto-Standard“ [vgl. NeWi00] bezüglich<br />

Webbasierter Animation und Multimedia zu betrachten ist. Dieser unzweifelhafte Erfolg ist indes<br />

gleich auf mehrere Faktoren zurückzuführen: So kommt neben den aus Designer-Perspektive verlockenden<br />

Funktionen des Flash-Players (speziell der vollständigen Kontrolle über Aussehen und Darstellung der Anwendung,<br />

sowie vollständiges Anti-Aliasing) insbesondere der enorme Verbreitung des Flash-Plug-Ins eine<br />

zentrale Rolle zu: Mit laut eigenen Angaben [vgl. Macro02a] derzeit „knapp 98 Prozent“ kann in der Tat<br />

bereits von „nahezu vollständiger Abdeckung“ der Flash-Funktionalität auf Browser-Ebene gesprochen<br />

werden.<br />

Aufgrund dessen kann an dieser Stelle festgestellt werden, dass die Entscheidung für Flash längst nicht mehr<br />

allein einer rein ästhetischen Motivation folgt, sondern ebenso stark von ökonomischen und strategischen<br />

Beweggründen beeinflusst wird.<br />

[Zmoe00] 1<br />

Indes sollte die alleinige Feststellung dieser vollständigen, so genannten „Player Pe<strong>net</strong>ration“ [Macr02a]<br />

freilich durchaus kritisch hinterfragt werden: So sind an dieser Stelle natürlich nicht nur die nackten Zahlen<br />

sowie Methodik der Erhebung der deutlich anzuzweifeln 2 – auch ist trotz der freilich nicht zu unterschätzenden<br />

Funktionalität des Flash-Formates wie auch des zugehörigen Players nicht davon auszugehen, dass<br />

sich diese „dominierende Marktstellung“ [vgl. Zmoe00] allein aus deren technischen Vorzügen begründet:<br />

So haben unter anderem eine „aggressive Marketing-Kampagne“ [Raux01], zahlreiche Kooperationen des<br />

Unternehmens insbesondere mit dem Microsoft-Konzern [vgl. Star01:11] zur engen Integration des Flash-<br />

Players in führende Browser-Umgebungen, 3 sowie eine sehr geschickte, subtile Blockade-Strategie im Bezug<br />

auf alternative Formate (wie etwa der Verhinderung des PGML-Standards durch Offenlegung der SWF-<br />

Spezifikation und Mitarbeit 4 am VML-Gegenentwurf) 5 letztendlich „ausschlaggebenden“ Anteil am Erfolg<br />

des Flash-Ansatzes.<br />

Diese angeblichen „98 Prozent Abdeckung“ spiegeln jedoch nicht etwa die Beliebtheit Flashs beim Konsumenten<br />

wieder, sondern fußen weitgehend auf der entscheidenden Marketingidee, der Webgemeinde den<br />

Player als Bestandteil der gängigen Betriebssystem- und Browserdistributionen unterzujubeln.<br />

[Curt01]<br />

Bei der Feststellung des „Erfolges von Flash“ muss natürlich wiederum differenziert werden zwischen der<br />

Akzeptanz und Verwendung des Flash-Formates (SWF), dem Verbreitungserfolg des Flash-Players, der die<br />

Unterstützung und Wiedergabe des Formates im Rahmen der verschiedenen Webbrowserumgebungen erst<br />

ermöglicht, und natürlich den (für den Macromedia-Konzern) letztendlich ausschlaggebenden Verkaufserfolg<br />

des Flash-Authoring-Tools, welches schließlich für die Erzeugung der SWF-Formatdateien als quasi „monopolistisches<br />

Werkzeug“ [Zmoe00] verantwortlich zeich<strong>net</strong>.<br />

1<br />

Frei übersetzt: “Therefore it can be argued that the decision to develop […] in Flash nowadays is not alone an aesthetic one, but also an<br />

economic and strategic one.” [Zmoe00]<br />

2<br />

vgl. hierzu Appendix I der Macromedia-Studie: [Macr02a] p.11, sowie [Curt01]<br />

3<br />

„Die Verbreitung des Shockwave Flash-Plugins basiert vielmehr auf einer geschickten Strategie von Macromedia: Durch Kooperation<br />

mit Firmen wie Microsoft, Netscape und Apple wird es inzwischen mit jedem neuen Windows- und Macintosh-Betriebssystem ebenso<br />

wie mit jedem neuen Webbrowser für diese Systeme (Inter<strong>net</strong> Explorer, Netscape, AOL) standardmäßig mitgeliefert…“ [Star01] p.11<br />

4<br />

„Um positiv auf die Verbreitung und die Akzeptanz des Flash-Dateiformates einzuwirken und sich damit gegen ehemalige Konkurrenten<br />

wie Adobes PGML zu schützen…“ [ibid] p.12<br />

5<br />

s. hierzu auch [5.3.2-3]

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