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<strong>XML</strong> <strong>»</strong> <strong>SVG</strong> PRESENTER | STRUKTURIERTE MULTIMEDIA-PRÄSENTATION IM WEB 57<br />
entsprechenden Wavelet-Plug-Ins [vgl. SeLo97] von Summus, Infop und Image etc. zueinander inkompatibel<br />
und daher schlussendlich ebenso wie bereits das FIF-Format nur wenig verbreitet – dafür hat das Wavelet-Verfahren<br />
allerdings seinen Weg in den JPEG2000-Standard [Boli00] gefunden und ermöglicht in diesem<br />
Rahmen eine insbesondere aus qualitativer Hinsicht beachtliche Bildkomprimierung:<br />
Obwohl bis zur vollständigen Integration der letztgenannten Implementierung noch einige Zeit vergehen<br />
wird (auch das JPEG2K-Format wird, im Gegensatz zu seinem Vorgänger JFIF, derzeit noch von keinem<br />
Inter<strong>net</strong>-Browser unterstützt), so kann doch davon ausgegangen werden, dass sich dieser Standard<br />
zumindest aus langfristiger Sicht im Rahmen des WWW-Deployments sicherlich durchsetzen wird [vgl.<br />
Bert01, Gold03]<br />
3.3.4 Fazit<br />
Abschließend betrachtet ist daher festzustellen, dass die überwiegende Mehrzahl des im Web verwendeten<br />
Bildmaterials derzeit bedauerlicherweise noch in Form veralteter Grafikformate vorliegt: So wurde das veraltete<br />
JPEG-Format JFIF zwar schon längst auf dem Papier durch den Wavelet-basierten JPEG2000-Standard<br />
ersetzt, – dieser ist, trotz Standardisierung, jedoch (zumindest derzeit) in keiner einzigen Browser-<br />
Umgebung implementiert. Derweil gerät das immer noch in durchaus beachtlicher Quantität zur Anwendung<br />
kommende 1 GIF-Format aufgrund technischer Mängel und patentrechtlicher Konflikte zwar zunehmend<br />
ins Abseits, kann jedoch durch den eigens hierfür entwickelten, technisch überzeugenden PNG-<br />
Standard – auch dank teils noch mangelnder Browser-Unterstützung 2 – noch „nicht vollständig ersetzt<br />
werden“ [SeLo74]. GIF-ähnliche Lizenzansprüche des Eigners des bislang wohl populärsten Formates auf<br />
Basis fraktaler Bildkomprimierung, dem FIF-Format, 3 standen überdies einer weiteren Verbreitung dieses aus<br />
technischer Sicht äußerst interessanten Verfahrens [vgl. Grae96] bisher entgegen, weswegen aufgrund derzeit<br />
ausbleibenden Entwicklungsfortschritts eine Anwendung des IFS-Algorithmus im World Wide Web<br />
auch langfristig eher unwahrscheinlich erscheint.<br />
Aus ästhetischer Perspektive kann an dieser Stelle freilich hinzugefügt werden, dass die frühe Einführung<br />
pixelorientierter Grafikunterstützung in nahezu 4 sämtliche Browserumgebungen das „grafische“ Web-<br />
Design in dessen Verlauf „ganz erheblich“ beeinflusst hat: Insbesondere in Verbindung mit der „missbräuchlichen<br />
Verwendung“ von HTML-Tabellen [s.3.2] kamen GIF- und JPEG-Grafiken im Rahmen opulent<br />
ausgestatteter Web-Seiten in „schier unglaublichem Umfang“ [vgl. Wein97:10] zum Einsatz: Aufgrund<br />
der bereits ausgeführten, mangelhaften Textformatierungseigenschaften des HTML-Standards selbst sattelten<br />
viele „Design“-orientierte Webentwickler auf die ausschließliche Anwendung grafikbasierter Schriftelemente<br />
[vgl. Rieh01:55] um – was bei „grafisch opulenten“ Webseiten gar dazu führen konnte, dass trotz<br />
der Verwendung des HTML-Standards mitunter nicht auch nur ein einziges „richtiges“ Textelement zur<br />
Anwendung kam und manche Seiten somit aus der Perspektive der Inter<strong>net</strong>-Suchmaschinen unauffindbar<br />
und daher im Sinne der Web-Semantik gänzlich unbrauchbar wurden – und, dank der Einführung „hilfreicher<br />
Tools“ wie etwa Adobes ImageReady, 5 oftmals bis heute noch sind. Mit dieser Entwicklung einher ging<br />
überdies eine „explosionsartige“ Entwicklung der im Inter<strong>net</strong> übertragenen Datenmenge, die sich innerhalb<br />
weniger Monate um „bis zu tausend Prozent“ vervielfachte. 6<br />
1<br />
„Heute steht die überwältigende Mehrzahl der Bilder im Web im GIF-Format.“ [Schm99] p.20<br />
2<br />
Anm: Die 4er bzw. 5er-Generation des Microsoft Inter<strong>net</strong> Explorer hat etwa „durchaus ihre Probleme“ bei der Darstellung des PNG-<br />
Formates (Buffer-Overflow, keine/fehlerhafte Transparenz-Darstellung)<br />
3<br />
FIF: Fractal Image Format<br />
4<br />
Ausnahmen: „Thin“ Browsers sowie so genannte Text-Browser (Lynx)<br />
5<br />
Anm: Das Programm erlaubt es, große Bilder (die jeweils eine gesamte Webseite darstellen können) in Verschiedene Zellen („slices“)<br />
aufzuteilen und sodann automatisch in HTML-tabellierte Grafiken zu verwandeln<br />
6<br />
vgl. [Wein97] p.10